26. Januar 2024 | Zurück zur Artikelübersicht » |
TuS 82 Opladen – Bergische Panther 31:35 (11:20). Früher war mehr Pfeffer und es gab lange kein derart klares Derby mehr zwischen den beiden Nachbarn, die sich zum Beispiel noch am zweiten Spieltag der laufenden Saison ein echt umkämpftes Duell auf Augenhöhe geliefert hatten. An jenem 8. September 2023 kamen die Opladener bis zur 57. Minute beim Stande von 23:23 mindestens für einen Punkt in Frage, ehe die Panther durch drei Treffer in Folge zum 26:23 (59.) die Basis für den wenig später feststehenden 26:24-Sieg hinlegten. Diesmal war in der Bielerthalle am Halbfinaltag der Europameisterschaften in Köln mit dem dramatischen 34:30 der Franzosen gegen Schweden und dem packenden 29:26 der Dänen gegen Deutschland fast alles anders, weil die Hausherren bis auf eine ausgeglichene Anfangsphase über weite Strecken wenig zu bestellen hatten – was unter anderem deshalb erstaunlich wirkte, weil die Gäste mit reduziertem Personal nur wenige Wechselmöhlichkeiten besaßen und dann schon in der achten Minute in Dorian Wöstmann einen weiteren Spieler verloren (korrekte Rote Karte nach Foul an Leon Sorg). Einer der Gründe für die erstaunlichen Kräftverhältnisse auf der Platte an diesem Abend: Während die Panther ihre Fehlerquote nach einer wilden Anfangsphase deutlich zu reduzieren wussten, ging bei den Hausherren viel zu oft viel zu viel schief. In der Tabelle büßte Opladen durch die Niederlage eine Position ein und es ist jetzt mit 18:16 Zählern Siebter hinter dem Longericher SC (18:14), die Panther bleiben trotz des Erfolges zunächst Zehnter (15:17). Damit wird das Team von Trainer Marcel Mutz allerdings sehr gut leben können, zumal es den Abstand zum gefährlichen unteren Drittel ausbauen konnte.
Die Opladener Niederlage ging allein deshalb in Ordnung, weil das Team von Trainer Fabrice Voigt kein einziges Mal in Führung lag und nach dem 1:0 (1.) von David Bleckmann ständig einem Rückstand hinterherlaufen musste – was bis zum 7:7 (12.) von Sebastian Damm gelang, sodass Opladen vorübergehend auf einen aus seiner Sicht erfreulicheren Abend hoffen durfte. Direkt anschließend mussten sich allerdings ein paar Minuten für den TuS 82 wie ein Albtraum anfühlen, weil es übers 7:10 (14.) und 8:13 (17.) erst zum 11:17 (24.) ging, ehe die Panther weiter die Gunst der Stunde nutzten und bis zur Pause durch drei Treffer in Folge auf 20:11 (30.) wegzogen. Größere Gefahr entstand nachher nicht mehr für den Sieg der Gäste – selbst dann nicht, als Opladen in einer Phase des wenigstens halben Aufbäumens vom bitteren 16:26 (41.) und 17:27 (43.) auf 25:30 (52.) verkürzt hatte. Kurz darauf verloren die Gastgeber erst den Ball und Simon Wolter erhöhte auf 31:25 – ein Muster, das sich bald irgendwie wiederholte: Diesmal hielt der starke Panther-Keeper Robin Eigenbrod (52.) und Jonas Kämper, mit insgesamt zwölf Treffern der auffälligste Spieler des Abends, beseitigte mit dem 32:25 (53.) ein paar Sekunden darauf letzte kleinere Restzweifel. Nach dem 26:33 (54.) nahm der TuS 82 eine finale Auszeit – aber mehr als eine reine Ergebnis-Korrektur in einen halbwegs erträglichen Rahmen passierte im Grunde nicht.
Opladens Trainer Fabrice Voigt redete hinterher nicht lange um den heißen Brei herum: „Das war eine enttäuschende Leistung, vor allen Dingen in der ersten Halbzeit mit überhaupt keinem Zugriff. Die Panther nicht ins Spiel kommen zu lassen, ist genau nach hinten losgegangen. Dazu kommen 24 Fehlwürfe. In der zweiten Halbzeit machen wir immer dann, wenn wir näher herankommen können, einen technischen Fehler oder wir haben noch einen Fehlwurf. Gefühlt hätten wir heute noch drei Stunden spielen können. Das ist ein hochverdienter Sieg der Panther, bei uns ist die Enttäuschung gerade sehr groß. Wir werden hart dran arbeiten müssen, das zu verarbeiten und mit einer anderen Einstellung ins nächste Spiel zu gehen.“ Das dürfte tatsächlich dringend notwendig sein, weil die Aufgabe beim TV Gelnhausen beim Neunten TV Gelnhausen (15:17 Punkte) kaum einfacher werden dürfte.
TuS 82 Opladen: Trögel, Klein – Flemm, Meurer (3), Schmidt (1), Sorg (1), Leppich (5), Wolfram, Nitzschmann (3), Jagieniak (1), Swiedelsky (1), Dasburg (6), Schmitz (4), Johannmeyer, Damm (4/3), Sonnenberg (2).
Bergische Panther: Eigenbrod, Ferne – Schütte, Alof, Wöstmann, Görgen (3), Jünger (5), J. Blum, Zulauf, Bleckmann (6), Hinkelmann, Wolter (7), Lorenz (2), Kämper (12/3).
Den 17. Spieltag in der 3. Liga setzen am Samstagabend mit einem weiteren Kracher unter anderem der Siebte Longericher SC und der Zweite HSG Krefeld Niederrhein fort, der ja unbedingt zumindest wieder die Aufstiegsrunde zur 2. Bundesliga erreichen will und dafür wenigstens den aktuellen Rang zwei hinter dem ungeschlagenen Tabellenführer TuS Ferndorf halten muss. Auf dem Weg dorthin scheinen die Eagles nun personell auf Nummer sicher gehen zu wollen und sie sind auf ihrer Suche beim klammen Zweitligisten TSV Bayer Dormagen fündig geworden. Die Geheimniskrämerei der vergangenen Tage hätte es dabei im Übrigen nicht gebraucht, weil es ganz simpel herauszufinden war: Spieler in der 1. und 2. Bundesliga nicht nur beim TSV Bayer haben schließlich etwas Gläsernes, weil auf der offzizellen Seite der HBL nicht zuletzt Abgänge relativ zeitig aufgeführt werden – und dort ist aktuell im Dormagener Bereich plötzlich unter anderem der Name Martin Juzbasic zu finden. Offizielles Datum des „Austritts“: 23. Januar 2024. Seit Mitte der Woche war nun in Köln und Umgebung rum, dass der erfahrene Keeper (35) ein neues Tätigkeitsfeld vor sich hat: HSG Krefeld Niederrhein. Das passte von vornherein ziemlich genau, weil die HSG vor Kurzem den Vertrag mit ihrem bisherigen dritten Torhüter Gustav König (22) auf Wunsch des Spielers aufgelöst hat, sodass für die weitere Serie „nur“ noch Sven Bartmann (36) und Lasse Hasenforther (26) als Duo zur Verfügung gestanden hätten – was im Falle einer Verletzung/Erkrankung ein gewisses Risiko gewesen wäre. Weil die Wechsel-Regularien das erlauben, wird Juzbasic bereits am Samstagabend in Longerich zum Krefelder Kader gehören. Wir wetten: Er wird sogar schon spielen.