Deutsche Meisterschaft A-Jugend
DM-Halbfinale: Jetzt warten die Löwen auf Dormagen
TSV Bayer gehört nach 36:36 im Viertelfinal-Rückspiel gegen Flensburg zu den besten vier Mannschaften in Deutschland.

Im Anflug: Aaron Seesing, am Abend zu zuvor noch im Zweitliga-Team im Einsatz, erreichte mit Dormagens A-Jugend sicher das Halbfinale um die Deutsche Meisterschaft. (Foto: Thomas Schmidt)

TSV Bayer Dormagen – SG Flensburg-Handewitt 36:36 (14:16). Die Sache war eigentlich schon nach dem Hinspiel klar und die Dormagener hatten das Tor zum Halbfinale am Donnerstag mit dem 40:32 im Viertelfinal-Hinspiel sehr weit aufgestoßen. Vielleicht lag es daran, dass sich das Team von Peer Pütz, der erneut den sonstigen Chefcoach David Röhrig (Corona-Quarantäne) vertrat, gelegentlich ein bisschen zu nachlässig übers Feld bewegte und den Kontrahenten aus Schleswig-Holstein fast wieder mit guten Chancen aufs Weiterkommen ausgestattet hätte. Weil der TSV aber einen Vier-Tore-Rückstand aufholte und später alles unter Kontrolle bekam, brauchte Pütz draußen nicht unruhig zu werden. Und dass es am Ende nach einer eigenen Führung aufgrund einiger unkonzentrierten Aktionen doch nicht zu einem Sieg reichte, war vielleicht unnötig, richtete jedoch keinerlei Schaden an. Nach Moritz Kösters Treffer zum 36:36-Endstand drei Sekunden vor der Schluss-Sirene konnten sich die Gastgeber zunächst ausgelassen freuen und wenig später bereits den Blick nach vorne richten. Gegner im Halbfinale sind am Pfingst-Wochenende (Hinspiel) und am 28./29. Mai mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit die Rhein-Neckar Löwen (Viertelfinal-Hinspiel gegen den TSV Allach mit 36:25 gewonnen). 

Dormagen drehte das frühe 0:1 (2.) in ein 3:1 (4.), musste den Vorsprung aber wieder abgeben – 5:6 (11.), 6:10 (17.). Es folgte die vielleicht wichtigste Parade von Keeper Jonas Bang, der kurz darauf einen Siebenmeter abwehrte und damit den Fünf-Treffer-Rückstand verhinderte, der die Partie vielleicht in andere Bahnen gelenkt hätte. Spätestens mit dem 12:12 (27.) von Lucas Rehfus und dem 13:12 (27.) von Aaron Seesing stand dann allerdings fast fest, dass der Weg der Hausherren ins Halbfinale führen würde. Und mit dem 23:19 (40.) durch Maximilian Hinrichs schien der TSV auch auf dem Weg zum ungefährdeten Erfolg zu sein.

Flensburg riskierte viel, um wenigstens ein starkes Ergebnis mitzunehmen. Folge: Einige Gegentreffer ins verwaiste eigene Gehäuse. Dormagen wechselte viel, um die Kräfte vernünftig zu verteilen und allen Spielern entsprechende Anteile am Viertelfinale zu verschaffen. Folge: Ebenfalls einige Gegentreffer, weil nicht (mehr) alle Puzzleteile passten. Obwohl deshalb selbst das 32:28 (53.) nicht zum Sieg reichte, wirkte Trainer Pütz hinterher tiefenentspannt: „Wir hätten auch schon mit einem Unentschieden in die Halbzeit gehen können. Aber nach der Pause haben die Jungs das sehr gut gemacht. Am Ende hat sich bei einigen der Kräfteverschleiß bemerkbar gemacht. Wenn es unbedingt nötig gewesen wäre, hätten wir noch gewinnen können.“ Wichtiger war für ihn und die Spieler: Dormagen steht im Halbfinale um die Deutsche Meisterschaft und gehört in dieser Saison zu den besten vier Mannschaften des Landes. Das ist was für Genießer.

TSV Bayer Dormagen: Ludorf, Bang – Rehfus (7), Träger (2), Hinrichs (8/3), Wolfram, Wilhelm (4), Köster (4), Leitz (2), Lincks (2), Seesing (3), Steinhaus (4), Werschkull, Schoss.