19. Februar 2024 | Zurück zur Artikelübersicht » |
Es war die nächste eher glanzlose Vorstellung der HSG Siebengebirge auf dem Weg zum angepeilten Regionalliga-Aufstieg und richtige Begeisterung löste das 31:27 gegen den Tabellen-Vorletzten ASV SR Aachen bei Trainer Lars Degenhardt nicht aus. Das Wichtigste waren für den Spitzenreiter am Ende sicherlich die beiden Punkte, die das Konto auf 34:2 Zähler aufstockten und den Vorsprung zum einzig verbliebenen Verfolger SSV Nümbrecht stabil hielten. Die Oberbergischen lösten ihre Aufgabe gegen den TV Rheinbach mit ihrem 37:25 deutlich souveräner und sie liegen mit 31:5 Punkten immerhin noch in Sichtweite zur HSG. Die hatte gegen stark kämpfende Aachener ihre Probleme, konnte sich vor der Pause zwar mal vom 9:9 (15.) auf 14:10 (23.) absetzen, war aber beim 15:14 (28.) schon wieder unter Druck. Gäste-Coach Stefan Tuitje hatte allerdings wenig Illusionen: Mit gerade einmal fünf gesunden Feldspielern aus dem Stamm-Kader sowie zwei Aushilfen aus der Zweiten (Kreisliga) ließen die Kräfte nach der Pause natürlich nach. Und so bauten die Hausherren ihre Führung vom 20:18 (32.) standesgemäß auf 28:20 (49.) aus. Die Gäste wehrten sich in der Schlussphase mit allen Mitteln und hielten die Niederlage dadurch im Rahmen – was angesichts der Personallage durchaus als Achtungserfolg gelten durfte. „Das waren alles andere als gute Voraussetzungen für ein Spiel vor 500 Zuschauern beim Tabellenführer. Insofern war es überragend, was wir da gespielt haben“, fand Tuitje. HSG-Coach Degenhardt hätte sich von seinem Team noch gewünscht, dass es in der Schlussphase die Kräfteverhältnisse deutlicher ausgespielt hätte: „Es war sicherlich kein besonders gutes Spiel von uns. Wir haben in vielen Phasen nachlässig verteidigt, wir haben nicht so konsequent abgeschlossen und zum Teil unvorbereitet Würfe genommen, die wir einfach nicht haben wollen. Dennoch war es in der zweiten Halbzeit so, dass wir das Spielgeschehen im Griff hatten.“
Verfolger Nümbrecht hatte gegen Rheinbach von Anfang an das Heft in der Hand – 4:0 (5.). Das 6:5 (10.) konterten die Hausherren mit dem 14:8 (20.) und sie gerieten im Anschluss nie mehr wirklich in Bedrängnis. Im Gegenteil: Vom 22:17 (41.) zog der SSV auf 29:19 (48.) weg und er hielt das Tempo bis zum Ende hoch. „Mitte der zweiten Halbzeit sind wir einfach überlaufen worden. Das extrem hohe Tempo der Nümbrechter war dann einfach zu viel. Wir haben vorne im Angriff zu viele einfache Fehler gemacht und hatten dann auch zu viele Fehlwürfe, die natürlich eiskalt von so einer Spitzenmannschaft bestraft wurden“, erklärte Rheinbachs Trainer Jan Hamann. Nümbrechts Coach Manuel Seinsche war zufrieden: „Die Jungs haben eine tolle Mannschaftsleistung gezeigt, darauf kann man jetzt immer weiter aufbauen.“
Hinter den beiden Top-Teams kletterte der TV Birkesdorf durch den 33:31-Erfolg beim TuS Königsdorf auf den dritten Tabellenplatz (24:12 Punkte). Dabei erwies sich der Aufsteiger allerdings als hartnäckiger Gegner und er ging zunächst mit 4:0 (5.) in Führung. Der TV fand dann in die Partie und glich zum 8:8 (15.) aus, bevor sich die Begegnung lange Zeit auf Augenhöhe abspielte. Bis zum 24:24 (42.) blieb die Angelegenheit ausgeglichen und selbst das Birkesdorfer 27:24 (48.) glich der TuS noch einmal aus – 28:28 (51.). Mit dem 32:29 (57.) hatten die Gäste kruz darauf aber den entscheidenden Schritt gemacht und in der Schlussphase fand Königsdorf hierauf keine passende Antwort mehr. „Wir zahlen Lehrgeld und konnten leider heute über 60 Minuten nicht das gewohnte Niveau halten“, meinte TuS-Coach Franziskus Bleck, der damit insbesondere die Chancenverwertung in den entscheidenden Phasen meinte. Birkesdorfs Sportlicher Leiter Luca Feistkorn konnte mit dem Ergebnis natürlich deutlich mehr anfangen. „Ich bin sehr stolz auf unsere Mannschaft, die heute im letzten Aufgebot in einem hitzigen Spiel kühlen Kopf bewahrt hat“, fand Feistkorn, der zudem ein Sonderlob an Yannick Töws im TV-Tor verteilte.
Ein Erfolgserlebnis gab es auch für den TV Palmersheim, der gegen den MTV Köln einen 33:28-Erfolg einfuhr. Verdient war der Sieg der Hausherren schon deswegen, weil sie in den gesamten 60 Minuten nie hinten lagen und die Partie beim 6:6 (17.) letztmals ausgeglichen war. Palmersheim gelang das 13:10 (25.), konnte sich aber zunächst nicht deutlicher absetzen. Bis zum 24:22 (45.) bewegte sich der Vorsprung um die zwei Treffer, ehe eine 6:2-Serie zum 30:24 (54.) die Entscheidung zu Gunsten der Hausherren brachte. Insbesondere nach der enttäuschenden 25:28-Pleite beim BTB Aachen II vor Karneval war Palmersheims Trainer Peter Trimborn vom jetzigen Auftritt seiner Mannschaft begeistert: „Das war wie aus einem Guss. Wir haben echt eine starke Abwehr und den MTV da vor ziemliche Probleme gestellt. Die Jungs haben die Woche gut trainiert und ich wollte auch eine Reaktion sehen vom Spiel gegen den BTB.“ Sein Kölner Kollege Moritz Adam bestätigte, dass der Sieg der Gastgeber in Ordnung ging: „Palmersheim gewinnt verdient, weil wir uns mal wieder äußerst unclever anstellen und Basics nicht abrufen.“
Ein „kleines“ Derby gab es in Würselen, wo vor der Regionalliga-Partie des HC Weiden gegen den BTB Aachen die beiden Zweitvertretungen aufeinandertrafen. Während eine Klasse weiter oben die Hausherren die Punkte behielten, entführte in der Oberliga der BTB II mit einem 33:30 beide Zähler aus der Halle an der Parkstraße. Dabei gestaltete sich die erste Hälfte weitgehend ausgeglichen. Die Weidener verpassten es nach dem 10:10 (23.), eine doppelte Überzahl (24./zwei Zeitstrafen gegen Aachen) für sich zu nutzen – und als die Gäste wieder vollständig waren, hieß es sogar 14:13 (26.) für den BTB. Nach der Pause zogen die Gäste dann vom 19:16 (35.) schnell auf 24:16 (39.) davon. Weiden gab zwar nicht auf und kämpfte sich vom 20:27 (44.) noch auf 25:27 (49.) heran, aber die Aachener behielten in der Schlussphase die Nerven und 28 Sekunden vor dem Ende machte David Volmer mit dem 33:30 den Gäste-Erfolg klar. „Wir hatten die Chance, es noch enger zu gestalten. Das ist uns leider nicht gelungen, weil wir die Chancen haben liegen lassen. Von daher hat BTB zum Schluss verdient gewonnen“, meinte HC-Trainer Stephan Xhonneux. Sein Aachener Kollege Andreas Heckhausen freute sich natürlich über die zwei Punkte: „Insgesamt war es ein verdienter Derbysieg, wobei wir uns über weite Phasen des Spiels sehr schwergetan haben.“
Auch das Treffen zwischen dem TuS 82 Opladen II und dem Longericher SC II war ein Duell unter Nachbarn, bei dem die Gäste letztlich das bessere Ende für sich hatten. Etwas glücklich markierte Lennart Wörmann für den LSC 22 Sekunden vor Schluss den 28:27-Siegtreffer – es war die erste Führung der Kölner seit dem 2:1 (5.). Die personell arg geschwächten Hausherren hatten über weite Strecken der Partie den Ton angegeben und sie lagen beim 19:13 (36.) verdient vorne. Erst nach dem 24:19 (45.) und einer Abwehr-Umstellung durch LSC-Coach Frederic Rudloff vom 6:0 auf ein 5:1 kamen die Gäste besser zum Zug. Longerich glich zum 25:25 (54.) und in den letzten Minuten war jedes Ergebnis möglich – bis Wörmann entscheidend traf und der TuS im Gegenzug seinen letzten Angriff vergab. „In Anbetracht der Tatsache, dass der Gegner eigentlich nominell viel stärker ist und wir wieder in einer extrem kleinen Konstellation so gespielt haben, war das eine Top-Leistung, die definitiv zwei Punkte verdient gehabt hätte“, fand Opladens Trainer Kai Quante, der sich über die vergebene Chance natürlich ärgerte. Kollege Rudloff hatte gleichfalls keine Glanzleistung seiner Mannschaft gesehen: „Wir haben die erste Halbzeit komplett verpennt. Wir haben einen sehr langsamen Handball gespielt, alles schön auf Kreisklasse-Niveau“, meinte der Coach, der seinem Team immerhin ein Lob für die Moral aussprechen konnte: „Die Jungs haben sich nie aufgegeben.“
HSG Siebengebirge – ASV SR Aachen 31:27 (16:14).
HSG Siebengebirge: Müller, Löcher – Steinhaus (6), Andrassy (1), Runge, Klosterhalfen, Grunwald (2), Hayer (2), Schlösser (9/2), Stein (3), Bachler (3), Marcinkovic (2), Krefting (1), Gebel (2).
ASV SR Aachen: Waje, Schnitzler – Happesberger (3/1), Huckemann (5), Wigger (2), Schumacher (3), Kuckelkorn (6), Rietz (8), Lua.
SSV Nümbrecht – TV Rheinbach 37:25 (18:13).
SSV Nümbrecht: Orth, Rydzewski – Benger (2), Urbach (2), J. Lang (2), Roth (6/3), Ufer, Schanz (1), Hartmann (4), Schröter (3/1), Dissmann (5), T. Lang (4), D. Donath (4), Miebach (4).
TV Rheinbach: Thürnau, Hoven – Schwolow (3/2), Pohl, Krahforst, Grommes (2), Schmitz (3), Berens, Bittner, Ollefs (6), Scholten (3), Künkler (8).
TuS Königsdorf – TV Birkesdorf 31:33 (17:17).
TuS Königsdorf: Kretschmann, Soenksen – Zirkel (5), Link (1), Schrief (1), de Buhr, Brill (3), Sjoelund (1), Bohn, Müller, Többen (7), Brauner (8), Romberg (5/3).
TV Birkesdorf: Töws, Fernandez Urrutia – Ernst (4/1), Ihmer, Botz (4), Oliva Cifuentes, Montana Velasquez, Stern, Willers (5), Költer (5), Heinze (2), Perez Fernandez (9), Bünten (4).
TV Palmersheim – MTV Köln 33:28 (14:13).
TV Palmersheim: Trimborn, M. Königshoven – Fiedler (2), Johnen (1), Blesse (1), Lönenbach (6/2), Schouren (2), Mayer (2), Simsek (1), Erken, J. Grevelding (6), N. Grevelding (4), L. Königshoven (8).
MTV Köln: Theisen, Schmidt – Neusser (8), Zebralla (1), Kalisch (7/3), Hilbert, Göddertz, Herzhoff (2), Diederich (1), Discher (4), Minten, Bathen (2), Becker, Rossignoli (3).
HC Weiden II – BTB Aachen II 30:33 (13:16).
HC Weiden II: Keller, Schornstein – Göbbels (9), Redding, Meurer (3), Lange, Kleinhöfer (5), Kraus (1), Holste (1), Furuta (2), Altmeyer (2), T. Lütz (2/1), Havers (4), Kilburg (1).
BTB Aachen II: Zaghloul, Elsen – Korsten (4), Schmitz (1), Franzen (1), Grunert, Kusnierz-Glaz, Volmer (11/3), Panse (1), Wojke, Horn, Hellemeister (7), Creutz (5), Hermanns (3).
TuS 82 Opladen II – Longericher SC II 27:28 (14:11).
TuS 82 Opladen II: Pawlitzek – Perlberg, Urlaub, Liese (1), Maurer, Meuser (2), Kreutzer (3), Bader, Ewen (8), Barwitzki (9/3), Quante (1), Neuner (3).
Longericher SC II: Fischbach, Döscher – Michel (4), Keil, Beste (1), Beckmann (2), Heider, Wassmus, Quetting (7), Kröger, Duckert (7/5), Wörmann (2), Falkenreck (2), Gerfen (3).
Pulheimer SC – HBD Löwen Oberberg 24:24 (12:9).