Allstar Game
Das Test-Ergebnis: Unser Team hat richtig Bock
Auftritt in Palmersheim mit 43 Toren macht Lust auf mehr. Dormagen und der Freitag können kommen.

Ihr mit uns und wir mit euch: Beim Test unseres Allstar Teams in Palmersheim war gute Laune angesagt – vorher und hinterher. Wer kann erkannen, wer hier zu welcher Mannschaft gehört? (Foto: TVP)

Die Gastgeber? Großartig. Die Atmosphäre in der Peter-Weber-Halle? Auf vollen Festgenuss eingestellt. Und an dieser Stelle müssen wir natürlich „verraten“, was viele womöglich schon geahnt hatten: Für unser letztes Treffen vor dem Allstar Game am kommenden Freitag um 19.30 Uhr gegen die Zweitliga-Profis des TSV Bayer Dormagen hatte der Oberligist TV Palmersheim seine Heimspielstätte zur Verfügung gestellt – und sich selbst als Gegner für das irgendwie geheime und doch wieder halbwegs öffentliche Testspiel. Gegner trifft es im Übrigen in diesem Fall gar nicht richtig: Mitstreiter wäre die im wahrsten Sinne des Wortes treffendere Bezeichnung. Wir bedanken uns an dieser Stelle ausdrücklich bei den Palmersheimern, mit denen wir uns sehr spontan auf einen Vergleich über dreimal 20 Minuten einigen konnten. Was ein bisschen ungerecht war: Palmersheims sonstiger Regisseur René Lönenbach stand diesmal auf der „falschen“ Seite, denn er ist im Moment ja ein fester Bestandteil des Allstar Teams. Ob er sich deshalb ein wenig zurückhielt, was die eigenen Treffer anging? Es dauerte immerhin bis ins letzte Drittel, ehe sich René mit dem 36:31 in die Torschützenliste eintrug. In der Summe war es überhaupt ein Tag der offenen Tür, an dem unsere Mannschaft mit dem 43:37 (15:9, 29:20) eine gute, weil sehr schwungvolle Generalprobe absolvierte. Ein Erfolg war es irgendwie auch – aber für beide Seiten. Und TV-Trainer Peter Trimborn hätte es stellvertretend nicht besser auf den Punkt bringen können: „Das hat echt Spaß gemacht.“ Kein Widerspruch.

Was unsere Mannschaft ausgezeichnet hat? Sie musste zunächst ohne ihre beiden Trainer auskommen: Chefcoach Leszek Hoft fehlte erkrankt, der spielende Co-Trainer Tim Gentges aus dienstlichen Gründen. Was wir beiden (werden am Freitag an Bord sein) übermitteln konnten, war das Bild einer Mannschaft aus tollen Typen, die beim ersten gemeinsamen Auftritt unter Wettkampf-Bedingungen bereits in der Kabine das versprühten, was in die Katagorie Bock auf Handball gehört. Dass die meisten von ihnen vorher noch keine Sekunden gemeinsam auf dem Platz gestanden hatten, wussten sie nahezu perfekt zu verstecken. Der Verein? Unwichtig? Die Spielklasse? Auch. Diese Mannschaft muss ein Traum für jeden Trainer sein: Die Jungs haben zusammen ein großes Ziel und irgendwie scheint es eine ganz starke Mischung geworden zu sein. Natürlich sind uns viele sportliche Puzzleteile aufgefallen, die Leszek Hoft in der Video-Aufzeichnung definitiv noch einmal mit seinem besonderen analytischen Blick durchgehen wird – um daraus die eine oder andere Möglichkeit zur Optimierung herauszuarbeiten. Was ihm auffallen wird: Die Bereitschaft zum Kampf und zu größter möglicher Leidenschaft waren derart groß, dass mancher sogar deutlich über seine Belastungsgrenze ging – wie Sebastian Bartmann, der den Job auf der Kreisläufer-Position alleine schultern musste, weil seine Positionskollegen Dustin Thöne und Nico Eusterholz nicht zur Verfügung standen. Der Spielertrainer des Oberligisten Adler Königshof, ohnehin eine auffällige Erscheinung, erzielte in den 60 Minuten über zehn Treffer, sodass sich die Palmersheimer hinterher beim Kaltgetränke mal sehr vorsichtig erkundigten, ob sich Bartmann einen Wechsel ins Dorf vorstellen könne. Entwarnung für die Adler: Sebastian bleibt ihnen erhalten.

Auffällig ansonsten: Viele Absprachen klappten erstaunlich gut – was vor allem mit der unfassbaren Spielfreunde auf der Platte zu tun hatte. Und die Ideenschmiede, an denen sich alle Spieler beteiligten, produzierte bis zum Schluss trotz sichtlich auf den Nullstand sinkender Akkus auf Hochtouren. Eine Prognose aufs Ergebnis gegen Dormagen verbietet sich grundsätzlich aus der Natur der Sache heraus und es geht nicht um die Rollen Außenseiter/Favorit. Wir wollen, falls irgendwie möglich, ein anständiger Gegner sein und alles das zeigen, was den Handball zum geilsten Sport der Welt macht. Wir wollen gemeinsam mit Dormagen ein Handballfest auf die Beine stellen – und jedes einzelne unsere Tore feiern, als wäre es der entscheidende Treffer in einem großen Finale. Das am Freitag wird was Großes. Wer bisher an diesem Abend noch nichts anderes vorhat, sollte sich vielleicht auf den Weg ins Sportcenter machen. Es treffen sich Profis und Amateure, es treffen sich „die von da oben“ und „die von da unten“. Das hört sich nicht nur gut an, das ist gut. Es wird sich lohnen. Und wir sind heiß drauf.