16. Februar 2020 | Zurück zur Artikelübersicht » |
TV Korschenbroich – TV Rheinbach 28:29 (13:16.). Als Steffen Brinkhues in der fünften Minute das 5:2 erzielte, war die Welt am Samstagabend noch in Ordnung für den TV Korschenbroich. Und die Mannschaft von Trainer Dirk Wolf schien auf dem besten Weg zu sein, die klare Niederlage aus dem Spitzenspiel beim TuS 82 Opladen (26:34) schnell hinter sich zu lassen. Eine knappe Stunde später war von den Hoffnungen allerdings wenig übrig, denn der TV Rheinbach erwies sich insgesamt als extrem hartnäckiger Gegner, der am Ende sogar beide Punkte aus der Waldsporthalle entführte – mit einer für den TVK unangenehmen Nebenwirkung: Die Lage hinter dem Tabellenführer Opladen (27:7 Punkte), der beim TV Adekerk ebenfalls eine Niederlage hinnehmen musste (25:29), ist noch einmal deutlich spannender geworden. Korschenbroich (20:14 Punkte) verlor seinen bisherigen zweiten Rang an die SG Langenfeld (21:13) und ist jetzt nur noch Dritter: Der BTB Aachen und Rheinbach (ebenfalls 20:14) liegen nur über das Torverhältnis schlechter. Wolfs Team kann sich nun in der Meisterschaftspause über Karneval sammeln, die bisher sehr übersichtliche Ausbeute mit 4:8 Zählern im neuen Jahr aufzuarbeiten und sich intensiv auf den Saison-Endspurt mit den restlichen neun Spielen vorbereiten.
Wolf war zusammen mit Mannschaft und Fans enttäuscht. „Das bist du nach einer Niederlage natürlich immer“, sagte der TVK-Coach, der dennoch beim Ziel bleibt, den fünften Platz aus der vergangenen Saison übertreffen zu wollen: „Natürlich wird das immer enger und da stehen ja jetzt drei Mannschaften mit 20:14 Punkten. Aber ich glaube weiter an die Truppe.“ Den Grund für die zweite Heimniederlage der Saison nach dem 23:24 aus der Hinrunde gegen Opladen hatte er schnell ausgemacht: „Wir hatten wieder eine zu schlechte Wurfquote.“ Der nicht konsequenten Umgang mit den sich bietenden Chancen wirkte sich vor allem deshalb negativ aus, weil die Gäste auf viele Korschenbroicher Versuche eine Antwort fanden. So steckte Rheinbach selbst den Versuch der Hausherren weg, seine Offensiv-Achse mit Oliver Dasburg und René Lönenbach durch eine kurze Deckung in ihrem Wirkungskreis zu beschneiden. Die Ausbeute von Dasburg zum Beispiel, der „nur“ sechs Treffer und vier davon per Siebenmeter erzielte, hielt sich im Rahmen. Dafür wusste der TV mit seinem Trainergespann Jan Hammann/Dietmar Schwolow durch eine ausgeglichene Teamleistung zu überzeugen und neun der elf eingesetzten Feldspieler beteiligten sich an der Treffer-Ausbeute.
Die Gastgeber brauchten sich später kämpferisch nichts vorzuwerfen. Aus der frühen Führung wurde zwar beim 8:9 (17.) der erste Rückstand, aber der TVK kam später selbst nach dem 15:19 (37.) und 18:21 (46.) wieder zurück. Beim 22:22 (51.) rückte dann noch einmal ein Erfolg in den Bereich des Möglichen, doch Rheinbach zeigte sich nervenstark. Aus dem 26:25 (56.) machten Florian Genn (57.) und Lukas Kazimierski (58.) das 28:25, ehe Dustin Franz (58.) und Sascha Wistuba (59.) noch auf 27:28 für den TVK verkürzten. Das 29:27 durch Alexander Schöneseiffen sorgte 17 Sekunden vor der Schluss-Sirene für die Entscheidung und zugleich für extreme Zufriedenheit bei den Rheinbachern. „Das war heute insgesamt ein sehr gutes Spiel von uns“, fand Trainer Hammann, „wir haben hinten über 60 Minuten eine sehr gute Abwehr gestellt – mit einem starken Elias Hoven im Tor. Wir hatten eigentlich auch über große Strecken die gefährliche zweite Welle der Korschenbroicher im Griff. Wir haben uns über die gesamte Partie gesehen verdient mit zwei Punkten belohnt.“ Vielleicht war es auch der gerechte Ausgleich fürs Duell der Hinrunde, das seinerzeit nach einer ähnlich spannenden Schlussphase ebenfalls ein 29:28 gebracht hatte – für Korschenbroich.