Oberliga Niederrhein
Spitzenspiel: Wer verliert, ist erst mal weg vom Fenster
Der LTV Wuppertal erwartet Unitas Haan zum Duell der Enttäuschten. Vorne wollen unter anderem die Wölfe Nordrhein ihren guten Start fortsetzen.

Die Gejagten: Felix Molsner (links) und die Wölfe Nordrhein stehen mit 4:0 Punkten derzeit ganz oben in der Oberliga-Tabelle. (Foto: Burkhard Kasan)

Der LTV Wuppertal war angetreten, um im Kampf um die Meisterschaft und den Aufstieg in die Regionalliga ein Wort mitzureden. Eigentlich. Bisher ist das Team des neuen Spielertrainers David Kreckler aber höchstens in Ansätzen dazu gekommen, die Konkurrenz über sein Potenzial aufzuklären. Das 28:30 vom ersten Spieltag gegen die SG Langenfeld II nach einer klaren Führung war eine krasse Enttäuschung und das folgende 28:28 beim TV Krefeld-Oppum am Ende wenigstens kämpferisch überzeugend. Die 1:3 Punkte wollen trotzdem nicht zu den eigenen Ansprüchen passen. Und ausgerechnet jetzt steht kommt die Unitas Haan am Sonntagabend in die Buschenburg. Es ist das Duell zwischen dem Vizemeister des vergangenen Jahres (Haan) und dem damaligen Dritten. Und es ist das Duell der Enttäuschten.

Die Unitas, die mit einem sicheren 30:21 bei Borussia Mönchengladbach begonnen hatte, fiel anschließend in eigener Halle aus allen Wolken – weil sie im Kreisderby gegen Mettmann-Sport am Ende deutlich das Nachsehen hatte (21:27). Nun könnte es der Unitas ebenfalls passieren, dass der Zug weiter oben ohne sie weiterfährt. Fazit: Wer dieses Spiel verliert, muss sich die Dinge vorne wenigstens für eine ganze Weile von etwas weiter hinten ansehen. „Das wollen wir verhindern und ich hoffe, dass wir unsere durchaus guten Leistungen einfach über einen längeren Zeitraum hinbekommen und die Schwächephasen verkürzen“, sagt LTV-Trainer Kreckler. Eine schwache Chancenverwertung oder eine hohe Fehlerquote würden überhaupt nicht dazu passen, was allerdings auch für die Haaner gilt.

Vier Teams haben bislang eine weiße Weste mit 4:0 Punkten – darunter wohl am wenigsten überraschend die Wölfe Nordrhein, die den Abstieg aus der Regionalliga verkraftet zu haben scheinen. Ein Selbstläufer wird das Heimspiel gegen den TV Krefeld-Oppum trotzdem ganz sicher nicht. Es handelt sich schließlich um jene Krefelder, die am ersten Spieltag in Mettannn trotz eines hohen Rückstandes mit viel Moral überzeugten und in einer dramatischen Partie fast etwas Zählbares geholt hätten (27:28), ehe sie in Runde zwei die Wuppertaler in größte Bedrängnis brachten. Sollte das Team von Wölfe-Trainer Thomas Molsner aber den dritten Erfolg hintereinander schaffen, hätte es sich vorläufig vorne festgesetzt.

Der VfB Homberg machte es am ersten Spieltag im Treffen zweier Wölfe-Mitabsteiger bei der DJK Adler Königshof (25:24) besonders spannend und gewann dann relativ knapp gegen Hiesfeld/Aldenrade (28:25). Welche Ambitionen sich daraus ableiten lassen, wird vielleicht gerade die Partie gegen den TV Angermund zeigen – der trotz seiner bisher mageren 0:4 Punkte nicht im Vorbeigehen zu bezwingen sein dürfte. Vierter im Bunde der Klubs mit einer weißen Weste sind die Derby-Gewinner aus Mettmann, die auf den sieglosen TSV Aufderhöhe treffen. Mit einer ähnlichen Leistung wie in Haan dürfte die Mannschaft von Trainer Jürgen Tiedermann wieder was holen können und sich dann oben fast wie zu Hause fühlen.