3. Liga
Bitteres Ende: Drei Panther verlieren beide Punkte
Bergischen Panthern fehlt nach 27:28 im Nachholspiel gegen Dutenhofen-Münchholzhausen II weiter ein Zähler zum Klassenerhalt.

Verheddert: Robin Eigenbrod und seine Panther verpassten die Chance, sich bereits jetzt fest ein weiteres Jahr in der 3. Liga zu sichern. Am Keeper lag das allerdings nicht, denn Eigenbrod zeigte beim 27:28 eine gute Leistung. (Foto: Thomas Ellmann)

Bergische Panther – HSG Dutenhofen-Münchholzhausen II 27:28 (14:15). Bei den Panthern werden sie vermutlich noch eine ganze Weile darüber grübeln, wie das alles passieren konnte – weil das eigentlich gar nicht passieren kann. Knapp vier Minuten vor dem Ende ist die Welt noch völlig in Ordnung, als Jonas Kämper zum Siebenmeter antritt und das 27:25 erzielt (57.). Dieser eine Punkt, den die Mannschaft von Trainer Marcel Mutz zum vorzeitigen und sicheren Klassenerhalt braucht, liegt greifbar nahe auf der Platte. Tatsächlich liegt darin allerdings nur der Anfang vom Ende, denn ab jetzt entwickeln sich die Dinge maximal unglücklich. Und die Panther müssen sich das meiste davon selbst und ganz alleine ankreiden. Erst verkürzt die HSG auf 26:27 (57.), danach gibt es eine Zeitstrafe gegen den vorherigen Siebenmeterschützen Kämper und Dutenhofen nutzt den fälligen Siebenmeter zum 27:27 (59.). Weiterhin denken die meisten Panther an nichts Böses, zumal jetzt Routinier Jens-Peter Reinarz zum Siebenmeter antritt (59.). Extrem unglücklich: Reinarz versucht es mit einem Leger – und trifft den Torwart am Kopf. Logische Folge: Rote Karte für Reinarz, kein Tor, Ballbesitz für die Gäste. Kurz darauf ist das schmerzhafte Finale für die in der Abwehr bereits doppelt dezimierten Hausherren komplett, als Conner Schütte hinten ein Foul begeht, das Friesenheim einen Siebenmeter und ihm selbst ebenfalls die Rote Karte einbringt. Auf das 27:28 (60.) reagieren die Panther dann mit einer Auszeit, doch ihnen fehlen in Unterzahl die Mittel für einen das Unentschieden rettenden Treffer – und der letzte Freiwurf von Merten Krings landet mitten im dichten Block der Gäste.

Mutz war hinterher – wie alle bei den Hausherren – ziemlich enttäuscht. „Das ist eine ganz, ganz bittere Niederlage“, urteilte der Panther-Coach, „es war das erwartete, eng umkämpfte Spiel, sehr zerfahren auf beiden Seiten, mit vielen Fehlern auf beiden Seiten, mit guten Torhüterleistungen. Es war immer ein Hin und Her. Im Angriff spielen wir es wirklich nicht gut über 60 Minuten. Wir machen sehr, sehr viele Fehler, schaffen es aber mit einer sehr guten Einstellung und Moral, eine Zwei-Tore-Führung zu erspielen zweieinhalb Minuten vor dem Ende. Ein Unentschieden wäre sicher das gerechtere Ergebnis gewesen, aber wir müssen das akzeptieren.“ Von Rang zehn aus haben die Panther bei 22:34 Punkten weiter alles selbst in der Hand, aber sie sind eben noch nicht durch – anders als Dutenhofen-Münchholzhausen II (25:31), das sich auf Platz acht gar keine Sorgen mehr machen muss. Achten muss Mutz‘ Mannschaft dabei nicht auf den Vorletzten TuS Dansenberg und den Letzten Interaktiv.Handball (beide 16:40), die durch zwei Siege maximal auf 20 Zähler kommen könnten, sondern auf den TV Homburg (13.) und die HSG Haßloch (14./jeweils 19:37), die gerade den ersten der drei Abstiegsränge einnimmt. Zwei Gelegenheiten bleiben den Panthern, um ihr Ziel Klassenerhalt aus eigener Kraft zu erreichen – am 18. Mai im Heimspiel gegen die HSG Hanau (Fünfter/33:23) und am 25. Mai beim TV Gelnhausen (Siebter/25:31). Bis zum Schluss auf fremde Hilfe zu bauen, könnte viel zu gefährlich sein. „Es geht weiter und wir müssen sehen, dass wir uns auf Hanau vorbereiten. Dann werden wir einen neuen Anlauf starten, um da einen Punkt zu holen, der zum Klassenerhalt reicht. Druck ist weiter da“, stellt Mutz treffend fest.

Mit dem 5:3 (7.) und 6:4 (8.) sowie erst recht mit dem 8:5 (14.) sah der Abend am Anfang gut aus für die Panther, doch Friesenheim meldete sich zurück und drehte den Spieß um – 9:9 (17.), 10:9 (19.). In einer von den Gastgebern beantragten Auszeit entdeckte anschließend vor allem die HSG zusätzliche Energie, weil sie durch drei Treffer hintereinander auf 13:9 (22.) erhöhte – was die Panther ihrerseits mit einem 4:0-Lauf zum 13:13-Ausgleich (25.) beantworteten. Übers 14:15 (30.) am Ende der ersten Halbzeit schlug das Pendel mit dem 17:19 (40.) oder 18:20 (42.) erneut in die aus Sicht der Hausherren falsche Richtung aus und noch beim 20:23 (45.) sprach einiges für die Gäste aus Wetzlar, ehe fünf Minuten darauf erneut alles offen war – 24:24 (50.). Aus dem 24:25 (53.) machten anschließend Kämper (54.) und Moritz Görgen (55.) die 26:25-Führung, bevor 120 Sekunden darauf mit der Zeitstrafe gegen Jonas Kämper das Unheil seinen Lauf nahm und unter dem Strich eine Menge Frust produzierte. Mutz führte trotzdem nicht in erster Linie das Schlusskapitel als Ursache für alles heran: „Wir verlieren das nicht in der letzten Minute aufgrund des Siebenmeters, wir hätten einfach vorher den Sack zumachen können.“

Bergische Panther: Eigenbrod, Merten – Schütte, Krings (3), Reinarz (5), Wöstmann, Görgen (6), Jünger, J. Blum, T. Blum, Zulauf, Bleckmann (1), Hinkelmann, Heider, Wolter (5), Kämper (7/3).