3. Liga Mitte
Longerich am Ende souverän, Panther-Wahnsinn in Bayern
Die Kölner gewinnen an ihrer neuen/alten Wirkungsstätte, die Bergischen durch einen Treffer in letzter Sekunde.

Wo ist die Lücke? Daniel Koenen (links) war mit fünf Treffern maßgeblich am Longericher Erfolg über die HSG Dutenhofen/Münchholzhausen II beteiligt. (Foto: Thomas Schmidt)

Longericher SC – HSG Dutenhofen-Münchholzhausen II 27:21 (11:12). Eigentlich wollten die Kölner zur neuen Saison endlich ihre neue Heimat in der Sporthalle an der Carl-von-Ossietzky-Gesamtschule beziehen. Weil dort vor zwei Wochen beim geplanten Saisonauftakt gegen den TuS 82 Opladen die Technik streikte, zog der LSC wieder zurück in  die Halle am Heinrich-Mann-Gymnasium. An alter Wirkungsstätte war das erste Heimspiel der neuen Saison nun immerhin erfolgreich und gegen die Gäste (Zweitvertretung des Bundesligisten HSG Wetzlar) gab es im zweiten Auftritt den zweiten Sieg. Dabei verschliefen die Longericher den Start und lagen beim 1:4 (9.) schnell hinten. Bis zum 6:9 (18.) brauchte die Mannschaft von Trainer Andreas Klisch, um sich in die Partie reinzuarbeiten. Im Anschluss stabilisierte sich vor allem die Kölner Abwehr und Lukas Martin Schulz (21./Siebenmeter), Daniel Koenen (22.), Bennet Johnen (22.) und Nico Pyszora (25.) besorgten mit ihren Treffern den 10:10-Ausgleich.

Den 11:12-Rückstand zur Pause drehten Koenen (34./35.) und Johnen (36.) zur ersten Longericher Führung – 14:12. Kurz darauf lag der LSC beim 17:13 (40.) erstmals mit vier Treffern vorne und war damit schon auf die Siegerstraße eingebogen. Den Gästen fiel in der Folge nicht mehr viel ein und knapper als drei Tore wurde der Kölner Vorsprung nicht mehr. Spätestens als Luca Tomassini (54.) und Max Zimmermann (56.) aus dem 22:18 das 24:18 gemacht hatten, war die Partie entschieden. Mit 4:0 Punkten hat der LSC aktuell als Tabellendritter weiter eine weiße Weste. „Das war eine ausgeglichene Mannschaftsleistung. Jeder hat sich für den anderen reingeworfen“, fand Coach Klisch zufrieden.

Longericher SC: Ruch, Inzenhofer – Koenen (5), Zerwas (1), Pyszora (5), Hartmann (2), Lux, Duckert, Wolf (1), Tomassini (1), Richartz (1), Zimmermann (2), Schulz (5/2), Johnen (3), Dahlke (1).

TV Kirchzell – Bergische Panther 25:26 (14:15). Auf den knapp 300 Kilometern Rückfahrt am Samstagabend hatten die Bergischen Panther noch genug Gelegenheit, diese irre Schlussphase zu analysieren – und durften sich dabei über zwei Punkte im Gepäck freuen. Nach einem weitgehend offenen Spiel mit Höhen und Tiefen schienen die Gäste beim 25:23 (57.) schon fast am Ziel, kassierten eine Minute vor dem Ende dann aber wieder den Ausgleich – 25:25 (60.). Trainer Marcel Mutz nahm 30 Sekunden vor Schluss seine letzte Auszeit und mit dem finalen Angriff markierte Jens-Peter Reinarz den 26:25-Siegtreffer. „Das war Dramatik pur – okay, dafür macht man das ja auch“, sagte Panther-Teammanager Thorsten Brütsch zu dieser letzten Aktion. Für die Mannschaft war der Sieg vermutlich doppelter Balsam, nachdem es zum Saisonstart eine 25:27-Pleite gegen die HSG Rodgau Nieder-Roden gegeben hatte und das Spiel bei der HSG Dutenhofen-Münchholzhausen II vor einer Woche coronabedingt verschoben werden war.

In der ersten Halbzeit war die Partie im bayerischen Kirchzell über weite Strecken ausgeglichen und nur die Panther konnten sich beim 6:4 (13.), 14:12 (28.) und 15:13 (29.) mal überhaupt mehr als einen Treffer Vorsprung erarbeiten. Aus der Pause kamen die Gastgeber besser und Mutz‘ Mannschaft lag beim 15:16 (37.) wieder hinten. Nach dem 16:16 (38.) waren die Gäste vier Minuten völlig von der Rolle und mit dem 16:20 (42.) war Mutz gezwungen, eine Auszeit zu nehmen. Der Coach stellte jetzt auf eine Manndeckung um, was offensichtlich die richtige Maßnahme war, denn über das 19:20 (49.) kamen die Panther durch Simon Wolter zum 22:22-Ausgleich (52.), der nur der Auftakt für die irre Schlussphase mit dem Happy End für die Bergischen war.

Bergische Panther: Eigenbrod, Conzen – Reinarz (5/1), Görgen, Elverfeld, Schlösser (4), Blum (4), Korbmacher, Weiß (2), Padeken (1), Ueberholz (2), Heider (1), Jesussek (3), Wolter (4).