Regionalliga Nordrhein
Wieder oben: TVK gibt eine schnelle Antwort
Korschenbroich ist nach 39:27 in Essen zurück auf Platz eins. Weiter unten knubbelt es sich. Für Mönchengladbach und Langenfeld sieht es finster aus.

Rein ins Vergnügen! Max Eugler (mit Ball) steuerte zum Sieg der Korschenbroicher in Essen zehn Treffer bei – und hofft mit dem Team auf den Sprung in die 3. Liga. (Foto: Sven Frank)

Wer dieser Tage einen Blick auf die Regionalliga Nordrhein wirft, wird immer wieder eins feststellen: Es läuft gerade die verrückteste Saison seit Ewigkeiten. Das beginnt schon vorne, wo der mit dem einzigen Ziel Klassenerhalt angetretene TSV Bayer Dormagen II schon wieder kräftigst im nächsten Kampf um die Meisterschaft mitmischt. Diesmal legten die Dormagener in der Partie beim Bergischen HC II am Freitagabend mit ihrem 39:37-Sieg vor und lösten dadurch den TV Korschenbroich auf dem ersten Platz ab – was der Titel- und Aufstiegsfavorit, als einziger Klub der Klasse mit dem Ziel 3. Liga unterwegs, am Samstagabend nahezu umgehende beantwortete: Nach dem in der ersten Halbzeit etwas mühseligen, später aber noch sehr klaren 39:27 bei TuSEM Essen II liegen die Korschenbroicher (33:13 Punkte) wieder einen Zähler vor den Dormagenern (32:14) und für den Rest der Serie aus drei Spieltagen hat der TVK erneut alles selbst in der Hand. Dabei braucht er auf den Dritten TSV Bonn rrh. (29:17) nicht mehr zu achten, der durch seine 31:32-Niederlage bei Borussia Mönchengladbach aus dem Rennen um Rang eins endgültig ausgeschieden ist. Genau dieser Sieg der Borussia verdeutlicht dabei besonders, wie ungewöhnlich die aktuelle Serie daherkommt – denn den Mönchengladbachern werden die beiden Zähler vielleicht gar nichts mehr bringen, weil sie als Vorletzter bei 14:32 Punkten nach wie vor vier Punkte hinter dem Bergischen HC II (18:28) liegen, der zurzeit das besetzt, was als rettendes Ufer gilt. Simon Breuer, Trainer des BTB Aachen (23:23), der eigentlich nicht mehr in größere Gefahr geraten sollte, fasst es treffend zusammen: „Drei Spieltage vor Schluss sind wir als Sechster immer noch nicht sicher.“

Alles ist entscheidend abhängig vom Fortgang der Dinge in der 3. Liga. Dort gäbe es nach dem Jetzt-Stand einen Absteiger in den Bereich des Nordrheins – und damit zwei feste Absteiger aus der Regionalliga in die Oberliga. Also sind Mönchengladbach und Schlusslicht SG Langenfeld (13:33) am stärksten bedroht und besonders viel Hoffnung bleibt beiden nicht mehr. Davor sitzt momentan der BHC II auf einer Art Schleudersitz, der auch extremes Gefahrenpotenzial birgt, weil ein zweiter Absteiger aus der 3. Liga nicht unwahrscheinlich und ein dritter nicht ganz ausgeschlossen ist. Soll heißen: Aachen (23:23), der MTV Rheinwacht Dinslaken (22:24), der HC Gelpe/Strombach (22:24), die HSG Refrath/Hand (22:24), TuSEM Essen II (21:25) und besonders der OSC Rheinhausen (19:27) brauchen dringend noch eine jederzeit aufmerksamen Blick in den Rückspiegel. Alle zusammen werden vermutlich in der 3. Liga für die nächsten Wochen zu besonderen Fans der mehr oder weniger gefährdeten Bergischen Panther, TV Aldekerk und Interaktiv.Handball. Falls es im Übrigen ganz blöd läuft, herrscht in der Regionalliga nach dem Saisonfinale am 4. Mai noch keine Klarheit, weil die 3. Liga bis zum 25. Mai und damit drei Wochen länger dauert.

TuSEM Essen II – TV Korschenbroich 27:39 (13:16). Der Favorit erwischte mit dem 3:0 (3.) einen sehr schwungvollen Start und musste dann nur beim 7:7 (14.) einmal den Ausgleich hinnehmen. Obwohl der TVK anschließend übers 11:8 (19.) und 14:10 (26.) mit einer 16:13-Führung  (30.) in die Pause gehen konnte, war Trainer Dirk Wolf nicht restlos einverstanden: „Die erste Halbzeit war noch ein bisschen Sand im Getriebe, wir haben da viele Fehler gemacht.“ Größere Sorgen musste er sich aber nicht machen, obwohl Essen mit dem 16:17 (33.) den Rückstand wieder auf einen Treffer verkürzen konnte. Für die Dreier-Serie zum 20:16 (36.) brauchte Korschenbroich nur zweieinhalb Minuten und nach dem 24:17 (40.) war die Sache spätestens beim 27:19 (45.) gelaufen. Mit dem 31:21 (51.) war der Unterschied kurz darauf zum ersten Mal zweistellig und in diesem Bereich blieb er bis zum Schluss – was Wolf dann nachvollziehbar sehr erfreulich fand: „In der zweiten Halbzeit haben wir uns deutlich gesteigert in der Abwehr mit Felix Krüger im Tor und angriffsmäßig haben wir weniger Fehler gemacht. Somit ging der Sieg auch in der Höhe verdient an uns. Großes Lob an meine Mannschaft, sie hat in der zweiten Halbzeit einen richtig guten Job gemacht.“

Auf dem Weg zum großen Ziel Aufstieg warten auf Korschenbroich nun drei Rest-Aufgaben – jede auf ihre Art eine besondere Prüfung, denn zwei Mal geht es gegen gefährdete Kontrahenten, Nach der Partie am nächsten Samstag beim Drittletzten Bergischer HC II folgen die Aufgaben am 27. April beim Vierten HC Weiden beim und am 4. Mai gegen das Schlusslicht SG Langenfeld. Weil der Titel-Konkurrent TSV Bayer Dormagen II ein vergleichbares Restprogramm hat und zurzeit einen sehr hartnäckigen Eindruck macht, könnte die Entscheidung durchaus erst beim Saisonfinale gegen die Langenfelder machen – die dann auf der anderen Seite vielleicht wesentlich weniger zu feiern haben.

TuSEM Essen II: Solbach Domingo, Haberkamp – Asci (1), F. Neher (3/1), Petersen (4), Schmidt (1), Ernst (2), Stumpf (3), Buschhaus, Telohe (1), Scherz (4), Weiß (1), Elsässer, Kostuj (7).

TV Korschenbroich: Schoolmeesters, Krüger – Schiffmann (4), Krantzen (2), Bark (2), Klinnert (3/3), Eugler (10), Klause (4), Brinkhues (3), Zidorn, Wolf (5), Küpper Ventura, Neven (4), Franz (2).

 

Borussia Mönchengladbach – TSV Bonn rrh. 32:31 (16:14). Der Sieg der stark gefährdeten Hausherren über den Dritten war erstens eine relativ große Überraschung – und zweitens ging er nach Ansicht beider Seiten in Ordnung. „Die Mannschaften haben sich nichts geschenkt, da war eine sehr hohe Intensität drin“, stellte Borussia-Trainer Ronny Rogawska fest, „in der entscheidenden Phase haben wir uns cleverer verhalten als früher. Ausschlaggebend war, dass wir ein bisschen ruhiger waren und nicht so viele technische Fehler gemacht haben. Das hat mich gefreut und ich glaube, der Sieg war voll verdient. Ein Unentschieden hätte es auch sein können bei dem knappen Ergebnis. Aber wir brauchen diese zwei Punkte.“ Kollege Frank Berblinger stimmte zunächst zu: „Aus meiner Sicht war das ein absolut verdienter Sieg für Mönchengladbach. Wir haben heute die Deckung nicht stabil bekommen und vorne wie hinten zu viele individuelle Fehler gemacht.“ Während die Bonner trotz der Niederlage noch alle Chancen haben, ihren dritten Platz über die Ziellinie zu bringen, benötigt Mönchengladbach für den Klassenerhalt wohl ein Wunder – und vermutlich drei Siege aus den letzten drei Spielen.

Bonns frühes 3:0 (4.) war vieles, aber kein Hinweis auf den Verlauf der weiteren Partie – die sich mit dem 11:8 (18.) für die Borussia komplett gedreht hatte und in der zweiten Halbzeit ab dem 18:18 (36.) immer mehr zum Drama wurde. Aus dem 26:26 (54.) machten Luis Kubik (55.) und Manuel Bremges (56.) das 28:26 für die Hausherren, doch die TSV antwortete spät mit dem 31:31 (60.), als nur noch 13 Sekunden zu absolvieren waren. Dass kurz darauf Luca Bohrmann eine Zeitstrafe aufgebrummt und die Borussia gleichzeitig einen Siebenmeter zugesprochen bekam, fanden die Bonner sehr unglücklich – zumal im vorherigen Angriff nach einer Auszeit-Besprechung das 32:31 für die Gäste drin gewesen wäre. Berblinger fasste die Angelegenheit zusammen: „Wir haben nur zu früh abgeschlossen.“ Auf der anderen Seite ließ sich Jordi Weisz von der allgemeinen Hektik nicht sonderlich beeindrucken, denn er verwandelte den Siebenmeter zum 32:31-Erfolg für die Gastgeber.

Borussia Mönchengladbach: Hoffmann, Lyrmann – Panitz, Weis (8), Bremges (4), J. Weisz (6/3), Berner, Wulf, Westhofen (2), Nix (3), Lipok (4), Kubik (3), Roth (2).

TSV Bonn rrh.: Krouß, Meißenburg – Krohn (8), Santen, Behr, Wilhelms (2), Fischer (4), Blanchart, Worm (8/1), Bohrmann (6/2), Struif (2), Rohloff (1).

 

HC Gelpe/Strombach – OSC Rheinhausen 36:35 (18:18). Die Hausherren aus dem Oberbergischen sahen sich in der ersten Halbzeit vielleicht schon auf dem Weg in einen ruhigen Abend – kein Wunder beim guten Start mit einem 7:4 (11.) und der 15:10-Führung in der 21. Minute. Dass sich die Dinge ganz anders entwickelten, hatte für HC-Trainer Markus Murfuni eine klare Ursache: „Wir haben dominiert und dann kam ein bisschen der Schlendrian rein, wir haben Rheinhausen wieder eingeladen.“ Der OSC, der ja im Keller dringend auf jeden Punkt angewiesen ist, nahm die Einladungen auch dankend an und machte so aus dem 14:18 (27.) bis zur Pause den 18:18-Gleichstand (30.). Der Ausgleich war allerdings nur der Startschuss für einen ausgeglichenen zweiten Durchgang, in dem bis zum Schluss tatsächlich jeder Sieger möglich war.

Übers 28:28 (47.), 29:29 (49.), 30:30 (50.), 31:31 (52.), 33:33 (55.) und 34:34 (59.) gönnten sich die beiden Kontrahenten keinen Millimeter Raum und nach dem 35:35 (60.) von Patrik Ranftler für Rheinhausen lief doch einiges auf ein Unentschieden hinaus – bis Felix Maier gegen den jetzt dezimierten OSC (Zeitstrafe Oliver Milde) auf den allerletzten Drücker zum 36:35 für Gelpe/Strombach traf. „Wir haben aber eine sensationelle im gesamten Spiel von 62 Prozent gehabt – was am Ende auch entscheidend war“, fand Trainer Murfuni, „am Ende wurde es noch einmal hektisch mit Schiedsrichter-Entscheidungen und wir haben es riskiert, den Torhüter rauszunehmen und das Ding nach Hause gebracht. Ich bin zufrieden, dass wir uns nach unten ein bisschen Luft verschafft haben.“

HC Gelpe/Strombach: Stöcker, Ahmed Elnoamany – Maier (3), Altjohann (2), Feuerbach, Viebahn, Heinzerling (6), Meinhardt (5), Elverfeld, Panske (1), Borisch, Mayer (15/8), Brüning (2), Rostalski (2).

OSC Rheinhausen: S. Büttner, Seemann, Borchert – Milde (5), Eiker (4), Enders (2), Wetteborn (1), Gangelhoff, Zwarg, M. Molsner (2), Käsler (7), Feld (12/7), Meurer, Hrustic (2).

 

HG Remscheid – SG Langenfeld 30:28 (15:16). Das knappe Resultat, das zur umkämpften Partie passte, ließ die HGR und die SGL in völlig unterschiedlichen Gefühlswelten zurück – mit einer besonders schmerzhaften auf Langenfelder Seite, weil der Klassenerhalt jetzt noch ein Stück unwahrscheinlicher ist. „Die Enttäuschung ist riesengroß – vor allem, wenn man die anderen Ergebnisse sieht“, stellte Trainer Markus Becker fest, „wir werden weiter bis zum Ende Gas geben, wir werden das nicht über uns ergehen lassen. Wir sind aber natürlich realistisch, dass die Rettung für uns extremst schwer wird. Das steht außer Frage mittlerweile.“ Wesentlich entspannter wirkte Remscheids Trainer Nelson Weisz, dessen Mannschaft zuletzt vier Mal hintereinander nicht gewonnen (1:7 Punkte) und sich so aus dem Kampf um die Meisterschaft verabschiedet hatte: „Am Ende haben wir vielleicht auch ein bisschen Glück. Das war eine geschlossene Mannschaftsleistung. Torhüter Linus Mathes hat in der zweiten Halbzeit viele Freie gehalten. Ich bin stolz, wie wir zurückgekommen sind.“

Zurückgekommen trifft es in diesem Fall ganz gut, weil zunächst überraschend der Abstiegskandidat den ersten Abschnitt bestimmte – 8:4 (12.), 12:9 (20.). Durch einen 5:0-Lauf zum 14:12 (26.) drehte Remscheid den Spieß um, musste aber den 15:15-Ausgleich (28.) hinnehmen und rannte anschließend erneut hinterher – 16:18 (36.), 18:20 (40.), 22:23 (50.), 25:26 (54.). 26:27 (55.). Mit dem 28:27 (57.) durch den Siebenmeter von Felix Handschke und dem 29:28 (58.) von Kaan Taymaz hatte der HGR kurz darauf jenen Vorteil, auf den Julian Athanassoglou in der letzten Minute den entscheidenden Treffer zum 30:28 setzte. Trainer Weisz war ehrlich: „Am Ende haben wir vielleicht auch ein bisschen Glück. Das war eine geschlossene Mannschaftsleistung.“ Becker und die SGL gingen dagegen eher mit dem Gefühl von der Platte, dass vielleicht mehr drin gewesen wäre: „In der Halbzeit sprechen wir an, dass wir emotional eine Schüppe draufpacken müssen – es hat nicht funktioniert. Wir haben dann bis zur 50. Minute neun hundertprozentige Chancen, die wir nicht nutzen und wo Linus Mathes hält.“

HG Remscheid: Conzen, Mathes – Bürger, Taymaz (7), Pflüger (1), Klose (2), Stukalin (1), Rojko (2), Handschke (5/3), Athanassoglou (7), Grewel (1), Rath, L. Sikic (4), A. Sikic.

SG Langenfeld: Faust, Hüttel – Guggenmos (2), Bisten (1), Preissegger (4), Hines (1), Sorg (1), Schulz (6), Boelken, Rahmann (4), Winter (5/2), Richartz, Baup, Raschke (4).

 

BTB Aachen – MTV Rheinwacht Dinslaken 28:28 (11:13). Die Partie glich einer Berg- und Talfahrt beider Seiten, wobei die Hausherren über die gesamten 60 Minuten eher hinterherliefen und mit dem Unentschieden unterm Strich zufrieden sein mussten. Der BTB lag in der ganzen Begegnung insgesamt nur ein einziges Mal vorne – beim 18:17 (41.) durch David Bökmann. Die Gäste dagegen schafften es trotz einiger deutlicher Führungen nicht, die Aachener ganz abzuschütteln. Am Ende spitzte sich das Drama zu, als Max Reede 17 Sekunden vor dem Ende das 28:27 für den MTV erzielte. BTB-Coach Simon Breuer zog seine letzte Auszeit, um den finalen Angriff vorzubereiten – den verwertete Tim Schnalle mit der Schluss-Sirene zum 28:28-Ausgleich. Breuers Analyse traf im Anschluss wohl ziemlich zu: „Unter dem Strich müssen wir von einem gewonnenen Punkt sprechen. Wir haben einen sehr schwachen Start und liegen kurz vor der Halbzeit noch mit fünf zurück. Dinslaken war in der Abwehr sehr kompakt, da hat uns ein bisschen Durchschlagskraft gefehlt. Wir haben relativ früh auf den siebten Feldspieler umgestellt, das hat besser funktioniert. Wir hatten auch noch die Chance, das Spiel ganz zu drehen, aber nach dem Verlauf sind wir zufrieden mit dem Punkt – der Gold wert ist in dieser Liga, weil wir drei Spieltage vor Schluss als Sechster immer noch nicht sicher sind.“

Dinslaken fand deutlich besser in die Partie und legte eine 6:1-Führung vor (12.). Auch beim 12:7 (26.) hatte Rheinwacht die Nase noch deutlich vorne. In ihrer besten Phase vor und nach dem Seitenwechsel kämpfte sich Aachen allerdings immer besser heran – mit der Dreierserie vom 15:17 (35.) zum 18:17 (41.) als Höhepunkt. Dinslaken konterte allerdings seinerseits mit einem 4:0-Lauf zum eigenen 21:18 (45.) und schien bis zum 26:23 (55.) auf dem Weg zu zwei Auswärts-Punkten zu sein. Mit einer offensiveren Deckung erkämpfte sich der BTB aber in der Schlussphase die Bälle und stellte auf 26:26 (58.). Es war der Auftakt zu den dramatischen letzten Sekunden, in denen Schnalle das letzte Wort haben sollte.

BTB Aachen: Zaghloul, Schüler – Wydera, Oslender, Bökmann (4), Horn (2), Wudtke (2), Monteiro Pai (4), Kaesgen, Wagner, Kepp (2), Schnalle (7), Bock (7/3).

MTV Rheinwacht Dinslaken: Bystron, Christmann – Rosendahl, Schriddels, Hoffmann (3), Sanders (5), Höffner, Lelgemann, Tuda (9/6), Krölls (2), Dreier (1), Reede (6), Kölsch (2).

HC Weiden – HSG Refrath/Hand 23:16 (12:6). Während der Tabellenführer aus Korschenbroich bei seinem Sieg in Essen am Samstag alleine 39 Treffer erzielte, waren die beiden Teams in Weiden parallel insgesamt nur 39 Mal erfolgreich – und sie boten damit die mit weitem Abstand torärmste Partie des Spieltags. Vor allem die Gäste konnten mit ihrer Angriffsleistung verständlicherweise nur sehr wenig anfangen und es brauchte keine vertiefte Analyse, um zu bemerken, dass 16 Treffer kaum ausreichen können, um eine Regionalliga-Partie zu gewinnen. Entsprechend enttäuscht zeigte sich HSG-Coach Kelvin Tacke: „Das war nicht das, was ich mir vorgestellt und erwartet habe. Wir haben im Angriff unseren Rhythmus nicht gefunden. Wir haben überragend verteidigt, auch die Torhüterleistung war überragend. Aber dann geht es über die Mittellinie – und da gibt es noch eine andere Hälfte. Und offensive Effizienz war diesmal nicht vorhanden. Wir haben kein Rückraumtor erzielt. Erst in der 50. Minute haben wir im Angriff einigermaßen Zugriff bekommen, aber dann macht wieder irgendwer irgendeinen dummen Fehler.“

Bis zum 4:4 (14.) deutete noch nicht viel darauf hin, wer am Ende die Nase vorne haben würde. Doch dann fanden die Refrather bis zur Pause kaum noch vernünftige Lösungen und sie lagen plötzlich mit 6:12 (30.) hinten. Mit einem 3:1 kamen die Gäste etwas besser aus der Kabine zurück und sie verkürzten auf 9:13 (35.), doch Weiden schlug zurück und erhöhte auf 16:9 (37.) sowie auf 19:11 (47.), was angesichts der spärlichen Angriffsleistung beider Seiten schon fast die Entscheidung war. Die HSG verkürzte zwar noch auf 15:20 (54.), die Hausherren brachten den Erfolg letztlich jedoch  problemlos ins Ziel. „Endlich wieder ein Sieg – und dann auch noch relativ souverän. In einem Spiel, was auf beiden Seiten durch die Abwehr geprägt war, schaffen wir es 60 Minuten lang, die Konzentration hochzuhalten. Im Sechs gegen Sechs haben wir uns erwartungsgemäß sehr schwer getan. Ausschlaggebend war sicher, dass wir ein gutes Umschaltspiel hatten und dadurch einfache Tore erzielen konnten. Anders herum hatten wir auch einen guten Rückzug. Wir konnten unsere Abwehr stellen und haben konsequent die Angriffe von Refrath zerschellen lassen“, meinte HC-Trainer Marc Schlingensief zufrieden.

HC Weiden: Schroif, Keller (2) – J. Frauenrath (4), Xhonneux (5/3), Meurer (1), Fl0ßbach(3), Scheidtweiler (2), Gerke, Eich (1), Boesel, Fiedler (1), K. Frauenrath, Bergerhausen (3), Eissa (1).

HSG Refrath/Hand: Krämer, Pohen – Schallenberg (1), Greffin, Geerkens (2), Hohenschon (1), Georgi (2), Schrage, Speckmann, Asselborn (2), Merz (2), Mokris (2/2), Natzke (4), Capota.