3. Liga
Longerich vergrößert Sorgen der Panther
LSC gewinnt erst in der Schlussphase mit 32:28. Zwei Schlüssel-Szenen in der 54. Minute werden den gefährdeten Gästen zum Verhängnis.

Warum nur? Trainer Marcel Mutz muss bei den Panthern permanent neue personelle Löcher stopfen. Auch deshalb ist die sportliche Lage so kritisch und auch deshalb gab es in Longerich eine Niederlage. (Foto: Thomas Ellmann)

Longericher SC – Bergische Panther 32:28 (15:17). Vielleicht werden sie sich bei den Panthern diese beiden rasch aufeinanderfolgenden Szenen aus der Schlussphase immer wieder anschauen – weil sie der finale Kipp-Punkt in dieser über weite Strecken des Abends ausgeglichenen Partie waren und für die Gäste irgendwie der Anfang vom Ende. Beim Stande von 26:27 (54.) scheitert der sehenswerte freigespielte Kreisläufer Joel Jünger am Longericher Keeper Valentin Inzenhofer – und auf der anderen Seite kassiert Philipp Hinkelmann für seine Abwehr-Aktion erstens eine Zeitstrafe, während es zweitens einen Siebenmeter für den LSC gibt. Den verwandelt Lukas Martin Schulz sicher zum 28:26 für Longerich, das in der Folge nicht mehr in Gefahr gerät. Bitteres Fazit für die im Abstiegskampf steckenden Gäste: Sie können sich für ihre bis dahin starke kämpferische Leistung gar nichts kaufen und sind nun bei 15:27 Zählern angekommen – die zwar zunächst weiter für den zehnten Platz reichen, doch die Gefahr ist weiter gewachsen. Nach der fünften Niederlage hintereinander wird deshalb die Partie am 23. März gegen die TSG Haßloch (Letzter/11:31) endgültig zum Schlüsselspiel fürs Team von Trainer Marcel Mutz, das dann die Serie unbedingt unterbrechen will. „Das wird unser Endspiel erst mal. Dieses Spiel müssen wir ziehen.“ Relativ entspannt ist die Lage für Longerich, dass zwar nur mit viel Mühe gewann, dafür allerdings zwei Punkte bekam (jetzt 24:20) und seinen sechsten Rang festigen konnte.

Der Abend war von der ersten Minute an ein Duell unter Gleichen: Niemand zog auf mehr als zwei Tore weg und die Panther dachten gar nicht daran, dem favorisierten LSC ein Geschenk dazulassen. Mit dem 4:3 (9.) lagen sie zunächst sogar vorne, ehe die Hausherren den Spieß umdrehten und sich gleichzeitig nicht lösen konnten – 7:6 (12.), 9:7 (16.), 11:9 (19.), 11:11 (22.), 13:13 (25.). Die Antwort der Panther kam mit der nächsten Wende zum eigenen 17:14 (30.), das Malte Nolting für Longerich praktisch in der letzten Sekunde der ersten Halbzeit noch auf 15:18 (30.) drücken konnte. Beim 19:19 (36.) und 22:22 (44.) war weiter alles offen, ehe mit dem 26:23 (50.) und 27:24 (51.) wieder mehr für die Kölner traf. Was für die intakte Moral der Gäste sprach: Sie verkürzten durch Jonas Kämper (52./Siebenmeter) auf 25:27 und durch Simon Wolter (53.) auf 26:27 – bis jene Szenen passierten, die zum finalen Kipp-Punkt wurden und die Panther kurz darauf mit dem Gefühl von der Platte gehen ließen, dass für sie wohl mehr drin gewesen wäre.

Dass es durchaus noch viel gefährlicher hätte werden können, räumte auch Chris Stark ein: „Kompliment an die Panther, die stark dagegengehalten haben.“ In der Summe sah der LSC-Coach jedoch Vorteile bei seiner Mannschaft, der im Rückraum der verletzte Benjamin Richter (Muskelfaserriss) an allen Ecken und Enden fehlte. „Wir hatten ein wellenartiges Spiel heute“, fand der LSC-Coach, „wir haben es in der ersten Halbzeit nicht geschafft, griffig zu verteidigen. In der zweiten Halbzeit sind wir eine Zeit lang einem Rückstand hinterhergelaufen, konnten dann aber so langsam auch in der Verteidigung zu einer besseren Performance finden. Mich hat gefreut, dass wir das Besprochene vorne gut umgesetzt haben. Die zweite Halbzeit war vollkommen in Ordnung. Am Ende sind wir auch cool geblieben.“ Kollege Mutz, auf dessen Liste fehlender Spieler kurzfristig zusätzlich Henrik Heider und Kris Zulauf sowie noch kurzfristiger in der siebten Minute David Bleckmann auftauchten, war nachvollziehbar trauriger: „Es fühlt sich beschissen an, dass wir verloren haben. Trotzdem war das die beste Niederlage der letzten Wochen, wir haben überragend gefightet und die Jungs haben alles aus ihren Möglichkeiten gemacht. Wir können stolz sein, wie wir uns präsentiert haben. Auf dieser Leistung können wir aufbauen. Jetzt müssen wir alles in Haßloch investieren.“

Longericher SC: Inzenhofer, Briese – Gerfen, Zerwas (4), Pyszora (10), Thöne, Schulz (5/2), Zimmermann (2), Nolting (8), Rinke (1), Dahlke (2), Malolepszy, Falkenreck.

Bergischer HC: Eigenbrod, Ferne – Schütte, Reinarz (3), Wöstmann (6), Görgen (1), Jünger (1), J. Blum (3), T. Blum, Weiß (1), Bleckmann, Hinkelmann, Wolter (3), Kämper (10/4).