Regionalliga Nordrhein
Alarm in Mönchengladbach bleibt
Gefährdete Borussia verliert Nachholspiel nach Führung am Ende klar mit 25:33. Gelpe/Strombach setzt Weg ins obere Drittel fort.

Was ist jetzt los? Im Heimspiel gegen Gelpe/Strombach fanden Trainer Ronny Rogawska und seine Borussia gerade in der entscheidenden Phase keine passenden Antworten mehr. (Foto: Michael Jäger)

Borussia Mönchengladbach – HC Gelpe/Strombach 25:33 (15:13). Natürlich hatten sie in Mönchengladbach gehofft, den jüngsten Trend mit drei Partien hintereinander ohne Niederlage (zwei Siege, ein Unentschieden) in diesem Nachholspiel fortsetzen zu können. Und ein weiterer Erfolg wäre ja im Kampf um den Klassenerhalt noch einmal Gold wert gewesen. Dann schien der Wunsch der Borussia sogar in Erfüllung zu gehen, weil sie gut startete und den Gegner aus dem Oberbergischen durch ihre 7:4-Führung (12.) früh zu einer ersten Auszeit zwang. Am Ende stand allerdings ein ziemlich ernüchterndes Ergebnis auf der Anzeigetafel – weil Gelpe/Strombach auf der einen Seite entsprechend reagierte und Mönchengladbach sein Niveau nicht über die Distanz halten konnte. Das Resultat nahmen zunächst der HC und sein Trainer Markus Murfuni mit Genugtuung zur Kenntnis, denn die Gäste untermauerten dadurch ihren seit Wochen anhaltenden Kurs: Aus den 4:8 Zählern vom schwierigen Saisonstart sind inzwischen 18:14 Punkte geworden und vom aktuellen Platz sechs aus kann der Blick ganz vorsichtig aufs obere Drittel gehen, weil der Vierte TV Korschenbroich und der Fünfte HC Weiden (beide 19:13) plötzlich in Reichweite liegen. Zweiter und dritter Gewinner des Nachholspiels waren im Übrigen der Tabellenletzte Langenfeld (6:26) und der Vorletzte Bergischer HC II (9:23), die beiden direkten und vielleicht einzigen Konkurrenten der Borussia im Kampf gegen den Abstieg. Mönchengladbach (10:22) bleibt als Drittletzter in Reichweite, was gleichzeitig weiteren Druck auf die Eröffnung des 17. Spieltages am Freitagabend bringt: Da erwartet Mönchengladbach die Langenfelder zu einer Schlüsselpartie. Verlieren darf vermutlich keiner.

Der HC legte zwar das 3:1 (5.) vor, geriet anschließend jedoch in Rückstand – und Murfuni sah Gesprächsbedarf. Die Auszeit brachte zwar zunächst mit dem 5:9 (15.) und 6:10 (17.) wenig ein, doch viereinhalb Minuten später begann sich der Abend mit dem 10:10 (21.) bereits erkennbar zu verändern. Trotzdem gingen die Hausherren übers 15:12 (28.) und 16:13 (31.) aussichtsreich in die zweite Hälfte, die allerdings mit dem 19:18 (39.) bald die nächste Führung für Gelpe/Strombach sah – das ab dem 23:22 (44.) immer vorne blieb. Entscheidend waren kurz darauf ausgerechnet zwei Zeitstrafen gegen Murfunis Team: Nachdem Felix Maier (46.) und Florian Panske (47.) auf 26:23 erhöht hatten, mussten kurz darauf Panske (48.) und Leonard Viebahn (49.) runter. Bitter für die Borussia: Niklas Weis, sonst mit neun Toren der beste Werfer der Hausherren, scheiterte mit einem Siebenmeter – und Mönchengladbach konnte auch sonst nichts aus dem personellen Vorteil machen. „Das war für mich der Knackpunkt“, fand Rogawska, “ wir kriegen es nicht hin, aus drei Angriffen vielleicht zwei Bälle reinzumachen, um noch einmal Druck auszuüben.“ Die Angelegenheit ging wenig später erst richtig nach hinten los, weil erneut Maier mit dem 27:23 (54.), Panske mit dem 28:23 (55.) und zweimal Julian Mayer mit dem 29:23 (56.) und 30:23 (57.) entschlossen für die Entscheidung zugunsten des HC sorgten.

Dass Gäste-Trainer Murfuni mit dem Ende sehr gut leben konnte, ließ sich schnell nachvollziehen: „Ich bin natürlich froh, dass ich gegen Ronny Rogawska, einen meiner besten Freunde, gewinnen konnte. Am Ende ist es deutlich ausgefallen. Wir sind natürlich sehr zufrieden mit dem Spiel – allerdings erst ab der zwölften Minute. Da haben wir angefangen, auch vernünftig zu verteidigen. Ab da sind dann nur noch 18 Gegentore gefallen, was den Sieg entsprechend verdient aussehen lässt. Ich bin sehr happy, dass die Mannschaft so gearbeitet hat. Es war nicht umsonst, unter der Woche so weit gefahren zu sein.“ Bei den Mönchengladbachern herrschte dagegen Enttäuschung vor. „Wir haben eine sehr gute erste Halbzeit hingekriegt, weil wir da eine sehr gut und organisierte Abwehr hatten“, sagte Rogawska, „wir hatten auch eine sehr gute Chancenverwertung und gleichzeitig einen sehr guten Torwart hinten dran mit Matthias Hoffmann. Leider waren in der zweiten Halbzeit direkt relativ viele dieser Dinge nicht mehr vorhanden. Am Ende fand ich es schade, dass wir mit so vielen Toren Unterschied verlieren, weil das Spiel dieses Bild nicht hergab. Unter dem Strich war es ein verdienter Sieg für Strombach und meinen Freund Kraudi.“

Borussia Mönchengladbach: Hoffmann, Lyrmann – Prinz, Panitz (3), Weis (9/2), Bremges (2), Weisz (1), Wulf  (2), Westhofen (1), Nix (2), Markovic, Kubik (1), Roth (4).

HC Gelpe/Strombach: Stöcker, Ahmed Elnoamany – Maier (4), Altjohann, Viebahn (4), Heinzerling (3), Meinhardt (6), Elverfeld (1), Panske (5), Borisch, Mayer (7/2), Brüning (2), Rostalski (1).