21. Januar 2024 | Zurück zur Artikelübersicht » |
MTV Rheinwacht Dinslaken – HSG Refrath/Hand 29:30 (13:14). Die Refrather lieben es offensichtlich besonders in des Gegners Halle spannend. Dreimal hatte die Mannschaft von Trainer Kelvin Tacke in dieser Saison bisher auswärts etwas mitgenommen – 23:22 bei Borussia Mönchengladbach, 32:32 beim Bergischen HC II, 25:24 bei der SG Langenfeld. Nun gab es beim Tabellen-Nachbarn zur ungewohnten Zeit um 11.15 Uhr am Sonntag das nächste enge Duell, das den Refrathern die Auswärtspunkte sechs und sieben bescherte und bei einem jetzt mit 15:15 Punkten ausgeglichenen Konto gleichzeitig den Sprung von Rang zwölf auf Platz acht und unter anderem vorbei an den Dinslakenern (jetzt Zehnter/14:16). Tacke zeigte sich vor allem erleichtert: „Wir freuen uns riesig über diese wichtigen zwei Punkte und wir mussten ja auch gegen die doppelte Zahl an Zeitstrafen und Siebenmeter ankämpfen. Ich bin stolz auf die Mannschaft.“ Die offizielle Statistik bestätigt im Übrigen seine Einschätzung: Für Dinslaken gab es sechs Siebenmeter, für die HSG drei – während der MTV drei Zeitstrafen zu verarbeiten hatte und Refrath sechs. Hinzu kam die Rote Karte gegen Niklas Funke (36./Foul), der bis dahin bereits sieben Treffer erzielt hatte. Der Bestwert aus Sicht der Gäste waren allerdings die neun Tore von Fynn Natzke, der als Ersatz für den im Rückraum fehlenden Linkshänder Marius Schrage neun Tore erzielte. „Fynn hat das überragend gemacht und Yannic Hohenschon auf Rechtsaußen hat seine stetige Entwicklung unterstrichen“, fand Tacke, der den Sieg trotzdem eher als Produkt einer geschlossenen Teamleistung wertete.
Bis zum 6:5 (12.) von Nik Dreier legten regelmäßig die Gastgeber vor, ehe Refrath mit dem 7:6 (15.) erstmals führte und anschließend auch kein einziges Mal mehr ins Hintertreffen geriet. Nach dem 11:14 (27.) verkürzte der MTV bis zur Pause auf 13:14 (30.) und direkt am Anfang der zweiten Halbzeit war mit dem 14:14 (31.) wieder alles offen. Richtige Sicherheit brachte den Refrathern dann weder das folgende 17:14 (35.) noch kurz darauf das 18:15 (36.), weil Dinslaken weiter viel investierte und dafür zweimal mit dem Ausgleich belohnt wurde – zuerst beim 20:20 (41.) und später nach dem 23:26 (47.) mit dem 28:28 (54.). Natzke sorgte anschließend fürs 29:28 (54.), bevor Martin Mokris einen Siebenmeter ungenutzt ließ (54.) und Refrath überhaupt aus einer seiner wenigen Überzahl-Situationen (54./Zeitstrafe gegen Dinslakens Philipp Tuda) nichts zu machen wusste. Im Schluss-Spurt war kurz darauf selbst das 30:28 (56.) von Jan Schallenberg noch keine Entscheidung, weil der MTV durch Niklas Kölsch in der letzten Minute auf 29:30 verkürzte – bevor die HSG den knappen Vorsprung in den letzten 47 Sekunden über die Zeit rettete. „Es war das erwartet harte Match“, fand Tacke, „hinten raus waren wir noch mal ein bisschen wackelig, haben es aber über die Abwehr wieder geregelt.“
MTV Rheinwacht Dinslaken: Bystron, Christmann – Schriddels, Hoffmann (1), Sanders (1), Höffner (4), Asci, Lelgemann, Tuda (9/5), Krölls (2), Dreier (3), Reede (4), Kölsch (5).
HSG Refrath/Hand: Krämer, Kierdorf – Schallenberg (3), Greffin (1), Geerkens (1), Funke (7), Hohenschon (3), Georgi (1), Speckmann (3), Asselborn (1), Merz, Mokris (1/1), Natzke (9), Capota.
OSC Rheinhausen – SG Langenfeld 24:34 (11:18). Es war ein erstaunlicher Sonntag-Nachmittag, mit dem selbst die seit Wochen am Ende der Tabelle festhängenden Langenfelder in dieser Form auf gar keinen Fall gerechnet hatten – weil der OSC mit dem einstigen SGL-Trainer Lars Brümmer an der Seitenlinie als Siebter doch in der Favoritenrolle zu finden war. Jene Rheinhausener, die kurz vor Weihnachten beim zu den besten fünf der Klasse zählenden HC Weiden durch ihren 32:27-Erfolg ein Ausrufezeichen gesetzt hatten, fanden diesmal aber gegen mutig und engagiert auftretende Langenfelder praktisch von der ersten Sekunde an überhaupt nicht statt. Und weil die Gastgeber nur in einer kurzen Phase der ersten Halbzeit den Anschein erweckten, vielleicht doch für Zählbares in Frage zu kommen, ging die Partie in der Folge streckenweise sogar richtig einseitig über die Bühne und die SGL konnte sich einen für den weiteren Verlauf der Saison vielleicht wegweisenden Sieg sichern: Letzter ist die Mannschaft des Trainerteams Lennart Mentges/Markus Becker mit 6:24 Punkten zwar immer noch, aber der Abstand zum Vorletzten Borussia Mönchengladbach (8:20) und zum Drittletzten Bergischer HC II (9:21), die sich im direkten Duell mit einem 30:30 trennten, ist kleiner geworden. Wie der Erfolg der Langenfelder tatsächlich einzuordenen ist, dürfte sich in der nahen Zukunft zeigen – unter anderem am kommenden Samstag gegen den Zweiten TSV Bonn rrh. (20:10) und erst recht am 2. Februar gegen die mitgefährdeten Mönchengladbacher.
Bis der OSC halbwegs im Spiel angekommen war, führte Langenfeld bereits mit 3:0 (5.). Mit dem 3:5 (10.) und 5:7 (13.) schienen die Hausherren anschließend fast richtig am Spiel teilzunehmen, doch zehn Minuten später war ihnen das Duell wieder entglitten – 7:12 (23.). Beim 16:8 (28.) lag die SGL zum ersten Mal mit acht Treffern Unterschied vorne, ehe sie nach der Pause beständig am zweistelligen Bereich arbeitete und ein deratiges Polster übers 21:13 (35.) mit dem 25:15 (41.) zum ersten Mal erreichte. Rheinhausen leistete zwar mit dem 18:25 (44.) und 19:26 (44.) eine leichte Art der Gegenwehr, konnte jedoch das Debakel auf der Zielgeraden nicht verhindern – weil Langenfeld längst reichlich Spaß an der Sache gefunden hatte und ab dem 29:19 (49.) erneut haushoch führte. Mit dem 32:20 (51.) und 34:22 (58.) lagen zweimal jeweils zwölf Tore zwischen den beiden Teams, die an diesem Sonntag sicher ein Klassen-Unterschied trennte. Während sich Rheinhausen (Siebter/15:15 Punkte) nun vorerst selbst ein Rätsel sein wird, zieht Langenfeld daraus viel Hoffnung für die kommenden Wochen. „Ich habe tatsächlich rein gar nichts zu meckern“, stellte Mentges nicht ohne Stolz fest, „wir kommen mit verschiedenen Abwehrformationen, die alle super funktionieren, wir sind emotional auf der Höhe und haben ein super Tempospiel. Wir kommen endlich in unsere Konzepte rein, die wir seit Langem trainieren. Da geht ein Lob an die gesamte Mannschaft, aber speziell an Torhüter Simon Hüttel – der an die 40 Prozent hält. Das war ein auch in der Höhe verdienter Sieg.“
OSC Rheinhausen: Seemann, Borchert – Adrian (1/1), Milde (4), Eiker (1), Enders (1), Bekston, Kauwetter (4), Zwarg (2), Büttner (1), Ranftler (1), M. Molsner (3), Feld (3), Hrustic (3).
SG Langenfeld: Faust, Hüttel – Guggenmos (2), Bisten, Preissegger (1), Sorg (4/1), Schulz (4), Boelken (1), Rahmann (6), Winter (7/3), Richartz, Baup (2), Gottlob (3), Raschke (4).