Regionalliga Nordrhein
Vier-Punkte-Nachholspiel: Neuss gegen Siebengebirge
Der NHV ist Sechster und er hat gegen die HSG den Heimvorteil. Beide müssen den für den Klassenerhalt wichtigen Platz zehn im Blick haben.

Null Platz für Geschenke: Edgar Schulz (Zweiter von rechts) und die HSG Siebengebirge werden im weiteren Kampf gegen den Abstieg noch dicke Bretter bohren müssen – wie beim 25:24 im Heimspiel gegen den HC Weiden mit Jonas Scheidtweiler (Nummer 9) und Stefan Kuck (4). (Foto: Thomas Schmidt)

Am Dienstagabend gegen 22 Uhr ist in der Regionalliga wieder alles in der Reihe. Das erste Nachholspiel zwischen dem TV Korschenbroich und Interaktiv.Handball (30:34) hatte eher etwas mit dem Kampf um die Meisterschaft und den Aufstieg zur 3. Liga zu tun – die im Übrigen selbst jene Teams im Blick haben sollten, die „nur“ den Klassenerhalt anpeilen. Das trifft auch für die Hauptdarsteller des zweiten Nachholspiels zu, in dem der Neusser HV (6:6 Punkte) jetzt auf den Vorletzten HSG Siebengebirge trifft (2:10). Gewinnt Neuss, schließt es mit 8:6 Zählern zum Sechsten OSC Rheinhausen auf und verschafft sich für die kommenden Wochen mehr Ruhe. Der erkrankte Trainer Gilbert Lansen wird den Gastgebern dabei ebenso fehlen wie die verletzten Sebastian Barentzen (Bänderdehnung), Toni Petrovic (Muskelfaserriss) und Daniel Zwarg (arbeitet nach Schlüsselbeinbruch am Comeback). Einen Ausblick kann Lansen trotzdem geben: „Wir stellen uns auf einen schnellen und zweikampfstarken Gegner ein. Wir hoffen im vierten Heimspiel auf den vierten Heimsieg und darauf, dass wir weiter in der Tabelle klettern können.“ Die Gäste um Trainer Lars Degenhardt sind zwar auswärts noch sieglos, zeigten sich zuletzt aber allgemein verbessert –  sowohl beim 25:24 (erster Saisonsieg) über den Zehnten HC Weiden (4:10) als auch beim Zweiten BTB Aachen, der auf dem Weg zum 25:23 über die HSG doch viel Mühe hatte.

Rund um Rang zehn und Platz elf, auf dem zurzeit der MTV Rheinwacht Dinslaken liegt, könnte es in den kommenden Monaten durchaus ein Hauen und Stechen geben – was mit der Zahl der möglichen Absteiger zu tun hat. Und genau hier droht im schlimmsten Fall eine Hängepartie, weil die Abstiegsrunde der 3. Liga erst nach dem Saisonschluss in der Regionalliga zu Ende geht. „Oben“ befinden sich nach der eben abgeschlossenen Hinrunde unter anderem der Leichlinger TV (Siebter), der VfL Gummersbach II (Achter) und TuSEM Essen II (Neunter) unter dem Strich, weil es für den sicheren Klassenerhalt mindestens Rang sechs sein muss. Sollten alle drei in der Abstiegsrunde scheitern, hätte das massive Auswirkungen auf die Regionalliga. Deren Durchführungs-Bestimmungen sind deutlich: Gibt es keinen Absteiger aus der 3. Liga, muss nur einer aus der Regionalliga in die Oberliga runter. Ansonsten träfe es zwei, drei oder vier Klubs – zum Beispiel dann, wenn es den LTV, den VfL und TuSEM II erwischt oder drei andere aus dem Gebiet von Handball Nordrhein. Das sehr theoretische Horror-Szenario für die Regionalligisten: Es erwischt noch mehr Drittligisten und es gibt fünf Absteiger in die Oberliga. Deutlich wahrscheinlicher ist die Variante mit drei oder vier Absteigern, sodass es die Plätze elf bis 14 träfe. Deshalb wird es ein Hauen und Stechen rund um Platz zehn geben.