Regionalliga Nordrhein
Opladen muss sich kneifen: Vier Punkte Vorsprung
Der Spitzenreiter löst die Pflichtaufgabe gegen Remscheid ungefährdet. Unten gerät der TV Jahn Wahn Köln immer mehr unter Druck.

Volle Kraft voraus: Joscha Rinke, der fünf Mal erfolgreich war, flog mit den Opladenern souverän der Halbzeit-Meisterschaft entgegen. (Foto: Thomas Ellmann)

TuS 82 Opladen – HG Remscheid 30:25 (15:11). Der klare Favorit Opladen verbreitete zwar keinen Glanz, gewann aber am Ende ungefährdet und freute sich über den nächsten Sieg – der dem TuS 82 am Ende der Hinrunde bei 22:4 Punkten nach der Niederlage des ersten Verfolgers TV Korschenbroich (25:29 bei der SG Langenfeld) zur deutlichen Tabellenführung verhilft. Vor der Saison hatte von einer derartig positiven Bilanz nach der Hinrunde niemand in der Bielerthalle zu träumen gewagt, aber das Team von Trainer Fabrice Voigt geht jetzt zumindest den Zahlen nach als Titelkandidat Nummer eins in die Rückrunde, die am kommenden Samstag mit dem Heimspiel gegen die wie Remscheid um den Klassenerhalt kämpfende HSG Siebengebirge beginnt.

Die Hausherren taten sich zunächst erstaunlich schwer – 4:5 (9.), 5:6 (10.). Aus dem 7:7 (12.) machte Opladen aber durch vier Treffer in Folge das 11:7 (18.) und geriet fortan nie mehr ernsthaft in Gefahr. Auch nach dem Remscheider 19:21-Anschluss (45.) behielt der TuS 82 die Ruhe, sodass beim 26:20 (51.) die Verhältnisse geklärt waren. „Wir haben eine gute Moral bewiesen“, fand Trainer Voigt, „es war keine Gala, aber verdient.“ Die starke Position an der Tabellenspitze mochte er (wie immer) nicht überbewerten: „Glückwunsch an die Mannschaft. Das ist eine sehr schöne Moment-Aufnahme, doch vor uns liegt noch eine ganze Rückrunde. Wir müssen hart weiterarbeiten.“

TuS 82 Opladen: Fuchs, Strock – Rachow, J. Sonnenberg (1), Ellmann (1), Dittmer (5), Wache, Göddertz (2), Jagieniak (2), M. Sonnenberg (4), Rinke (5), P. Pütz (9/6), Gremmelspacher (1).

HG Remscheid: Franz, Geske – Schiewe (1), Faust (2), Baier (3/2), Heimannsfeld (4), L. Pütz (3), Voss (1), Schönfeld (1), Rother (3), Jansen, Rath (2), Bonekämper (5), Hermann.

 

TV Rheinbach – TSV Bonn rrh. 17:21 (8:9). Ein Tag der offenen Tür war es nicht gerade, denn beide Mannschaften betrieben den Abend offensiv auf Sparflamme. Das war den Gäste nachher verständlicherweise gleichgültig, denn die beiden Zähler brachten ihnen den Sprung auf den dritten Platz (16:10 Punkte). „Das war sowohl emotional als auch für die Tabelle ein ganz wichtiger big point für uns“, fand Trainer David Röhrig, „jetzt können wir absolut auf die Hinrunde zurückblicken. Wir müssen aber weiter hart daran arbeiten, dass wir die Teams aus dem unteren Mittelfeld auf Distanz halten können.“ Kollege Jan Hammann wusste mit dem Verlauf der Partie aus nachvollziehbaren Gründen etwas weniger anzufangen: „Wir haben eigentlich das ganze Spiel über eine starke Abwehr gestellt und wir hatten eine gute Torhüterleistung. Allerdings haben wir uns im Angriff sehr schwergetan und viele einfache Fehler sowie zu viele Fehlwürfe produziert, um das Spiel zu gewinnen.“ Die 14:12 Zähler (Rang sechs) passen allerdings immer noch zum Unternehmen Klassenerhalt.

Nach einer ersten Halbzeit mit wechselnden Führungen sorgte Bonn ab dem 14:14 (45.) durch vier Treffer hintereinander für das entscheidende Polster – 18:14 (52.). Die Hausherren verkürzten auf 16:18 (57.), doch die Gäste antworteten mit dem 20:16 (59.) und 21:17 (60.). Wertvoll für Trainer Röhrig: Der TSV konnte die Kreise der TV-Achse mit Oliver Dasburg und René Lönenbach wirkungsvoll einengen. Ebenfalls sehr wichtig: Bonns Keeper Moritz Meissenburg entschärfte drei Siebenmeter der Gastgeber. Unter dem Strich bescheinigte Röhrig seiner Mannschaft eine überzeugende kämpferische Leistung und dem Spiel ein überschaubares Niveau: „Das war eine Abwehrschlacht. In der Endphase haben wir es über die Zeit gestolpert und wir sind jetzt sehr happy.“

TV Rheinbach: Thürnau, Hoven – Kurth, Schöneseiffen (3), Dobbelstein, Lönenbach (6/2), Prell, Dasburg (2/1), Kazimierski (1), Künkler (1), Voihs, Wolff, Genn (2).

TSV Bonn rrh.: Meissenburg (1), Rieder – Krohn (1), Palmen (3), S. Röhrig (6/2), Bock, Benninghoff-Lühl (5/2), Fischer, Terehov (1), Maeser )(2), Struiff (1), Rohloff (1).

 

HC Weiden – TV Jahn Köln-Wahn 29:24 (14:13). Das Ergebnis lindert die Bedenken des Aufsteigers Weiden, der die Hinrunde mit ausgeglichenen 13:13 Punkten im sicheren Mittelfeld abschließt. Gleichzeitig sind die Sorgen der Kölner weiter gestiegen und das Team von Trainer Olaf Mast (8:18 Punkte) hängt inzwischen nur ein paar Millimeter über einem Abstiegsplatz. Bis zu Weiden auf Platz zehn fehlen bereits fünf Zähler, sodass die Wahner momentan mit der HSG Siebengebirge (7:17), der HG Remscheid (7:19) und dem MTV Rheinwacht Dinslaken (5:19) im Keller ein „Viererband“ bilden. Dinslaken und Siebengebirge treffen am Sonntag noch im direkten Duell aufeinander.

Die Gäste durften sich nach einer weitgehend ausgeglichenen ersten Halbzeit bis zum 14:14 (31.) und 15:16 (35.) durchaus Hoffnung machen, etwas Zählbares mitzunehmen. Sieben Minuten später hatten die Hausherren allerdings mit fünf Treffern hintereinander das 21:15 (43.) im Rücken, das als Basis für einen letztlich ungefährdeten Erfolg taugte. Die Mannschaft von Trainer Andreas Heckhausen verkraftete sogar das Fehlen ihres Haupttorschützen Simon Bock, dem die Unparteiischen nach einem Freiwurf Sekunden vor der Pausen-Sirene einen Gesichtstreffer vorwarfen und die Rote Karte zeigten. Ab der 41. Minute musste der TV Jahn ebenfalls ohne einen Rückraumspieler auskommen, denn Andrew Akintunde handelte sich ebenfalls die Rote Karte ein. HC-Coach Heckhausen war vor allen Dingen erleichtert: „Wir haben uns Luft nach unten verschafft.“ Unter dem Strich bescheinigt er den Weidenern eine ordentliche Hinserie: „Es gab sicher ein paar Spiele, in denen wir unerwartet gepunktet haben, und andere, in denen wir unnötig Punkte gelassen haben.“ Haupt-Grund für den Erfolg über den TV war die stabile Abwehr mit dem sicheren Torhüter David Rüttgers.

HC Weiden: Bayer, Rüttgers – Kuck (2), Wolff (1), Weidenhaupt, Hoffmann (3), Beckers (7/3), Scheidtweiler, Signon, Floßbach (2), Eiche (1), Micke (4), Habisch (1), Bock (8).

TV Jahn Köln-Wahn: Kierdorf, Rotscholl – Akintunde (1), Branding (11/6), Pestinger (3), Rus, Bergerhoff (5), Wendler (2), Denis, Pohl (1), Giacobbe, Lange (1).

 

SG Ratingen – TV Aldekerk 32:31 (15:15). Auf dem Papier war die Begegnung zwischen den Ratingern und dem TV schon vor dem Anpfiff ein Duell auf Augenhöhe, denn beide Teams standen zuvor bei 13:11 Punkten in der Tabelle. Während die bisherige Ausbeute für die Gastgeber aber eher eine Enttäuschung darstellt, können die Gäste um Trainer Nils Wallrath mit dem Saisonverlauf zum jetzigen Zeitpunkt sehr gut leben. Im direkten Treffen auf der Platte verlangte das Team von Niederrhein den Ratingern dann auch alles ab und blieb 60 Minuten lang ein mehr als unangenehmer Gegner. Beim 6:9 (17.) musste die SG sich dann in einer ersten Auszeit auch mal neu sortieren, war beim 11:11 (24.) aber wieder gleichauf.

In der Folge blieb die Partie ausgeglichen, bis zum 21:21 (41.) konnte sich kein Team um mehr als ein Tor absetzen. Dann legte Ratingen das 23:21 (43.) und 25:23 (48.) vor, Aldekerk kam aber in Überzahl wieder zum 25:25-Ausgleich (48.). Filip Lazarov hatte zuvor eine Zeitstrafe gesehen. Der Mazedonier in Ratinger Diensten wurde in der Schlussphase dann zum entscheidenden Mann. Zuerst verwandelte er einen seiner fünf Siebenmeter zum 27:26 (51.), später steuerte er die wichtigen Treffer zum 31:29 (55.) und 32:30 (58.) bei. Aldekerk konnte nur noch einmal auf 32:31 (58.) verkürzen, in den letzten 120 Sekunden fiel trotz aller Versuche kein Tor mehr.

SG Ratingen: Schmidt, Loose – Funke (2), Schäfer (7), Nitzschmann (4), Oelze (3), Mergner (4), Mensger (1), Lazarov (7/5), Bahn (4), Oppitz, Ditzhaus, Plaumann.

TV Aldekerk: Schoemackers, Keutmann – Jonas Mumme (2), Kleinelützum (1), Greven (1), Phlak (5/4), Jentjens (5), Upietz, Rampyapedi, Tobae (4), Zwarg (4), Julian Mumme (3), Tebyl (4), Appelhans (2).