28. Januar 2024 | Zurück zur Artikelübersicht » |
TuSEM Essen II – BTB Aachen 27:34 (16:20). Der Aufwand, den die Aachener an diesem späten Sonntagnachmittag treiben mussten, war nicht klein: Verzicht aufs Spiel um Platz drei und Finale bei den Europameisterschaften hier, eine rund 130 Kilometer weite Anreise ins Ruhrgebiet dort. Aus Sicht der Gäste stimmt dann am Ende immerhin der Ertrag, denn auf der Rückfahrt hatte der BTB zwei in der Summe sicher verdiente Punkte im Gepäck – womit sich die 130 Kilometer zurück nach Aachen ein bisschen entspannter bewältigen ließen. Für BTB-Trainer Simon Breuer war der Erfolg mit dem Blick auf das dichte Gedränge vor allem im Mittelfeld der Regionalliga und mit dem Blick nach unten sowieso doppelt wertvoll: „Jeder Punkt ist wichtig für uns und wir sind jetzt zufrieden damit, wieder ein ausgeglichenes Konto zu haben.“ Das steht für den Achten nun bei 16:16 Zählern – wie jenes der Essener, die aktuell über das bessere Torverhältnis (plus 4/minus 22) noch Rang sieben einnehmen. Sollten beide auch am Ende der Saison 2023/2024 gleichauf liegen, würde über den direkten Vergleich allerdings der BTB vorbeiziehen, der sich bereits in der Hinrunde klar mit 37:30 gegen TuSEM II durchgesetzt hatte. Auffallend bei Essen: Die Mannschaft von Trainer Philipp Krüger, der in ihren ersten fünf Heimspielen fünf Siege gelungen waren, ging zu Hause schon zum dritten Mal hintereinander leer aus und kassierte dabei jeweils deutlich mehr als 30 Gegentore – 31:37 gegen die TSV Bonn rrh. (Zweiter/22:10), 34:39 gegen Borussia Mönchengladbach (Zwölfter/10:20), 27:34 gegen Aachen. Für die Aufgabe am nächsten Wochenende beim Spitzenreiter HG Remscheid (22:10) heißt das aber nach dem 29:21 gegen die HGR aus der Hinrunde eher wenig.
Aachen fand in der ersten Viertelstunde noch gar nicht statt und Essen schien beim 9:4 (12.) auf dem besten Weg zu einem Sieg zu sein. Keine zehn Minuten später war vom Polster der Hausherren allerdings schon nichts mehr übrig – 13:13 (22.). Auf drei weitere Treffer des BTB zum 16:13 (25.) fand TuSEM zwar mit dem 16:17 (27.) eine Antwort, doch in der Folge entglitt Krügers Mannschaft das Duell völlig. Das 16:20 (30.) am Ende der ersten Halbzeit brachte bereits eine Weichenstellung und Aachen schien inzwischen längst auf den Geschmack gekommen zu sein. Übers 25:19 (41.) und 27:20 (45.) beherrschten die Gäste das Duell, das kurz darauf mit dem 30:21 (49.) vor der Endphase auch gelaufen war. Aachens Trainer Breuer durfte nachvollziehbar zufrieden sein: „Nach einem mittelprächtigen Start mit einem 4:9-Rückstand haben wir für den Rest des Spiels im Kollektiv wirklich eine sehr gute Leistung auf die Platte gebracht. Die Umstellung auf die 5:1-Deckung und das im Zusammenspiel mit unserem Torwart Benedikt Schüler hat bis zum Ende gut geklappt. Wir haben vorne gute Lösungen gefunden und das Spiel verdient nach Hause gebracht. Wir sind jetzt zufrieden damit, dass wir wieder ein ausgeglichenes Konto haben.“ Kollege Krüger wirkte nachvollziehbar weniger begeistert: „Wir haben sehr gut angefangen. Wir haben uns sehr viele hochkarätige Chancen rausgespielt und wir hatten den nötigen Zugriff in der Abwehr – den wir anschließend vollkommen verloren haben. Dann hat am Ende einfach auch die Emotion gefehlt, um sich noch mal richtig reinzukämpfen. Wir wollten mit dem Kopf durch die Wand und so kommt dieses hohe Ergebnis zustande.“
TuSEM Essen II: Solbach Domingo, Haberkamp – Neher (3/3), Petersen, Schmidt (2), Lewandowski (3), Sayin, Stumpf (2), Ernst (9), Weiß, Telohe, Scherz (3), Elsässer (2), Kostuij (3).
BTB Aachen: Schüler, Elsen – Mattner, Jacobs (2), Bökmann (6), Horn (1), N. Wudtke (6), Monteiro Pai, Kaesgen (3), Wagner, Kepp (1), Schnalle (5), Bock (10/7).