3. Liga
Der nächste Kracher: Panther gegen Longerich
Die Gastgeber gehen mit 4:0 Punkten als Tabellenführer ins Derby, während der LSC bei 0:4 Zählern noch auf den ersten Sieg wartet.

Hier ist Schluss für dich: Die Routiniers Maximilian Weiß (30/Nummer 17) und Henning Padeken (35/links) sind im Deckungszentrum ein echtes Bollwerk für die Panther. Davon „durfte“ sich zuletzt auch Kreisläufer Sezgin Sahin mit dem Aufsteiger TUSEM Essen II überzeugen. (Foto: Thomas Ellmann)

Sie sind Nachbarn, keine 30 Kilometer voneinander entfernt zu Hause. Das geht erst recht in der 3. Liga als Derby durch – und es ist natürlich immer eine prickelnde Partie, wenn die Bergischen Panther auf den Longericher SC treffen. Was jetzt am Freitagabend um 20 Uhr als zusätzliche Würze fürs immer von vielen Emotionen begleitete Duell der Nachbarn hinzukommt: Die Panther, die keineswegs den Aufstieg in die 2. Bundesliga als das große Ziel vor sich hertragen, sondern „nur“ die Großen ärgern wollen, konnten aus den beiden ersten Partien zwei Siege und 4:0 Punkte sammeln – während der LSC trotz guter Ansätze und höherer Ansprüche direkt zwei Niederlagen hinnehmen musste und mit 0:4 Zählern ein Quintett aus fünf sieglosen Mannschaften anführt. Daraus ergibt sich, dass die Mannschaft von Trainer Chris Stark zumindest schon leichten Druck verspürt – da eine weitere Niederlage nicht zum Plan passen würde, in den Kampf um die beiden ersten Plätze einzugreifen. Weil immerhin besonders am vergangenen Freitag beim 26:27-Krimi gegen die HSG Krefeld die Leistung stimmte, wollen sich die Kölner von der aktuelle Lage nicht besonders beeindrucken lassen, sondern erst recht weiter aufs Gaspedal drücken. „Ich habe sehr viele gut Dinge, sehr viele gute Einzelleistungen und eine sehr gute Kollektivleistung gesehen. Darauf lässt sich aufbauen“, sagt Stark, „der Kopf geht wieder hoch. Wir wollen uns mit guten Trainingsleistungen eine gute Leistung gegen die Bergischen Panther erarbeiten.“ 

Dort könnte die Stimmung nach dem 31:17 über die ESG Gensungen/Felsberg und dem 27:24 bei TuSEM Essen II kaum besser sein, denn das Team von Panther-Trainer Marcel Mutz geht als Tabellenführer ins Derby. Mutz weiß diese beiden Resultate allerdings einzuschätzen und die bevorstehende Aufgabe sieht er mit dem größten Respekt: „Im LSC erwartet uns der bisher stärkste Gegner. Ich bewerte Longerich nicht an den bisherigen Ergebnissen, sondern ich bewerte immer die Leistungen – und gegen Krefeld hätten sie auch punkten können, wenn am Ende etwas mehr Glück dabei gewesen wäre. Uns erwartet sicher eine sehr spannende Herausforderung. Die individuell sowieso schon stark besetzte Truppe hat durch Benjamin Richter noch einiges dazugewonnen. Ich schätze den LSC sehr hoch ein.“ Auf der anderen Seite mag der Panther-Coach die Stärken der eigenen Mannschaft natürlich nicht kleinreden. „Die erste Nervosität ist abgelegt, findet Mutz, „wir wollen den Schwung und den Elan aus den ersten Spielen mitnehmen. Und wir wollen den positiven Lauf, wenn möglich, auch fortsetzen. Wir können mit viel Vorfreude und breiter Brust in dieses Spiel gehen. Ich erwarte ein enges Spiel mit offenem Visier von beiden Mannschaften. Es wird sehr spannend, darauf kann man sich wirklich freuen.“ 

Die wie die Panther erfolgreich gestartete HSG Krefeld Niederrhein hat eine klare Vorstellung davon, wie sich die Saison allgemein und zunächst die bevorstehende Partie beim VfL Gummersbach II entwickeln soll. „Gummersbach II ist eine sehr unangenehme Mannschaft, die eine tolle 5:1-Abwehr spielt. Die Mannschaft überzeugt mit Tempo-Handball. Was sie läuferisch gegen Leichlingen und Longerich an den Tag gelegt haben, war beeindruckend“, sagt Eagles-Trainer Maik Pallach, „da kommt eine große Aufgabe im Rückzug auf uns zu. Aber wir werden uns nicht verstecken, sondern unsere Qualitäten in die Waagschale werfen.“ Klar: Ein besonderes Augenmerk wollen/müssen die Krefelder auf junge VfL-Spieler wie Tom Kiesler und Julius Fanger legen, die längst auch zum Gummersbacher Zweitliga-Kader gehören. „Sie gilt es so zu kontrollieren, wie Leichlingen das im Grunde geschafft hat“, meint Pallach, „ich denke, für uns ist es ein gutes Spiel, um uns weiter zu festigen. Wir wollen alles geben, damit wir ungeschlagen bleiben.“ Für den Weg in die 2022 auf dem Programm stehende Aufstiegsrunde braucht die HSG sowieso einen Erfolg – um sich vom aktuellen Rang fünf aus Stück für Stück nach oben zu schieben. 

Die Überraschungs-Mannschaft der ersten Spieltage ist der TuS 82 Opladen, denn der Aufsteiger von 2019/2020 hat inzwischen die beiden ersten Siege in seiner Drittliga-Geschichte eingefahren und mit 4:0 Punkten als Vierter ebenfalls eine weiße Weste. Gelten alleine die reinen Ergebnisse als Maßstab, darf sich das Team von Trainer Fabrice Voigt gegen die ESG Gensungen/Felsberg vielleicht wieder was ausrechnen: Während Opladen gegen die SG Menden Sauerland Wölfe (24:22) und beim TuS Volmetal (30:24) gewann, verlor Gensungen bei den Panthern (17:31) und im nordhessischen Derby gegen den GSV Eintracht Baunatal (27:29). In Baunatal tritt nun der Aufsteiger TuSEM Essen II an, der sich zweimal sehr anständig aus der Affäre zog und trotzdem gegen favorisierte Kontrahenten jeweils mit drei Treffern Differenz den Kürzeren zog – 30:33 in Krefeld, 24:27 gegen die Panther. Der Leichlinger TV hat nach dem nicht unbedingt zu erwartenden Erfolg über Gummersbach II (29:27) die Chance, sein ausgeglichenes Konto durch einen Heimsieg über die Wölfe sogar positiv zu gestalten.