17. Dezember 2023 | Zurück zur Artikelübersicht » |
SG Langenfeld – MTV Rheinwacht Dinslaken 21:25 (8:12). Langsam lässt sich nicht mal mehr in Umrissen erkennen, wie Langenfeld den Klassenerhalt schaffen will. Und auch der Trainerwechsel vor einigen Wochen vom entlassenen Christian Paul zum Duo Lennart Mentges/Markus Becker hat bislang fast nichts bewirkt. Ausnahme: Zum Auftakt des närrischen Frohsinns im Rheinland gewann Langenfeld am 11. November überraschend mit 34:33 gegen den jetzigen Zweiten HG Remscheid (18:10 Punkte) und hatte danach selbst die Hoffnung, dass sich die Dinge demnächst zum Besseren wenden würden – es war allerdings ein echter Irrtum. Drei Heimspiele später sieht die Lage sogar düsterer aus als jemals zuvor, weil Langenfeld nach dem 24:25 gegen die HSG Refrath/Hand (Elfter/13:13) und dem 20:32 gegen den um den Aufstieg kämpfenden TV Korschenbroich (Vierter/17:9) nun auch gegen Dinslaken den Kürzeren zog – ohne Zweifel auch verdient, weil es eigentlich nur im ersten Drittel der Partie ein gleichwertiger Gegner war. Die SGL muss den weiteren Kampf gegen den Abstieg nun im neuen Jahr bei 4:22 Zählern von einer denkbar schlechten Basis aus fortsetzen – und hoffen, dass die Teams davor nicht völlig enteilen. Dass hat Dinslaken (jetzt 14:14) mit dem Sprung auf Rang neun ebenfalls endgültig getan, sodass im Grunde nur noch zwei Kontrahenten für die SGL in Reichweite liegen – der Zwölfte Bergischer HC II (8:20) und der Vorletzte Borussia Mönchengladbach (7:19), der sich durch sein 39:34 bei TuSEM Essen II aber auf immerhin drei Zähler von der SGL entfernte.
Nach einer weitgehend ausgeglichenen Startphase mit dem 6:6 (14.) und 7:7 (16.) traf André Boelken zum 8:7 (17.) für Langenfeld, das sich anschließend allerdings für den Rest der ersten Halbzeit vorne komplett aus der Partie verabschiedete und auf der anderen Seite fünf Gegentreffer hintereinander zum 8:12-Halbzeitstand kassierte. Direkt am Anfang des zweiten Durchgangs komplettierten Maximilian Reede (31.) und Torsten Sanders (32.) die beste Phase der Gäste zu einem 7:0-Lauf, sodass Dinslaken jetzt mit 14:8 führte – bis erneut Boelken mit dem 9:14 (33.) die viertelstündige Totalflaute der Hausherren beendete. Was er dadurch nicht beenden konnte, waren Übersicht und kontrollierendes Auftreten der Gäste, die oft fünf und immer mindestens drei Tore zwischen sich und die SGL legten – 18:13 (40.), 21:16 (47.), 22:19 (55.), 24:19 (57.), 24:21 (58.), 25:21 (59.).
SG Langenfeld: Faust, Hüttel – Bisten (3), Preissegger (1), Boelken (4), Hines (1), Sorg (4/3), Schulz (2), Winter, Richartz (1), Schößer, Baup, Gottlob (3), Raschke (2).
MTV Rheinwacht Dinslaken: Bystron, Christmann – Schriddels, Hoffmann (4), Sanders (6), Höffner, Asci (1), Lelgemann, Tuda (3/3), Krölls, Dreier (4), Reede (3), Kölsch (4).
HC Weiden – OSC Rheinhausen 27:32 (17:16). Für den letzten Einsatz vor Weihnachten hätten sich die Weidener zwar ein positiveres Ergebnis vorstellen können, aber nach tiefer Niedergeschlagenheit klang Trainer Marc Schlingensief auch nicht – obwohl seine vorerst mit 19:9 Punkten auf Platz eins bleibende Mannschaft ihre Spitzenposition am Sonntagabend verlieren könnte. Dazu müsste der bei 17:9 Zählern auf Platz vier stehende Verfolger TV Korschenbroich „nur“ seine Partie bei der HSG Refrath/Hand (Elfter/13:13) für sich entscheiden. „Aber hätte mir einer diese Punkteausbeute nach 14 Spielen angeboten, hätte ich natürlich sofort unterschrieben .Wir gehen bei acht Auswärts- und vier Heimspielen mit einer guten Ausgangslage ins nächste Jahr und bestreiten direkt ein Topspiel in Bonn, was sicherlich so auch die wenigsten erwartet hätten.“ Die TSV (18:10) gehört als Dritter zusammen mit Weiden, dem Zweiten HG Remscheid (18:10) und Korschenbroich zum Führungsquartett, während Rheinhausen mit seinem zum ersten Mal ins Plus gewechselte Konto (15:13) jetzt immerhin auf Rang sechs und damit ins obere Drittel aufgerückt ist.
Weiden erwischte die bessere erste erste Halbzeit, konnte sich dann nach dem 6:6 (9.) bis zum 10:6 (13.) absetzen und nach dem OSC-Anschluss beim 11:10 (21.) durch einen 5:2-Lauf auf 16:12 (26.) erhöhen. Noch das 17:15 (30.) am Ende der ersten Halbzeit ließ dem Tabellenführer alle Möglichkeiten, aber die Partie begann ab dem 19:17 (36.) schnell zu kippen. Fünf Minuten und vier Gegentreffer später hieß es dann bereits 19:21 (41.), sodass Schlingensief eine Auszeit nahm – die mit dem 22:22 (46.) und 23:23 (47.) auch wirkte. In der letzten Viertelstunde hatte Rheinhausen jedoch auf alle Versuche der Hausherren eine passende Antwort und erzielte übers 26:24 (52.) mit den beiden Treffern vom 27:26 (55.) zum 28:26 (55.) und 29:26 (56.) nachhaltige Wirkung. Endgültig alles klar war spätestens mit dem 31:27 (59.) durch den von Noah Adrian verwandelten Siebenmeter. „Das war ein über weite Strecken sehr ausgeglichenes Spiel, wo am Ende die erfahrenere Mannschaft verdient gewinnt“, fand HC-Coach Schlingensief, „wir haben uns gegen die kompakte Abwehr des OSC über 60 Minuten sehr schwergetan. Das konnten wir in der ersten Halbzeit noch über gutes Tempospiel kompensieren. Diese einfachen Tore werfen wir in der zweiten Halbzeit nicht mehr und wir müssen für jedes Tor sehr viel Aufwand betreiben. Diese Körner fehlten dann auch hinten gegen sehr agile Rückraumspieler. Wir verlieren verdient, wenn auch zwei bis drei Tore zu hoch.“
HC Weiden: Schroif, Keller – Wolff (3), Scheidtweiler (6), Gerke (1), Eich, Kemper, Bösel (2), Fiedler (2), Frauenrath (3), Bergerhausen (2), Meurer (3), Klinkenberg, Eissa (5).
OSC Rheinhausen: Seemann, Borchert – Adrian (3/2), Eiker (8), Enders (1), Bekston, Wetteborn, Zwarg, Büttner (4), Ranftler (6), M. Molsner (3), Käsler (2), Feld (4), Hrustic (1).
BTB Aachen – HC Gelpe/Strombach 25:25 (13:14). Beide Seiten kamen im Anschluss an die abwechslungsreiche und von vielen Fehlern geprägte Partie zum selben Urteil: „Das war eine gerechte Punkteteilung.“ Und sie half am Ende sogar beiden Seiten weiter – den Aachenern, weil sie auf Rang zehn mit ihrem ausgeglichenen Konto (14:14) und Platz zehn in der Summe sowieso sehr gut leben können, und den Gästen aus dem Oberbergischen, weil sie nach einem ziemlich durchwachsenen Saisonstart mit 4:8 Punkten den insgesamt guten Trend aus den vergangenen Wochen bestätigen konnten und nun als Siebter (14:12) sogar noch ein Stück weiter oben angesiedelt sind. „Wir waren wieder komplett dezimiert angereist. Die Woche über haben wir nicht vernünftig trainieren können, weil viele nicht da waren oder krank“, fand HC-Coach Markus Murfuni, der Routinier Tim Hilger (39) reaktiviert hatte, „ich kann meiner Mannschaft in den letzten Wochen nur ein Kompliment machen. Wir stehen jetzt da, wo wir uns am Anfang der Saison nach diesem Start nicht gesehen hätten.“ BTB-Trainer Simon Breuer war vor allem sehr zufrieden damit, wie sich seine Mannschaft nach dem miserablen Auftakt (7./1:6) zurückkämpfte: „Wir waren in der Mitte der ersten Halbzeit wieder näher dran und am Ende ganz. Wir haben immer mal ein bisschen vorlegen können, aber nach hinten raus auch noch mal zurückgelegen. Von daher hätte es in jede Richtung ausgehen können. Insgesamt haben wir es verpasst, unsere Chancen in einer Vielzahl an Überzahl-Situationen gut zu nutzen und clever auszuspielen.“
Nach jenem 6:1 sprach etwas später beim 9:4 (12.) ebenfalls alles für den HC, ehe sich Aachen in die Partie hineinbiss und selbst nach dem 9:13 (24.) dranblieb. Einen Aachener 4:0-Lauf zum 13:13 (28.) beantwortete Gelpe mit dem eigenen 14:13 (30.) kurz vor der Pause und mit dem 15:13 (31.) kurz danach – was im Grunde vor allem der Beginn einer immer engen Partie mit wechselnden Führungen war. So lagen beim 18:17 (36.) weiter die Gäste vorne und beim 21:19 (41.) oder 23:22 (49.) und 23:22 (49.) wieder die Aachener. Gelpe/Strombach legte anschließend sowohl das 23:23 (53.) als auch das 24:23 (54.) vor und reagierte auf den 24:24-Ausgleich (56.) mit der 25:24-Führung (58.) von Florian Panske. Simon Bock erzielte dann für den BTB in der 59. Minute bereits den 25:25-Endstand – obwohl beide Seiten in ihren letzten Auszeiten (jeweils 60.) noch einmal nach Wegen zu einem finalen Treffer suchten. Dass sie hier nicht mehr fündig wurden, passte wohl tatsächlich zum Spiel.
BTB Aachen: Dosch, Schüler – Mattner, Korsten (1), Jacobs (1/1), Bökmann (1), Horn, Wudtke (1), Monteiro Pai (1), Kaesgen (2), Wagner, Kepp (2), Schnalle (5), Bock (11/8).
HC Gelpe/Strombach: Stöcker, Ahmed Elnoamany – Maier (4), Altjohann (2), Reuber, Meinhardt (3), Elverfeld, Panske (5), Mayer (6/2), Brüning (5), Rostalski, Hilger.
TuSEM Essen II – Borussia Mönchengladbach 34:39 (16:18). Für die einen war es wieder eine große Enttäuschung – und für die anderen eine noch größere Erleichterung. Essen, immerhin mit fünf Heimsiegen hintereinander in die Saison gestartet, verlor nach dem 31:37 zuletzt gegen die TSV Bonn rrh. (Dritter/18:10) zum zweiten Mal hintereinander in eigener Halle und verpasste es dadurch, mit einem positiven Konto von einem Platz in der oberen Tabellenhälfte aus ins neue Jahr zu starten: Als Achter ist die Mannschaft von Trainer Philipp Krüger gerade mit 14:14 Zählern mehr denn je Teil eines sehr breiten Mittelfeldes – ohne besonders Aussichten nach oben, ohne besondere Sorgen beim Blick in den Rückspiegel. Der bleibt zwar für die Borussia und ihren Trainer Ronny Rogawska weiterhin Pflicht, aber der Erfolg könnte dem Aufsteiger neuen Schwung für den weiteren Kampf gegen den Abstieg bringen: Nach zuvor 1:15 Punkten aus acht Spielen mit einem Unentschieden und sieben Niederlagen gab es mal wieder doppelt Zählbares, sodass sich Mönchengladbach (7:19) zumindest ein bisschen von Letzten SG Langenfeld (4:22) absetzen konnte. Vor der Borussia hat der Bergische HC II (8:20), dessen Platz zwölf derzeit zum Klassenerhalt reicht, zwar einen Zähler mehr auf dem Konto, aber auch ein Spiel mehr ausgetragen.
Essen erwischte mit dem 3:0 (5.) einen Blitzstart, doch Mönchengladbach konterte ziemlich kühl mit dem eigenen 7:4 (10.) und lag dann beim 10:5 (16.) oder 11:6 (18.) bereits fünf Treffer vorne, an denen sich TuSEM lange abarbeiten musste – was mit dem 14:13 (26.) und 15:15 (27.) gelang. Nach der Pause sorgte die Borussia schnell für die Entscheidung, als sie aus dem 18:16 (30.) am Ende der ersten Halbzeit durch einen rekordverdächtigen 7:0-Lauf innerhalb von nicht einmal fünf Minuten jene 25:16-Führung (35.) machte, die als Basis für den später ungefährdeten Sieg diente. Den Hausherren drohte danach bis zum 26:36 (50.) ein Debakel im zweistelligen Bereich, ehe sie auf der Zielgeraden gegen eine jetzt weniger konsequente Borussia etwas Ergebniskosmetik betreiben konnten.
TuSEM Essen II: Haberkamp, Solbach Domingo – Mittich (2), Frederic Neher, Petersen (5), Schmidt, Lewandowski (3/3), Stumpf (1), Ernst (1), Weiß, Telohe (3), Schäfer (2), Elsässer (10), Kostuj (7).
Borussia Mönchengladbach: Hoffmann (1), Lyrmann – Vonnahme (1), Weis (10), Weisz (9/1), Berner, Wulf (3), Westhofen (6), Lipok (5), Markovic, Kubik (2), Jennes (2), Roth.