06. Mai 2024 | Zurück zur Artikelübersicht » |
Da war noch dieser eine Makel, den sie im Siebengebirge unbedingt ausbügeln wollten, bevor sie sich als Meister in die Regionalliga verabschieden. Die HSG stand ja schon vor dem letzten Saisonspiel bei einer Bilanz von 24 Siegen aus 25 Spielen als Aufsteiger fest. Die einzige Niederlage hatte die Mannschaft von Trainer Lars Degenhardt am 8. Dezember 2023 beim SSV Nümbrecht kassiert (27:29). Zum großen Finale klappte die Revanche und nach den zumindest vorerst letzten 60 Oberliga-Minuten feierte der Meister einen 28:27-Erfolg über die Gäste aus dem Oberbergischen. Die hatten sich bis zum 11:11 (23.) zuerst lange auf Augenhöhe präsentiert, bevor Siebengebirge unmittelbar vor und nach der Pause das Kommando übernahm und beim 24:17 (42.) auf der Siegerstraße zu sein schien. Doch der SSV gab sich vorerst nicht geschlagen, stemmte sich gegen die drohende Pleite und nutzte nun auch einige Schwächen der HSG aus. Mit einer Vierer-Serie vom 20:25 (45.) zum 24:25 (48.) schaffte Nümbrecht wieder den Anschluss – in der Folge aber nie den Ausgleich, sodass der Meister den knappen Erfolg letztlich über die Ziellinie rettete. SSV-Trainer Manuel Seinsche war mit der Vorstellung seines Teams dennoch zufrieden: „Es war noch mal ein Highlight-Spiel. Da muss man noch mal ein Kompliment machen, dass sie auch bei diesem Spiel alles reingeworfen und Paroli geboten haben. Wir sind Zweiter, wir freuen uns auf die nächste Saison.“ Der scheidende HSG-Coach Lars Degenhardt freute sich ebenfalls über einen gelungenen Abschluss: „Es es ist ja auch ein bisschen der Spiegel der Saison, dass sich die zwei besten Mannschaften der Liga dann doch irgendwie eng und knapp gegenüberstehen. Insofern war es ein absolut würdiger Abend, ein schönes Saisonende, für die Zuschauer noch mal ein spannendes Spiel und für uns eine gute Gelegenheit, eine überragende Saison, die Meisterschaft, den Aufstieg und das Spiel zu feiern.“
Einen versöhnlichen Abschluss feierte zudem der TV Rheinbach, der die Spielzeit nach dem 33:31 bei den HBD Löwen Oberberg als Fünfter beendet (30:22 Punkte) und damit „Spitzenreiter“ eines breiten Mittelfeldes ist. Die Mannschaft des Trainergespanns Dietmar Schwolow/Jan Hammann drehte dabei nach der Pause ein 18:19 (32.) zum eigenen 24:21 (38.). Die Hausherren ließen sich aber nicht abschütteln und bis zum 28:28 (53.) war jedes Ergebnis möglich. Mit dem 31:28 (56.) setzte der TV dann den entscheidenden Stich, von dem sich die Löwen nicht mehr erholten. „Alles in allem war es zum Abschluss ein ordentliches Spiel der Mannschaft mit der richtigen Einstellung und auch wirklich ein versöhnlicher Saisonabschluss“, meinte Hammann. Gleichfalls einen engen Kampf lieferten sich der ASV SR Aachen und der TV Palmersheim. Hier hatten die Gäste am Ende mit 27:25 die Nase vorne. Dabei gab sich Schwarz-Rot aber selbst nach dem 12:19-Rückstand (34.) nicht geschlagen und verkürzte wieder auf 17:19 (40.). Die komplette Wende gelang jedoch nicht und am Ende nahmen die Gäste beide Punkte aus Aachen mit. „Das ist sehr schade, spiegelt aber wider, wie wir diese Saison unterwegs waren. In dem Team steckt definitiv mehr als nur der zwölfte Platz“, fand Coach Stefan Tuitje. Sein Palmersheimer Kollege Peter Trimborn hatte Respekt vor dem Kampf der Hausherren und war letztlich erleichtert, dass sein Team die Saison mit einem Erfolgserlebnis beenden konnte: „Ich wollte eigentlich in der zweiten Halbzeit weiterhin ordentlich durchwechseln, dass alle Spielanteile bekommen. Aber ich wollte auch nicht mit leeren Händen nach Hause fahren, von daher ist das in der zweiten Halbzeit leider ein bisschen auf der Strecke geblieben.“
Ein absolutes Herzschlag-Finale lieferten sich der TV Birkesdorf und der MTV Köln – mit dem besseren Ausgang für die Dürener, bei denen Marvin Költer mit der Schluss-Sirene einen Abpraller zum 27:26-Siegtreffer verwertete. „Ein Unentschieden wäre über 60 Minuten verdient gewesen, aber der Buzzer-Beater hat der Saison-Abschlussfeier auf jeden Fall nicht geschadet“, meinte Birkesdorfs Sportlicher Leiter Luca Feistkorn. In der Einschätzung lag er sehr nah an MTV-Coach Moritz Adam: „Am Ende wäre ein Unentschieden gerecht gewesen. Die Mannschaft hat sinnbildlich noch einmal gezeigt, was in ihr steckt – allerdings bloß in den letzten 20 Minuten.“ Ähnlich knapp, wenngleich nicht ganz so dramatisch, lief die Begegnung zwischen dem TuS Königsdorf und dem TuS 82 Opladen II. Hier hatten die Gäste im ersten Abschnitt die Nase vorne, bevor Königsdorf nach der Pause die Kontrolle übernahm und meistens vorne lag. Nach dem 28:28 (53.) legten die Hausherren das 30:28 (56.) vor und brachten den knappen Sieg nach Hause. „Damit ist die Saison summa summarum für uns als Aufsteiger wirklich zufriedenstellend gelaufen“, fand Königsdorfs Coach Franziskus Bleck, der die Spielzeit mit seinem Team auf Rang neun beendet.
Der Tabellenletzte HC Weiden II zeigte zum Abschluss mit dem 32:37 beim Pulheimer SC immerhin eine gute Offensivleistung mit viel Tempo. Bei insgesamt 69 Toren lieferten beide Seiten allerdings auch keine besonders stabile Deckungsleistung. „Im letzten Spiel haben sich beide Mannschaften abgesprochen, ohne Abwehr zu spielen“, fand Weidens Coach Stephan Xhonneux, dessen Team sich bis zum Anfang des zweiten Abschnitts immer wieder rankämpfte und bis zum 20:21 (33.) in Reichweite blieb. Mit einem Zwischenspurt zog Pulheim dann aber auf 33:24 (46.) weg und in der Endphase konnte Weiden nur Ergebniskosmetik betreiben. Im Duell zweier Zweitvertretungen behielt der Longericher SC II gegen den BTB Aachen II mit 29:23 die Oberhand. Ganz besonders freute sich LSC-Trainer Frederic Rudloff in seinem letzten Oberliga-Spiel (wird Co-Trainer der ersten Mannschaft/3. Liga) über den Auftritt von Florian Eberhard aus der dritten Mannschaft (Kreisklasse): „Er hat ein sehr gutes Spiel gemacht, das hat mich für ihn sehr gefreut.“ Mit personellen Problemen hatte auch der BTB zu kämpfen und nach der Roten Karte gegen Yves Hellemeister (36./dritte Zeitstrafe) fehlte den Gästen noch mehr Durchschlagskraft. So setzte sich Longerich vom 16:16 (36.) auf 27:19 (53.) ab. Aachens Coach Andreas Heckhausen, der ebenfalls nach der Saison aus zeitlichen/privaten Gründen aufhört, blickte insgesamt trotzdem auf eine positive Entwicklung seines Teams: „Ich kann jetzt eine funktionierende Mannschaft übergeben an meinen Nachfolger.“
HSG Siebengebirge – SSV Nümbrecht 28:27 (15:12).
HSG Siebengebirge: Fischer, Löcher – Dziendziol (1), Steinhaus, Runge (2), Hayer (2), Schlösser (7/4), Stein (5), Arancibia Diaz (1), Bachler (5), Marcinkovic, Krefting (2), Koch (3).
SSV Nümbrecht: Orth, Rydzewski – Opitz, Benger (3), Urbach, Roth (4/4), Schanz (6), Schröter (3), Dissmann (1), T. Lang (1), D. Donath (5), Söntgerath (2), Miebach (2).
HBD Löwen Oberberg – TV Rheinbach 31:33 (17:17).
HBD Löwen Oberberg: Caber, K. Neese – Mlynczak, M. Neese (1), Köster (1), Meier (2), Basic (3/1), Hudak-Domokos (4), Welke (2), Schneider (7), Malek (1), Villgrattner (7), Mesenhöler (2), Flick (1/1).
TV Rheinbach: Thürnau, Hoven – Schwolow (12/6), Pohl (1), Grommes (3), Stürmann, Eusterholz (3), Berens, Schmitz (1), Bittner (3), Ollefs (3), Scholten, Künkler (7).
TV Birkesdorf – MTV Köln 27:26 (19:15).
TV Birkesdorf: Töws, Fernandez Urrutia – Ernst (6), Ihmer (3), Botz (1), Strassfeld, Grings, Risteski (2/2), Montana Velasquez, Willers (1), Költer (3), Heinze (7), Perez Fernandez (1), Bünten (3).
MTV Köln: Schmitz, Theisen – Zebralla (3), Kalisch (11/6), Epple (1), Hilbert (1), Göddertz, Diederich (2), Klebinger (2), Bathen (1), König (2), Becker (2), Rossignoli (1).
ASV SR Aachen – TV Palmersheim 25:27 (10:15).
ASV SR Aachen: Waje, Schnitzler – Happersberger (6/3), Huckemann (4), Wigger (3), Schumacher (6), Wiesmann, Kuckelkorn (1), Rietz (2), Monteiro Pai (1), Storsberg (2).
TV Palmersheim: N. Trimborn, M. Königshoven – Sinaci (1), Simsek (1), Fiedler (1), Blesse (1), Lönenbach (11/1), Adolph (6), Schouren, Nzoikanua Domingos, Stadler, Mayer, L. Königshoven (4), J. Grevelding (2).
TuS Königsdorf – TuS 82 Opladen II 30:29 (13:14).
TuS Königsdorf: Schroven, Sönksen – Zirkel (7), Schrief (1), Winkelius (2), Brill, Sjölund, Becker (1), Bohn (2), Többen (6), Houseman (7/5), Thiesen, Brauner (4), Romberg.
TuS 82 Opladen II: Pawlitzek, Liese (1) – T. Meuser (1), Maurer (2), Kreutzer (2), Bader, Steinke, Ewen (5), F. Barwitzki (8/3), Kierdorf (1), N. Meuser (3), Neuner (2), Ißling (4).
Pulheimer SC – HC Weiden II 37:32 (21:17).
Pulheimer SC: T. Giesen, Lankert – Koch (2), Middell (6), Jacoby (2), Klück (9/2), Semeraro (2), Molz (4), J. Giesen (5), Jeckel (3), Gelbke (4), Zeyen, Felser, Zank.
HC Weiden II: Keller, Schornstein – Janssen (1), Meurer (5), Lange, Kleinhöfer (2), Johnen (1), Kraus (1), Furuta (5), Altmeyer (5), T. Lütz (6/2), Havers (4), Kilburg (2/1).
Longericher SC II – BTB Aachen II 29:23 (15:13).
Longericher SC II: Eberhard – Breuer (2), Michel, Beckmann (2), Beste, Matysiak (4), Wassmus (1), Heider, Falkenreck, Quetting (9), Kröger (2), Duckert (7/3), Boeing (2), Vallbracht.
BTB Aachen II: Blank, Elsen – Creutz (2), Herzog (3), Hellemeister (4), Schmitz (5), Tillmanns, Langhammer (1), Horn (3), Zylus, Poro (2/2), Hermanns (3).