23. September 2020 | Zurück zur Artikelübersicht » |
Zwei Mannschaften schienen in der Oberliga Mittelrhein zum überschaubaren Kreis der ernsthaften Meisterschafts-Anwärter zu gehören. Vor dem Saison-Auftakt am vergangenen Wochenende. Bestätigen konnte diese Einschätzung aber nur die HSG Refrath/Hand, die durch ihren 32:18-Erfolg beim Aufsteiger SR Aachen auch direkt an die Tabellenspitze stürmte. Trainer Christopher Braun sah deshalb ziemlich gelassen darüber hinweg, dass angesichts einiger Fehlwürfe und technischer Fehler noch Luft nach oben da war. Sollte das Team um Regisseur Jonathan Benninghaus allerdings an die insgesamt überzeugende Auftakt-Leistung anknüpfen, wird es gegen den Turnerkreis Nippes bei der Heimpremiere für 2020/2021 in der Halle Steinbreche zwei weitere Punkte auf sein Konto überweisen. Nippes deutete jedenfalls zum Auftakt beim TuS Derschlag (19:29) besonders in der zweiten Hälfte kaum an, wie es Top-Mannschaften unter Druck setzen sollte. Vielleicht liegt gerade darin die größte Gefahr für die Hausherren.
Der Vorjahres-Vizemeister Pulheimer SC hatte sich seinen Auftakt ein bisschen anders vorgestellt – und natürlich zeigte sich Trainer Kelvin Tacke nach dem 24:25 beim TV Birkesdorf enttäuscht. Einer der offensichtlichen Gründe dafür, dass ein 22:17 nicht reichte: „Ab der 45. Minute war es wie abgeschnitten, wir haben zu viele Fehler gemacht.“ Insgesamt legt Tacke in seiner Analyse jedoch Wert auf die Feststellung, dass sich die Hornets sowieso nicht in der ihnen zugeschriebene Rolle wiederfinden. „Wir hatten im Spiel den siebten verletzungsbedingten Ausfall zu verkraften“, betont Pulheims Coach, „und das geht jetzt seit vier Wochen so. Wir stehen personell mit dem Rücken zur Wand und sind momentan weit von dem Thema entfernt, ein Favorit zu sein. Es gibt überhaupt keine haltbare Aussage dazu, wann wer zurückkommt. Das hat auch in Birkesdorf gefehlt, weil wir mit sieben Mann durchspielen mussten.“ Gegen den Aufsteiger SG GFC Düren wollen die Hornets nun vor allem sehen, wie sie den Ausfall ihrer beiden Top-Werfer Lars Jäckel und Jan Giesen ausgleichen können. Ziel ist trotz allem ein Erfolg über den Neuling, der zum Auftakt beim TuS 82 Opladen II mit 27:32 den Kürzeren zog.
Selten einig waren sich am ersten Spieltag die Vertreter aus Aachen, die darauf wohl lieber verzichtet hätten. Der Klassen-Neuling SR Aachen kam gegen Refrath/Hand nicht über gute Ansätze hinaus, während der Vorjahres-Aufsteiger BTB Aachen II beim 15:25 gegen den SSV Nümbrecht vor allen Dingen offensiv noch nicht in der Oberliga angekommen zu sein schien. Im Dürener Zweikampf zwischen dem TV Birkesdorf und dem Aufsteiger SG GFC Düren steht es 1:0 für Birkesdorf, das ja die Pulheimer überraschte – während Düren auf der Zielgeraden beim TuS 82 Opladen den Kürzeren zog (27:32). Diesmal tauschen die Lokalrivalen einfach die Gegner, ehe sie sich am 3. Oktober in Düren zum direkten Duell treffen. Zwischen den Hallen der beiden Vereine liegen nur knapp sechs Kilometer. Wie sich der Abstand demnächst sportlich entwickelt, ist eine andere Frage.