3. Liga
Nächste Niederlage: Jetzt ist Ratingen sogar Letzter
Nach dem 20:25 gegen den TV Gelnhausen stehen die Zeichen für den Aufsteiger immer mehr auf Abstieg.

Verheddert: Am guten Torhüter Sebastian Bliß lag es aber gewiss nicht, dass Interaktiv auch gegen Gelnhausen verlor. Die Ratingen sind im Kampf gegen den Abstieg trotzdem im Keller gefangen. (Foto: Thomas Schmidt)

Interaktiv.Handball – TV Gelnhausen 20:25 (11:10). Die Schlinge, die der Aufsteiger aus Ratingen nun schon seit einigen Wochen um den Hals liegen hat, zieht sich auf der Zielgeraden der Saison immer weiter zu – und zurzeit ist nicht erkennbar, wie das Team des Trainergespanns Filip Lazarov/Alexander Oelze den Weg zurück in die Regionalliga noch verhindern will/kann. Über weite Strecken waren die Keeper Sebastian Bliß und Denis Karic, die jeweils starke Paraden zeigten, eine Art der sportlichen Lebensversicherung für die Hausherren, aber über die gesamte Distanz konnten sie eben nicht ausgleichen, dass offensiv weit weniger zusammenpasste und vornehmlich aus dem Rückraum zu selten die entsprechende Gefahr für den Kasten der Gäste ausging. Die Hauptlast lag dabei auf Ante Grbavac, der es als bester Werfer der Partie immerhin auf acht Treffer brachte, und bei Spielmacher Hendrik Stock (vier). Beide alleine konnten es vorne allerdings auf Dauer nicht richten – und mit insgesamt bloß 20 erzielten Toren lässt sich sowieso kaum ein Spiel gewinnen. Bittere Folge der Niederlage, durch die in der Rückrunden-Bilanz nun 4:20 Zähler stehen: Interaktiv ist bei 16:38 Punkten drei Runden vor dem Ende der Saison auf den letzten Platz abgerutscht – und der Rückstand auf den Viertletzten TV Homburg (18:36) sieht auf den ersten Blick noch überschaubar aus. Der nicht kleine Haken: Sollten am Ende beide Klubs gleichauf liegen, würde der direkte Vergleich entscheiden. Der spricht gegen Interaktiv (Hinrunde 34:33, Rückrunde 31:35), das so im Grunde drei Zähler aufholen muss. Vor Homburg liegen die Bergischen Panther (20:32) und der TV Aldekerk (20:34) noch weiter weg.

Der Sonntagnachmittag begann durchaus brauchbar für die Hausherren, die in der von vielen Fehlern auf beiden Seiten durchsetzte Partie zunächst anführten – 4:2 (9.), 6:4 (13.), 8:5 (15.). Schon jetzt deutete sich aber an, was bald zum immer größeren Problem werden sollte: Nachdem Gelnhausen bereits auf 7:8 (22.) verkürzt hatte, traf Tomislav Nuic auch zum 9:7 – aber erst in der 27. Minute und damit fast genau zwölf Minuten nach jenem achten Treffer. Mit dem 10:8 (28.) und 11:9 (30.) führte Ratingen trotzdem noch zweimal mit zwei Toren, ehe sich die Waage in kleinen Schritten gegen Interaktiv zu neigen begann – 12:11 (34.), 13:15 (39.), 15:15 (42.), 15:18 (45.), 19:20 (50.). Auf der Zielgeraden schaffte das neue Schlusslicht dann lediglich noch ein weiteres Tor – und das kam nach dem 19:23 (56.) mit dem 20:23 (58.) zu spät. Gelnhausen, das als Siebter mit 25:29 Punkten einen sicheren Platz in der oberen Tabellenhälfte einnimmt, legte kurz vor Schluss das 24:20 (59.) und 25:20 (60.) zum verdienten Erfolg drauf.

Kristoffer Kleist, Jugend-Koordinator bei Interaktiv und jetzt auch mit den Aufgaben des bisherigen Sportlichen Leiters Benjamin Daser (Elternzeit) betraut, redete nicht um den heißen Brei herum: „Das war definitiv zu wenig. Die Abwehr stand super und es war wieder der Angriff das Problem mit zu vielen Fehlwürfen und zu vielen technischen Fehlern. Wir haben nicht wirklich die Lösungen gefunden, Gelnhausen hat verdient gewonnen. Jetzt sieht es ganz, ganz schlecht aus – drei Spiele gegen starke Gegner und es muss schon alles perfekt laufen, damit wir noch eine Chance haben. Aber die Mannschaft glaubt noch dran und gibt alles in den letzten drei Spielen.“ Bereits die Aufgabe am kommenden Samstag bei der HSG Hanau (Fünfter/31:23) wird zeigen, ob das wirklich so ist.

Interaktiv.Handball: Bliß, Karic – Poschacher, Grbavac (8/1), Schulz, Perschke, Wasse (1), Sackmann, Stock (4), Maric (2), Mensger, Engh, Nuic (4/2), Koenemann, Sabljic, Kübler (1).