3. Liga Mitte
Keine Absteiger: Die 3. Liga zieht „Plan B“
Für die Vereine, die noch einmal spielen wollen, soll es verschiedene Angebote geben. Gesucht sind zwei Aufsteiger sowie zwölf Teilnehmer für den DHB-Pokal.

Schaut mal her! Trainer Fabrice Voigt und der TuS 82 Opladen bestritten in der Saison 2020/2021 nur ein einziges Spiel – und bleiben der 3. Liga trotzdem ein weiteres Jahr erhalten. (Foto: Thomas Ellmann)

Eine echte Überraschung hatte Andreas Tiemann, Spielleiter der 3. Liga Männer des Deutschen Handballbundes (DHB), am Mittwochabend nicht im Gepäck: „Wir sehen keine Möglichkeit, die aktuelle Saison so wie geplant – und sei es nur in einer Einfachrunde – zu Ende zu spielen.“ Daher greift nun die schon Mitte Januar von Seiten des Verbandes ins Spiel gebrachte Variante 2, die vor allem eine endgültige Klarheit mitbringt: Absteiger aus der 3. Liga wird es in dieser Saison 2020/2021 nicht geben. Sämtliche Vereine, die derzeit Probleme haben, einen regulären Trainingsbetrieb aufrechtzuhalten (nach Tiemanns Angaben etwa 20 bis 25 Prozent der Drittliga-Teams), können die Spielzeit somit ohne jede sportliche Sanktion zu Ende gehen lassen.

Das Ziel bleibt aber, dass der Ball in dieser Saison noch einmal fliegen soll – in zwei bis drei freiwilligen Spielrunden. Kernstück der Überlegungen ist die geplante Aufstiegsrunde, für die sich nach Aussage Tiemanns bisher elf Vereine angemeldet haben. Die Frist zur Meldung läuft noch bis zum 1. März um 15.30 Uhr. In dieser Runde sollen dann vor allem zwei Aufsteiger in die 2. Bundesliga ermittelt werden. Den Modus können die DHB-Verantwortlichen in Abstimmung mit den Vereinen erst festlegen, wenn die genaue Anzahl der Teilnehmer feststeht. Tiemann geht momentan von „einer Mischung aus Gruppenspielen und anschließenden Play-Offs“ aus. Der Start der Spiele könnte Mitte oder Ende April liegen.

Für die Mannschaften, die sich nicht um die Lizenz der 2. Bundesliga bewerben, aber dennoch weiterspielen wollen, soll es eine Liga- oder Pokalrunde geben, in der einige Teilnehmer um den DHB-Pokal 2021/2022 ermittelt werden sollen. Die 3. Liga hat zwölf Plätze zu vergeben, die auf die Aufstiegs- und die Pokalrunde verteilt werden. Beide Runden sollen so einen sportlichen Anreiz bieten. Bei ausreichend Interesse der Nachwuchs-Teams der Profi-Vereine überlegen die Verantwortlichen zudem, eine eigene spezielle Spielrunde für die zweiten Mannschaften anzubieten. Meldeschluss für die Pokalrunde soll der 31. März sein. So könnten sich Mannschaften, die ursprünglich für die Aufstiegsrunde gemeldet, dann aber aus Lizensierungsgründen doch nicht für die 2. Liga in Frage kommen, noch umentscheiden. Entsprechend später dürften dann auch die Spiele in der Pokalrunde beginnen, möglicherweise steigen die ersten Begegnungen Ende April.

Für alle Vereine, die in der aktuellen Serie noch einmal ins Geschehen eingreifen wollen, gibt es natürlich entsprechende „Hausaufgaben“ in Form eines Hygiene- und Testkonzepts. Bis zum Wochenende erhalten die Teams eine erste Version mit den entsprechenden Anforderungen. Tiemann kündigte angesichts der aktuellen Dynamik dieses Themas (insbesondere bezüglich der „Schnelltests für Jedermann“) aber bereits an, dass sich bis zum Start der Spiele hieran sicher noch etwas ändern dürfte. Ein kleiner Blick fiel am Mittwoch auch bereits auf die kommende Saison. Ohne Absteiger könnte die 3. Liga auf bis zu 85 Vereine anwachsen. Klar dürfte damit sein, dass sich am Modus und an den Anzahl der Staffeln einiges ändern wird. Mit den Planungen will der DHB trotz der ungewöhnlichen Situation wie in den Vorjahren im Mai beginnen.