3. Liga
Longerich gelingt die Revanche, Opladen zähmt die Wölfe
Neben dem LSC und dem TuS 82 gewinnen auch die Bergischen Panther. Leichlingen ist gegen Schalksmühle chancenlos.

Dann eben mit links: Yannick Nitzschmann (links) und der TuS 82 Opladen zeigten sich beim Sieg im Sauerland bestens erholt von zwei Niederlagen. Niederlagen? Torhüter Tjorven Hömberg (hinten), Malte Nolting (18/fällt mittlerweile wegen einer Verletzung aus) und Christopher Wolf (rechts) wissen beim Longericher SC fast nicht mehr, wie sich das anfühlt. (Foto: Thomas Schmidt).

Longericher SC – VfL Gummersbach II 34:24 (14:9). Die Longericher hatten sich fest vorgenommen, sich zum Rückrunden-Auftakt für die Niederlage in der Hinrunde zu revanchieren. Klar – denn das Gummersbacher 32:28 hatte am 5. September den Auftakt für einen schwierigen Saisonstart der Kölner markiert. Der LSC war in der Folge mit vier Pleiten aus den ersten fünf Partien in die Spielzeit gekommen. Mit dem jetzt siebten Sieg in Serie sieht die Lage am Rhein allerdings deutlich freundlicher aus und 16:8 Punkte bedeuten derzeit den vierten Tabellenplatz. LSC-Coach Chris Stark sah allerdings auch eine etwas andere Gäste-Formation, weil einige der VfL-Talente mit zum Spitzenspiel des Zweitliga-Teams nach Nordhorn gefahren waren. „Das war nicht ganz die Truppe, die im Hinspiel gegen uns gespielt hat“, meinte Stark, der trotzdem mit der Leistung seines Teams mehr als zufrieden war: „Wir haben nie nachgelassen und bis zum Ende versucht, das Tempo hochzuhalten. Am Ende kommt dann dieser in der Höhe verdiente Sieg zustande.“

Nur bis zum 3:3 (9.) konnten die Gäste die Begegnung ausgeglichen gestalten. Danach bekamen die Kölner das Geschehen immer besser in den Griff und zogen zunächst auf 8:3 (17.) weg. Der Vorsprung bewegte sich bis zur Pause ständig zwischen vier und sechs Treffern, kurz nach dem Wechsel hieß es dann sogar 18:11 für den LSC (34.). Gummersbach verkürzte auf 17:21 (44.), aber nach dem 22:18 (45.) stellte Longerich mit einem 4:0-Lauf in knapp fünf Minuten auf 26:18 (50.). Weil die Gastgeber offenbar selbst in der Schlussphase den Spaß am Spiel behielten, wuchs der Vorsprung mit Nico Pyszoras Doppelpack zum 33:21 (55.) zwischenzeitlich sogar auf zwölf Tore an. Am Ende feierte Starks Team einen sicher verdienten Erfolg.

Longericher SC: Ruch, Hömberg, Briese – Koenen (2), Peters (2), Pyszora (4), Lux (2), Thöne (2), Wolf, Tomassini (2), Zimmermann (5), Schulz (11/3), Dahlke (4).

VfL Gummersbach II: Valerio (1), Werz – Unbehaun, Suiters (1), Keil (4), Schroven (2/1), Hoffstadt (2), Schmidt (2), Viehbahn (1), Maier (2), Harder (2), Richard, Kaysen (7/2).

 

SG Menden Sauerland Wölfe – TuS 82 Opladen 28:34 (15:16). Es gibt Geschichten, die kann keiner erfinden. Sie passieren einfach – wie jetzt vor dem Spiel der Opladener im Sauerland, als Spieler, Trainer und Betreuer auf den für den Transport gedachten Bus warteten – vergeblich. Jemand hatte offensichtlich vergessen, dass die Partie schon für Samstag angesetzt war. Also setzten sich die Opladener in ihre Autos, um rechtzeitig an Ort und Stelle einzutreffen – was dann gelang. Das Hindernisrennen setzte sich anschließend auch auf dem Feld fort, weil Maurice Meurer schon nach ein paar Minuten mit einer Knieverletzung passen musste und der TuS 82 so um eine wichtige Option ärmer war. Weiteres Handicap: Hendrik Rachow hatte früh zwei Zeitstrafen auf dem Konto (11./17.) und konnte höchstens noch sehr vorsichtig mitmachen. Dass es trotzdem zu einem wichtigen Erfolg reichte, sorgte für Begeisterung bei Trainer Fabrice Voigt: „Ich bin superstolz auf die Jungs und das, was sie hier und heute geleistet haben.“ Durch den Sieg nach zuvor zwei Niederlagen (23:25 gegen SG Schalksmühle-Halver, 23:24 gegen Leichlinger TV) startete Opladen erstens gut in die Rückrunde – und festigte mit inzwischen 18:6 Punkten seinen dritten Tabellenplatz. Das Unternehmen Klassenerhalt läuft auf Hochtouren.

Das 1:0 (2.) von Meurer blieb zunächst die einzige Führung der Gäste, die bis zum 8:9 (19.) immer wieder in Rückstand gerieten – ehe sie allmählich die Wende einleiteten und mit dem 10:9 (21.) wieder vorlegten. Weil es für die auf Rang zehn (6:18 Zähler) unter Druck stehenden Wölfe um viel ging, versuchten sie in der ersten Halbzeit und bis weit in die zweite hinein weiter alles, sodass Opladen kämpferisch ebenfalls an seine Grenze gehen musste – 19:17 (35.), 20:19 (37.), 24:20 (44.), 25:24 (47.), 26:25 (48.). Aufatmen konnte Opladen erst, als Yannick Nitzschmann (50.), Oliver Dasburg (52.), Marius Anger (53.) und wiederum Nitzschmann (56.) durch vier Tore hintereinander auf 30:25 erhöht hatten. Voigt konnte nur staunen: „Alle haben sich voll reingehauen. Ich bin einfach nur happy, wie die Jungs auf die beiden Niederlagen reagiert haben. Das betrifft alle, auch auf der Bank. Mir fehlen die Worte.“

TuS 82 Opladen: N.-T. Schmidt, J. Schmidt – Bachler, Rachow (2), J. Sonnenberg (2), Meurer (1), Jagieniak (2), Anger (3), Dittmer (8/2), Nitzschmann (7), Dasburg (7/1), Boelken, M. Sonnenberg (2), Krefting, Jäger, Rinke.

 

Leichlinger TV – SG Schalksmühle-Halver Dragons 30:37 (11:18). Eine Woche nach dem 24:23-Erfolg im Derby gegen den TuS 82 Opladen kamen die Leichlinger gegen den Tabellenzweiten aus Schalksmühle nicht für die nächste Überraschung in Frage. Die Gäste zeigten sich über weite Strecken überlegen und bereits beim 2:2 (8.) war die Begegnung letztmals ausgeglichen. Der LTV geriet im Laufe der ersten Halbzeit immer weiter ins Hintertreffen – 2:4 (11.), 4:7 (14.), 7:11 (18.). Kurz vor der Pause machten fünf Gegentreffer innerhalb von viereinhalb Minuten aus dem 10:13 (23.) das schon deutliche 10:18 (28.). Nach dem Seitenwechsel nutzten die Gäste dann eine Überzahl (34./Zeitstrafe gegen Lennart Mentges) zum bereits entscheidenden 24:14 (36.). Weil Schalksmühle in der Schlussphase etwas den Fuß vom Gas nahm und nicht mehr die erste Sieben auf der Platte hatte, konnten die Leichlinger nach dem 24:34 (51.) noch etwas Ergebniskosmetik betreiben und verloren letztlich „nur“ mit sieben Treffern Unterschied.

„Wir hatten keine Chance und wir haben sie auch nicht genutzt“, fand LTV-Co-Trainer Achim Symannek, der insgesamt zu viele Fehler und einfache Ballverluste bei den Leichlingern bemängelte. Klar: Auch für ihn ging der Sieg der Dragons vollkommen in Ordnung. Den Blick richtete Symannek dann aber sofort nach vorne: „Jetzt kommen noch zwei wichtige Spiele vor Weihnachten in Gummersbach und Menden. Und dann müssen wir sehen, wie wir stehen vor Weihnachten.“ Mit 10:14 Punkten sind die Leichlinger derzeit Achter und der sechste Platz (bedeutet am Ende den sicheren Klassenerhalt) ist weiter in Sichtweite (Eintracht Baunatal/12:12). Die Partien in Gummersbach (Siebter/10:14) und Menden (Zehnter/6:18) dürften vor der Winterpause in der Tat zur Kategorie „richtungsweisend“ gehören.

Leichlinger TV: Stöcker, Ferne, Hüttel – Zulauf, Taymaz, Novickis (4), Linnemannstöns (3), F. Barwitzki, Kübler (5), M. Barwitzki (6/2), Speckmann (2), Blum (2/2), Mentges (2), Swiedelski (2), K. Symannek (1), Natzke (3).

 

ESG Gensungen/Felsberg – Bergische Panther 28:31 (14:16). Die Panther erwischten mit dem 5:1 (6.) einen Traumstart. Durch eine doppelte Unterzahl (Zeitstrafen gegen Henrik Heider und Maximilian Weiß) schmolz der Vorsprung vom 7:2 (11.) auf 7:5 (13.), doch auch danach behielten die Gäste die Angelegenheit im Griff. Beim 12:7 (20.) war der Fünf-Tore-Vorsprung wiederhergestellt und kurz darauf erzielte Weiß das 14:8 (22.). „Dann kommt so ein bisschen der Schlendrian rein“, erklärte Mutz – der nun mit ansehen musste, wie Gensungen wieder auf 14:15 (30.) herankam und die Panther beim 16:14 nur mit zwei Treffern Vorsprung in die Pause gingen.

Die Bergischen ließen sich davon allerdings überhaupt nicht aus dem Konzept bringen und setzten sich schnell wieder ab – 20:15 (36.), 26:20 (50.). Dass es am Ende mit dem 29:28 (59.) doch erneut eng wurde, konnte Mutz verschmerzen: „Wir werden wir ein bisschen fahrlässig, lassen fünf, sechs Hundertprozentige liegen, aber am Ende des Tages haben wir das clever nach Hause gefahren.“ Justus Ueberholz (59.) und Simon Schlösser (60.) legten mit ihren Treffern zum 31:28 letztlich den Deckel auf den Sieg.

Panther: Eigenbrod, Conzen – Schlösser (11/4), Reinarz (2), Jesussek (2), Görgen (5), Elverfeld, Korbmacher (1), Weiß (2), Padeken, Ueberholz (5), Heider (2), Wolter (1).