Handball und Corona
Endgültig: Auch 3. Liga bricht die Saison ab
Es gibt nirgendwo Absteiger, sondern nur Aufsteiger - die in Regionalliga und Oberligen amtlich immer noch nicht feststehen.

Glücklich sieht anders aus: Longerichs Trainer Andreas Klisch (rechts), Dustin Thöne (links), Torhüter Philipp Ruch (vorne) und alle anderen Longericher wären viel lieber auf rein sportlichem Weg auf dem dritten Platz gelandet. (Foto: Thomas Schmidt).

Die Entscheidung ist keine besonders große Überraschung mehr, sondern nur der amtlich-offizielle Vollzug des Erwartbaren. Zuerst hatten die Regionalliga Nordrhein und der Handball-Verband Mittelrhein die Saison 2019/2020 auf Empfehlung des Deutschen Handball-Bundes coronabedingt abgebrochen. Mit ein wenig Verzögerung hatte sich der Handball-Verband Niederrhein dieser Regelung angeschlossen. Bisher nur ausgesetzt/unterbrochen war der Spielbetrieb in der Bundesliga, der 2. Bundesliga und der 3. Liga. Am Dienstagmittag folgte dann der nächste Schritt: Auch die 1. Liga und die 2. Liga sind nach einem mit großer Mehrheit gefassten Beschluss der unter dem Dach der HBL organisierten 36 Profi-Vereine endgültig abgebrochen. Kurz darauf meldete sich der für die 3. Liga zuständige DHB in einer vom Vorstands-Vorsitzenden Mark Schober verfassten Erklärung zu Wort: „Der Deutsche Handballbund beendet die Saison in der 3. Liga und der Jugend-Bundesliga. Abgesagt werden zudem die Deutschen Meisterschaften der Jugend. Dies haben Präsidium und Vorstand des Deutschen Handballbundes am heutigen Dienstag entschieden. “

Eins haben bundesweit alle gemeinsam: Absteiger wird es keine geben, sondern nur den ausgelobten Aufstieg – das gilt auch für die 3. Ligen. Zur Ermittlung der Abschluss-Tabelle dient dabei die „Quotienten-Regelung“, die den Wilhelmshavener HV – wie in der normalen Tabelle – auf Rang eins sieht und zum Meister macht. Im Tabellenkeller müssen die zurückgezogenen Rhein Vikings (insolvent) trotz des allgemeinen Abstiegs-Verzichts raus aus der 3. Liga, während sich die SG Menden Sauerland Wölfe und die Ahlener SG über ihre zum Teil unerwartete Rettung freuen dürfen. Ebenfalls ein festes sportliches Happy End sehen der Leichlinger TV, der besonders im Laufe der ganz schwierigen ersten Hälfte schon fast mit einem Bein in der Regionalliga stand, und die Zweite des VfL Gummersbach.

Etwas weiter vorne landen die Bergischen Panther als Neunter exakt im vor der Saison ausgegebenen Positions-Korridor. Sehen lassen kann sich in der Tabelle definitiv auch der dritte Rang des Longericher SC, der sich direkt hinter den Top-Teams Wilhelmshavener HV und Eintracht Hagen einsortiert hat. Ein bisschen schade für die Kölner: Damit wären sie eigentlich für den DHB-Pokal qualifiziert gewesen, der allerdings aus terminlichen Gründen für 2020/2021 ersatzlos gestrichen werden soll.

Wie genau die Regionalliga Nordrhein sowie die beiden Verbände Niederrhein und Mittelrhein die Aufsteiger ermitteln, soll bis Ende der Woche feststehen. Es ist jedoch mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit davon auszugehen, dass sich alle den in den oberen Klassen eingeführten Quotienten-Regelung anschließen werden. Im Harzhelden-Gebiet dürfte demnach der Regionalligist TuS 82 Opladen demnächst als Drittligist unterwegs sein, während die Oberligisten HC Wölfe Nordrhein (Niederrhein) und HC Gelpe/Strombach (Mittelrhein) den angestrebten Aufstieg in die Regionalliga vollziehen dürften.