Deutscher Amateurpokal
Wie 2016: Langenfeld gewinnt und jubelt
SGL setzte sich im Finale mit 22:19 gegen SG VTB/Altjührden durch und trifft nun im DHB-Pokal auf Hannover-Burgdorf.

Wir sind wieder wer! Rechtsaußen Mathis Pötzsch steuerte im Finale drei Treffer zum Langenfelder Sieg bei. (Foto: Thomas Schmidt)

SG VTB/Altjührden – SG Langenfeld 19:22 (8:11). Lars Brümmer sah gar nicht nach überbordender Euphorie aus, sondern eher geschafft – und auf jeden Fall sehr stolz auf seine Mannschaft. Der Trainer des Regionalligisten SG Langenfeld, der mit einem personell stark umgebauten Team ins Final Four Turnier des Deutschen Amateurpokals gegangen war, hatte ja allen Grund, mit sich und der Langenfelder Handball-Welt im Reinen zu sein: Die SGL, die am Samstag ihr Halbfinale gegen den Gastgeber MSG HF Illtal mit 26:20 gewonnen hatte, brachte im Finale gegen die SG VTB/Altjührden aus dem Landkreis Friesland mit dem verdienten Sieg noch  den letzten fehlenden Schritt hinter sich – und Brümmers Team ist der Nachfolger jener Mannschaft, die am 1. Mai 2016 als Oberligist und Aufsteiger zur 3. Liga in der Hamburger Barclaycard Arena das Finale gegen den HC Glauchau-Meerane aus Sachsen mit 29:25 für sich entschieden hatte. Dass der Rahmen nun kleiner war, tat für Brümmer wenig zur Sache: „Das hat Spaß gemacht, richtig Bock. Es ist ein geiles Gefühl.“

Der Sieg der SGL, die sich vorher eher in einer Außenseiterrolle gesehen hatte, war unter dem Strich sicher verdient, zumal sie über die 60 Minuten nur beim 1:2 (4.) in Rückstand geriet. Beim 7:4 (17.), 9:6 (24.) und 11:8 (30.) in der von starken Abwehrreihen dominierten Partie schien Langenfeld davonziehen zu können, doch der vermeintliche Favorit von der Nordsee kam zurück – 11:11 (34.), 12:12 (35.), 13:13 (38.), Nachdem Julian Schulz (43.), Aaron Winter (45./Siebenmeter) und Mathis Pötzsch (47.) auf 19:15 erhöht hatten, kam Brümmers Mannschaft nicht mehr in Gefahr – zumal Keeper Jonas Bang immer wieder mit guten Paraden zur Stelle war. Das Tor von Steffen Becker zum 22:17 (58.) war die Entscheidung.

Dass anschließend in plötzlich aufkommender Hektik kurz hintereinander in Antoine Baup, Hambrock und Pötzsch (alle 58.) gleich drei Spieler des Regionalligisten für zwei Minuten vom Feld mussten, blieb am Ende eine Randnotiz – wie auch die Rote Karte gegen Julian Schulz sieben Sekunden vor Schluss. Den letzten Siebenmeter der SG zum 22:19-Endstand nahmen die Langenfelder ebenfalls gar nicht mehr richtig zur Kenntnis. Auch draußen hatten die Feierlichkeiten längst begonnen. Bald werden vermutlich die Planungen für den Oktober beginnen, denn der Triumph im Amateurpokal brachte der SGL nicht nur einen Titel, sondern zugleich einen Platz in der zweiten Runde des DHB-Pokals gegen den Bundesligisten TSV Hannover-Burgdorf.

SG Langenfeld: Wolters, Bang – Arens, Pötzsch (3), Guggenmos, Preissegger (2), Rahmann (3), Schulz (1), Kriebel, Winter (3/2), Richartz (2), Becker (2), Gohly, Hambrock (3), Baup (3), Raschke.