06. März 2020 | Zurück zur Artikelübersicht » |
Der Fall der Fälle rückt immer näher, denn der TuS 82 Opladen hat auf dem Weg ans große Ziel „nur“ noch die letzten acht seiner insgesamt 26 Aufgaben zu bewältigen. 18 Mal gelang das dem Team von Trainer Fabrice Voigt bisher so gut, dass es mit 29:7 Punkten alle Chancen hat, den Traum vom Aufstieg in die 3. Liga zu verwirklichen. Vielleicht werden schon die beiden nächsten Spiele manches entscheiden, weil auf den Spitzenreiter zwei sehr anspruchsvolle Prüfungen warten – und beide Kontrahenten durchaus das Zeug haben, aus Sicht des TuS 82 Opladen zum Spielverderber zu werden. Am Samstagabend treten die Opladener bei der SG Ratingen an – die zwar mit Platz acht und 18:18 Punkten eine enttäuschende Saison spielt, aber aufgrund ihrer erstklassigen personellen Besetzung zumindest theoretisch gegen jede Mannschaft in der Klasse gewinnen kann. In der Hinrunde hatte der TuS 82 allerdings den richtigen Schlüssel gefunden, sodass er sich einen 31:25-Erfolg sichern konnte. Noch intensiver könnte dann am 14. März um 19.15 Uhr der Auftritt in der Bielerthalle werden, weil der Nachbar SG Langenfeld nach Opladen kommt. Da sind die Erinnerungen des Spitzenreiters an die Hinrunde etwas weniger angenehm, weil er damals beim 26:32 fast chancenlos war. Außerdem hat die SGL zuletzt in der Meisterschaft sechs Mal hintereinander gewonnen, 2020 keinen einzigen Punkt abgegeben und sich gar nicht heimlich, still und leise auf den zweiten Platz vorgeschoben (21:13 Zähler). Opladen gegen Langenfeld: Der Termin hat das Zeug zum Spiel des Jahres.
Hinter den Opladenern, die auf Hendrik Rachow (krank) und Peer Pütz (DHB-Lehrgang) verzichten müssen, liegt aufgrund einiger Ausfälle eine schwierige Woche. Damit genügend Wechselmöglichkeiten vorhanden sind, sollen Sebastian Hindrichs (erzielte zuletzt in der Oberliga 13 Tore beim 31:26 gegen den Longericher SC II) und Fabian Benger aus der Zweiten aufrücken. Voigt weiß, dass sein Team für einen Erfolg sowohl defensiv als auch offensiv eine überdurchschnittliche Leistung abrufen muss – und er zweifelt nicht daran, dass Einsatz und Leidenschaft stimmen werden: „Ich habe hundert Prozent Vertrauen in meine Mannschaft.“ Klar: Es wird nicht zuletzt darum gehen, den starken Ratinger Rückraum um Alexander Oelze in seiner Wirkung einzuengen. Ex-Profi Oelze ist in der offiziellen Statistik der Regionalliga mit 140 Treffern aus 18 Begegnungen die Nummer eins unter den Torjägern – vor David Biskamp vom TV Korschenbroich (138) und Simon Bock (HC Weiden), der für seine 128 Tore nur 15 Partien benötigte. Der erfolgreichste Spieler des TuS 82 folgt mit 73 Toren erst auf Rang 15. Damit werden Rechtsaußen Markus Sonnenberg und die Teamkollegen allerdings bestens leben können.
Ganz genauso dürften sie das bei der SG Langenfeld sehen, für die Regisseur André Moser mit 67 Toren aus ebenfalls 15 Spielen auf Platz 19 liegt – relativ knapp vor den Mitspielern Ole Völker (Rang 27/58 Tore in 17 Spielen) und André Bölken (Rang 32/53/11), der in seiner Comeback-Saison nach einem Kreuzbandriss wieder stark unterwegs ist. Trainer Markus Becker legt wie Opladens Fabrice Voigt in erster Linie Wert darauf, dass die mannschaftliche Geschlossenheit und das Tempo stimmen. Beides zusammen soll im Heimspiel der SGL gegen den MTV Rheinwacht Dinslaken (9:27 Punkte) den siebten Sieg hintereinander bringen – was zwangsläufig die ohnehin nicht kleinen Sorgen der Gäste noch größer machen würde. Ebenfalls sehr schwierig ist die Lage für den Vorletzten HG Remscheid (11:25), der in dieser Woche seinen bisherigen Trainer Frank Berblinger entließ und nun beim Dritten TV Korschenbroich (21:15) versuchen will, die bittere Heimpleite vom vergangenen Wochenende gegen den TV Jahn Köln-Wahn (25:26) irgendwie auszubügeln. Natürlich hat TVK-Coach Dirk Wolf einiges dagegen, dass Remscheid unter der Regie von Co-Trainer Jörg Müller etwas Zählbares aus der Waldsporthalle entführt.
Eine Art Abstiegsfinale bestreiten der TV Jahn Köln-Wahn und die HSG Siebengebirge. Was die Konkurrenten eint: Beide schienen vor noch gar nicht langer Zeit bereits verloren zu sein. Siebengebirge begann allerdings im vergangenen Jahr mit seiner Aufholjagd und holte zuerst 10:2 Punkte aus sechs Spielen ohne Niederlage – bis das 23:24 gegen Remscheid den Lauf beendete. Trotzdem geht die HSG mit dem neuen Trainergespann Lars Degenhardt/Fabian Zächerl auf Platz elf bei 13:21 Zählern mit den besten Aussichten aller besonders gefährdeten Klubs ins letzte Drittel der Saison. Die Wahner ließen sich selbst von einem endlos scheinenden Negativ-Lauf von 2:18 Punkten aus zehn Spielen ohne Sieg nicht aus der Bahn werfen. Für diese besondere Art der Moral holte sich die Mannschaft von Trainer Olaf Mast zuletzt den Lohn ab – 27:27 beim TV Rheinbach, 27:20 gegen Bonn rrh., 26:25 gegen Remscheid. Mit 13:23 Zählern stehen die Wahner inzwischen auf dem zwölften Rang, der nach dem jetzigen Stand der Dinge zum Klassenerhalt reicht (erhöhter Abstieg richtet sich nach der Entwicklung in der 3. Liga). Klarer Fall: Der Gewinner macht einen großen Schritt nach vorne.
Der Neunte TV Aldekerk (17:17 Punkte) und der Sechste TSV Bonn rrh. (19:17) treffen sich zum Duell zweier Teams aus dem breiten Mittelfeld – was im Grunde auch für die Partie zwischen dem Achten TuSEM Essen II (18:18) und dem Fünften TV Rheinbach gilt (20:14). Pausieren müssen dagegen die Lokalrivalen BTB Aachen und HC Weiden, denn das Derby wurde durch den Verband abgesetzt. Grund: Bei den Weidener Handballern gibt es einen bestätigten Coronafall. Ein Nachholtermin steht noch nicht fest.