3. Liga
Sonntags-Spannung: Eagles retten einen Punkt
Der Tabellenzweite lag bei der HSG Rodgau Nieder-Roden mit fünf Toren zurück und nahm am Ende ein 29:29 mit. Ein Sieg wäre des Guten zu viel gewesen.

Was wird das heute? Eagles-Trainer Mark Schmetz schien manchmal selbst ein paar Zweifel zu haben. (Foto: Thomas Schmidt)

HSG Rodgau Nieder-Roden – HSG Krefeld Niederrhein 29:29 (15:14). Der ausbleibende Erfolg des letzten Angriffs ging den Eagles erkennbar gegen den Strich, weil sie sich in einer Auszeit vier Sekunden vor der Schluss-Sirene noch einmal etwas ausgedacht hatten. Sie wollten ihren Linkshänder Robert Krass in eine günstige Wurfposition bringen – was ja durchaus Sinn ergab, weil der Rückraumspieler der Abwehr der Hausherren mit seinen bis dahin acht Treffern am meisten zugesetzt hatte. Krass kam allerdings diesmal nicht mehr durch, sodass die Hausherren verdient einen Punkt behielten – in einem Duell, in dem grundsätzlich keiner der Beteiligten eine ernsthafte Bewerbung in Richtung 2. Bundesliga abgeben konnte. Für Krefeld war das Unentschieden in der Summe eher ein Stück weit glücklich, weil es in dieser Partie – nach der Tabellenposition der beiden Kontrahenten ein Spitzenspiel – bis auf die ersten Minuten ganz lange einem Rückstand hinterherrannte und erst auf der Zielgeraden noch die Chance bekam, vielleicht beide Punkte mitzunehmen. Megagroße Auswirkungen auf die Situation im Kampf um die beiden Plätze für die Teilnahme an der Aufstiegsrunde zur 2. Bundesliga hatte das Unentschieden im Übrigen auch nicht: Ganz vorne liegt unangefochten der ungeschlagene Erste TuS Ferndorf (37:1 Punkte) vor den Krefeldern (33:7), die ihrerseits ebenfalls ein ziemlich klares Polster auf die HSG Hanau (25:11), die HG Saarlouis (25:13) und Rodgau Nieder-Roden (24:12) haben. Grundsätzlich dürfen die Eagles mit dem 19. Spieltag sogar zufrieden sein, weil der bisherige Dritte Saarlouis am Samstagabend beim Longericher SC eine 32:39-Pleite kassierte hatte – die den Krefelder natürlich sehr gelegen kam.

Die Gäste legten zunächst immer wieder eine Führung vor, ehe Rodgau aus dem 6:7 (10.) durch drei Tore hintereinander das eigene 9:7 (15.) machte und nach dem 10:10 (22.) übers 12:11 (25.) zum 14:11 (27.) kam. Krefeld konnte dann das 12:15 (28.) bis zur Halbzeit auf 14:15 (30.) verkürzen, erwischte jedoch einen miserablen Start in den zweiten Durchgang – 14:18 (33.), 16:21 (39.). Das Beste aus der Sicht der Gäste: Sie gaben nicht auf und fanden, gestützt auf ein paar gute Paraden des mittlerweile zwischen den Pfosten stehenden Keepers Sven Bartmann, ins Duell zurück – 21:22 (45.), 23:23 (48.). Aufs 23:25 (51.) antworteten Robert Krass (52.) und Pascal Noll (53./Siebenmeter) mit dem 25:25, bevor die HSG in doppelter Unterzahl (Zeitstrafen gegen Lars Jagieniak und Noll) direkt das 25:26 (54.) hinnehmen musste – was erst der Auftakt für einen heiß umkämpften Schluss-Akt war. Mit dem 28:27 (57.) von Jagieniak und dem 29:28 (60.) von Loic Kaysen lag schließlich ein Sieg im Bereich des Möglichen, aber Henning Schopper sorgte vier Sekunden vor Schluss fürs 29:29. Der Rest war wenig später großer Jubel bei den Hausherren und massive Verärgerung bei den Krefeldern.

HSG Krefeld Niederrhein: Juzbasic, Bartmann – Krass (8), Klaasmann (2), Schneider (1), Noll (1/1), Hahn, Roscheck, Sousa, Schulz (4), Hüller (4), Kaysen (2), Jagieniak (3), Persson (4).