Regionalliga Nordrhein
Die Besten im Westen: Korschenbroich, Gelpe, Aachen
TVK klettert mit 31:29 zurück auf Platz eins. Das Feld der Verfolger reicht mindestens bis zu Platz acht.

Hier kommt Maxi: Korschenbroichs Kreisläufer Maximilian Tobae (beim Wurf) ist immer eine Unruhestifter für die gegnerische Abwehr. Das war auch beim knappen Sieg in Rheinbach so. (Foto: Michael Jäger)

Jetzt ist in der Regionalliga keine Mannschaft mehr ungeschlagen. Die TSV Bonn rrh., zuvor mit zwei Siegen und zwei Unentschieden ausgestattet, zog gegen den HC Gelpe/Strombach mit 27:29 den Kürzeren. Gelpe bildet nun zusammen mit dem neuen Tabellenführer TV Korschenbroich ein Spitzentrio aus Mannshaften mit jeweils 8:2 Punkten. Der TV Aldekerk und die Bonner (7:3) folgen auf den Rängen vier und fünf – hinter denen sich ein weiteres Dreier-Paket aus Teams formiert hat, die bei 6:4 Punkten stehen. Dazu gehört auch die HG Remscheid, die trotz eines 26:22 beim HC Weiden immer größere Sorgen hat. Regisseur Felix Handschke (Verdacht auf Schlüsselbeinbruch) ist der vierte Stammspieler, der ausfällt.

 

TV Rheinbach – TV Korschenbroich 29:31 (15:13). TVK-Trainer Dirk Wolf durfte nach 60 packenden Minuten durchatmen, während auf der anderen Seite Enttäuschung herrschte. „Es ist eine bittere Niederlage, wir hätten uns einen Punkt verdient gehabt“, fand Co-Trainer Jan Hammann. Die Gastgeber warfen wieder alles rein und bleiben doch mit jetzt 1:9 Punkten im Tabellenkeller stecken. Korschenbroich erwischte zwar mit dem 4:1 (8.) den besseren Start, aber Rheinbach fand ins Spiel (15.). Nach dem 12:12 (26.) legte der TV bis zum 18:18 (37.) und 20:20 (40.) jeweils vor, ehe sich der TVK von langen Rückstand erholte – 26:23 (50.), 29:25 (54.). Rheinbach schlug allerdings zurück und spätestens beim 29:30-Anschluss (58.) der Hausherren saß in der Halle niemand mehr. Es gab allerdings einen Spielverderber: Max Jäger. Der Torhüter des TV Korschenbroich parierte einen ganz wichtigen Gegenstoß, der den Ausgleich bedeutet hätte. „Spielerisch haben wir nicht überzeugt, aber wir haben mit viel Herzblut gekämpft, und ich bin froh über den Sieg“, sagte Wolf.

TV Rheinbach: Thürnau, Hoven – Schwolow (8/6), Burgdorf, Kurth (5), Eusterholz, Schmitz (6), Götz (1), Ollefs (4), Kazimierski (1), Künkler, Genn (4), Stötzel.

TV Korschenbroich: Jäger, Krüger – Schiffmann (5), Bark (4/1), Wistuba (3), Brinkhues (2), Zidorn (6), Wolf (3), Tobae (2), Kauwetter (1), Neven, Schneider (2), Franz (3).

 

BTB Aachen – OSC Rheinhausen 32:28 (17:14). Jetzt läuft der Motor. Nach der Auftakt-Niederlage gegen den HC Gelpe/Strombach (22:28) sicherte sich Aachen den vierten Sieg in Folge. „Absolut verdient“, fand Trainer Martin Becker. Für den OSC riss eine Serie von drei Siegen am Stück – was der Sportliche Leiter Olaf Mast, der den Rheinhausenern kämpferisch keinen Vorwurf machte, nicht verwunderlich fand: „Die Aachener waren einfach bissiger und entschlossener. Wir haben zu oft den Gameplan verlassen.“ Erste Vorteile hatte der BTB beim 4:1 (9.), doch die Antwort des OSC ließ nicht lange auf sich warten – 5:5 (13.). Das war allerdings der letzte Ausgleich des gesamten Abends, zumal die Hausherren aus Trainer-Sicht eine „sehr gute Angriffs- und Abwehrleistung gerade in der ersten und zu Beginn der zweiten Halbzeit“ zeigten. In Zahlen sah das so aus: 10:6 (18.) durch Aaron Ernst, 20:14 (34.) durch Robin Bleuel, 24:17 (40.) durch Philipp Wydera. Die hektische Schlussphase mit vielen Zeitstrafen änderte nichts mehr am Sieg des BTB und an Beckers Glücksgefühlen: „Wir genießen es, im Moment an der Spitze dabei zu sein.“

BTB Aachen: Dosch, Schüler – Ernst (2/1), Wydera (7/1), Quetting, Saive-Pinkall (2), Bleuel (5), Jacobs (4/1), Oslender (5), Bökmann (5), Ürlings, Rückels, Käsgen (3), Kepp.

OSC Rheinhausen: Puhle, Heesen – Schwarz, Kamp (1), Krumschmidt (3), Kryzun (9/8), Ranftler (3), F. Molsner (3), M. Molsner, Rennings (3), Brakelmann (6).

TV Aldekerk – MTV Rheinwacht Dinslaken 42:30 (21:15). Es war wieder ein Spektakel und Aldekerk knackte zum zweiten Mal in dieser Saison die 40-Tore-Marke (nach dem 41:31 gegen die SG Langenfeld). Obwohl der MTV 30 Treffer beisteuerte, kam über 60 Minuten keine große Spannung auf. Nach dem Aldekerker 4:1 (4.) konnte Dinslaken zwar zum 6:6 (10.) ausgleichen, war dann aber nur noch beim 9:10 (16.) in Schlagdistanz. Der ATV zog zum 21:15-Halbzeitstand weg und gestaltete die zweite Hälfte ebenfalls relativ einseitig. Übers 27:18 (36.), 31:24 (44.) und 37:27 (51.) war der Erfolg zu keiner Zeit in Gefahr. Kreisläufer Marcel Görden markierte zehn Tore, Julian Mumme sechs Tore aus dem Rückraum und Christopher Tebyl sechs von außen.

 

TSV Bonn rrh. – HC Gelpe/Strombach 27:29 (17:15). Bonn musste sich zum ersten Mal in dieser Saison geschlagen geben steht nun bei 6:4 Punkten auf Rang sechs. „Es waren leider in erster und zweiter Halbzeit zu viele technische Fehler auf unserer Seite, dass wir Punkte gegen starke Strombacher hätten mitnehmen können“, fand TSV-Sprecher Tim Wilhelm. Nach einem Rückstand von vier Toren (14./4:8, 15./5:9) konnte Bonn heranrücken und bis zur Pause sogar die Führung übernehmen. In der zweiten Hälfte führte das Team von Trainer Frank Berblinger bis zum 20:17 (37.), wusste den Vorsprung allerdings nicht zu halten. Das lag sowohl an den Bonner Unsauberkeiten als auch am taktischen Konzept der Gäste mit einer 5:1-Deckung.  „Leidenschaftlich und kämpferisch haben wir gut dagegengehalten“, fand Wilhelm.