Die eine oder andere Überraschung war möglich bei den Erstrunden-Turnieren im DHB-Pokal – nicht nur für den krassen Außenseiter BTB Aachen, der mit 34:35 nach Verlängerung am Drittligisten TSB Horkheim aus Heilbronn scheiterte. Knapp war es auch für den Drittligisten Longericher SC, der nach einer schwachen ersten Halbzeit beim 34:36 gegen den Traditionsverein TV Großwallstadt beinahe noch die Wende geschafft hätte. Ganz gut mit hielten auch die HSG Rhein Vikings, die mit 24:28 gegen den Zweitligisten TSV Bayer Dormagen verloren, und die Bergischen Panther, die beim 24:30 gegen den Wilhelmshavener HV eine Halbzeit lang von einem Sieg träumen durften.
TV Großwallstadt – Longericher SC 36:34 (22:13). Möglicherweise steckte den Kölnern noch die über 400 Kilometer weite Anreise nach Balingen in den Beinen. „Alle waren total kaputt“, fand jedenfalls Trainer Andreas Klisch, „und hätten wir die erste Halbzeit nicht komplett verschlafen, hätten wir die Sensation schaffen können.“ Für die Moral der Mannschaft spricht, das sie sich um hundert Prozent steigern konnte und so Tor um Tor aufholte. Am Ende ist der LSC dicht dran – 32:33 (58,), 33:34 (59.), 34:35 (60.). Erst der Treffer von Michael Spatz zum 36:34 eine Sekunde vor der Schluss-Sirene bringt dem TV den Erfolg. „Natürlich sind wir nicht mit dem Ergebnis zufrieden“, erklärt Klisch, „aber insgesamt war es in Ordnung. Das war für uns ein guter Test.“ In Tim Hartmann (acht Treffer) stellt Longerich außerdem den besten Werfer des Spiels.
Longericher SC: Ruch, Inzenhofer – Koenen (4), Peters (2), Thöne (2), Hartmann (8), Schlösser (5), Schiefer, Wolf, Schulz (5/2), Johnen (4), Zerwas (3), Dahlke (1).
TSV Bayer Dormagen – HSG Rhein Vikings 28:24 (13:11). Die in die 3. Liga abgestiegenen Vikings ziehen sich in Göppingen gegen den Zweitligisten ordentlich aus der Affäre. In der 40. Minute belohnt Brian Gipperich die Vikings mit dem Treffer zum 19:19-Ausgleich, sodass noch alles offen ist. Eine Viertelstunde später ist die Partie aber gelaufen, weil der Zweitligist mit einem 8:2-Zwischenspurt auf 27:21 davonzieht (55.). Pluspunkte im Team von HSG-Trainer Jörg Bormann sind die offensive Deckung, mit der Bayer über weite Strecken viel Mühe hat, und Keeper Matthias Broy. Der Ex-Dormagener zeigte im Duell mit seinen früheren Teamkollegen eine Reihe von Glanzparaden.
HSG Rhein Vikings: Dreyer, Broy – Gipperich (5), Aust (4), Görgen (1), Skorupa, Lukas (5/3), Handschke (2), Zimmermann (3), Schlichting, Denert (2/1), Ingenpass (2).
HSG Bergische Panther – Wilhelmshavener HV 24:30 (14:11). Die Panther zeigen mit dem Heimrecht im Rücken eine bärenstarke erste Halbzeit. Nach dem 11:11 (27.) sorgen Alexander Zapf und Sven Jesussek innerhalb von 40 Sekunden fürs 13:11 und nach dem 14:11 von Max Weiß für die Panther kann die Stimmung nicht mehr besser sein. Wilhelmshaven braucht dann aber weniger als vier Minuten zum 14:14, ehe es das 16:14 (36.) und 17:14 (37.) vorlegt. Bis zum 16:17 (40.) bleiben die Panther im Spiel, doch beim 19:26 (52.) ist alles entschieden. Die Panther verlassen die Halle trotzdem mit einem ganz guten Gefühl, weil sie einen vernünftigen Eindruck hinterlassen haben.
HSG Bergische Panther: Eigenbrod, Conzen – Zapf (4), Hinkelmann (2), Munkel, Reinarz (5), Jesussek (3), Schneider, Arnaud (1/1), Weiß (3), Padeken, Heider (2), Adams, Blum (4/1).