3. Liga
Echtes Patt: Es steht 0:0 zwischen Eagles und Konstanz
HSG Krefeld Niederrhein macht im ersten Spiel der Aufstiegsrunde zur 2. Bundesliga aus 11:16 ein 22:22.

Wird das reichen? Trainer Mark Schmetz und Ruben Carlos Sousa würden es für ihre Krefelder auch gerne etwas genauer wissen. Die Entscheidung im Aufstiegs-Halbfinale wird aber erst am Sonntag am Bodensee fallen. (Foto: Thomas Schmidt)

HSG Krefeld Niederrhein – HSG Konstanz 22:22 (11:16). Krimi? Ja. Spannend? Später auch. Gut? Nein. In der Summe ging das Ergebnis in diesem Halbfinal-Hinspiel der Aufstiegsrunde zur 2. Bundelsiga irgendwie dennoch in Ordnung – weil letztlich beide Mannschaften den Nachweis dafür schuldig blieben, dass sie in die höhere Klasse gehören, und weil die Partie damit letztlich keinen Gewinner zwingend verdient hatte. Nach einer aus ihrer Sicht katastrophal geführten ersten Halbzeit mussten die Krefelder, die sich nach der Pause nachhaltig steigerten, während Konstanz nachhaltig nachließ, sogar zufrieden sein – obwohl in der Schlussphase plötzlich tatsächlich noch ein Sieg für die Hausherren möglich gewesen wäre. Einig waren sich nachher in ihrem Urteil die beiden Trainer Mark Schmetz (HSG Krefeld) und Jörg Lützelberger (HSG Konstanz). „Unsere erste Halbzeit war deutlich besser“, stellte Lützelberger treffend fest, „in der zweiten haben wir ein paar klare Chancen verworfen. Jetzt brauchen wir nicht groß zu rechnen, denn es steht praktisch 0:0. Wir freuen uns auf den Sonntag.“ Kollege Schmetz lobte seine Eagles vor allem dafür, dass sie nach der Roten Karte gegen Deckungs-Chef Matija Mircic (16./Foul) besonders nach der Pause hinten beinahe Beton anrühren konnten und nur sechs weitere Gegentreffer in 30 Minuten hinnehmen musste: „Das ist insgesamt ein gerechtes Unentschieden und die Mannschaft hat eine unglaubliche Abwehr hingestellt. Nur sechs Gegentore sind absolute Spitze.“ Im Rückspiel am Sonntag (2. Juni) ist nach diesem ersten Schlagabtausch wirklich völlig offen, wer ins Finale einzieht (angesetzt für 8./9. und 15./16. Juni), in dem es gegen den Gewinner aus den beiden Halbfinal-Duellen zwischen dem HC Empor Rostock und Eintracht Hildesheim geht. 

Die Eagles eröffneten den Donnerstagnachmittag mit dem 1:0 (2.), 2:1 (5.), 3:2 (8.) und 4:2 (10.), kamen jedoch anschließend in einer ohnehin von vielen Fehlern und einigem Chaos geprägten Auseinandersetzung völlig vom Kurs ab. Nach dem 5:5 (12.) verwarf erst Mike Schulz beim Stande von 5:7 (15.) einen Siebenmeter, ehe kurz darauf die Mircic-Hinausstellung folgte und Konstanz das 8:5 (16.) ermöglichte. Mit dem 6:10 (19.) und 7:11 (22.) mussten die Eagles zum ersten Mal abreißen lassen, ehe sie sich auf 10:12 (24.) heranarbeiteten und sich bis zum Ende des ersten Durchgangs übers 11:14 (29.) beim 11:16 (30.) doch wieder einen Fünf-Tore-Rückstand einfingen – weil jeder vorne eigene Ideen entwickelte, weil einige Abschlüsse viel zu voreilig und unvorbereitet aussahen. Die andere HSG, jene vom Bodensee, schien in der Folge bis zum 17:12 (33.) unbeeindruckt ihre Bahnen zu ziehen, geriet jetzt allerdings ihrerseits in einen beständigen Abwärtsstrudel und musste fast ohne Gegenmittel hinnehmen, dass Krefeld in einem längst verbissen geführten Kampf auf 18:18 (42.) ausglich. Ab diesem Zeitpunkt war es ein intensives Ringen auf Augenhöhe, in dem die Hausherren, die unter dem Strich drei Siebenmeter ausließen, das 18:20 (48.) und 19:21 (54.) zum 21:21 (55.) ausglichen und eine Zeitstrafe gegen Ruben Carlos Sousa (55.) fast unbeschadet überstanden – 21:22 (55.). Der Schulz-Siebenmeter zum 22:22 (57.) eröffnete wenig später den Schluss-Akkord, bei dem die Eagles in der letzten Minute erneut in Ballbesitz kamen und zehn Sekunden vor dem Ende ihre finale Auszeit nahmen – ohne dort noch eine durchschlagende Antwort zu entdecken. 

HSG Krefeld Niederrhein: Juzbasic, Hasenforther, Bartmann – Krass (3), Klasmann, Schneider (3), Roscheck (1), Sousa, Schulz (2/1), Marquardt (3), Hüller (2), Claasen (1), Kaysen (1), Jagieniak (4), Persson (2), Miric.