12. Dezember 2021

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Oberliga Niederrhein

Borussia und BHC diesmal wieder im Gleichschritt

Mönchengladbach revanchiert sich für die Pleite in Homberg. Der VfB kann die Sensation nicht wiederholen und verliert klar in Solingen. Im Mittelfeld arbeiten sich die Adler Königshof langsam weiter nach oben.

An diesem Wochenende kam die Oberliga Niederrhein ohne größere Überraschungen aus. Eine Woche nach dem spektakulären 26:25 des VfB Homberg über den Spitzenreiter Borussia Mönchengladbach gaben sich die Favoriten diesmal keine Blöße. Die Borussia um Trainer Ronny Rogawska sicherte sich gegen den TV Krefeld-Oppum einen deutlichen 31:19-Erfolg. Die Homberger konnten der Sensation der Vorwoche keine weitere folgen lassen – und unterlagen beim neuen Tabellenführer Bergischer HC II klar mit 23:38. Die zweite Mannschaft des Bundesligisten führt das Feld mit 16:2 Zählern wegen des aktuell besseren Torverhältnisses weiter vor den punktgleichen Mönchengladbachern an. Am Ende der Saison zählt bei Gleichstand allerdings der direkte Vergleich  – in dem die Borussia durch das 29:27 im Hinspiel aber derzeit die besseren Karten hat. Daraus folgt: Das Kopf-an-Kopf-Rennen der beiden einzigen Anwärter auf den Regionalliga-Aufstieg geht weiter und bleibt im besten Fall bis zum Saisonende spannend.

Mönchengladbach startete gegen Oppum gut in die Partie (7:1/10.), ließ dann die Zügel aber etwas schleifen und den Vorsprung bis zur Pause auf 11:8 schmelzen. „Da sind wir leider eingebrochen und hatten das gleiche Problem wie letzte Woche. Wir waren in der Chancenverwertung zu nachlässig und die Konzentration hat gefehlt. Diese Sachen habe ich in der Halbzeit sehr deutlich angesprochen“, erklärte Coach Rogawska, der nach dem Seitenwechsel wieder einen konzentrierteren Auftritt seines Teams sah. Nach dem 16:14 (39.) bedeutete ein 9:1-Lauf zum 25:15 (48.) die Entscheidung. Oppums spielender Sportlicher Leiter Frederick Küsters war mit dem Auftritt seiner Krefelder nur teilweise zufrieden und er hatte sich mindestens ein knapperes Resultat gewünscht: „Wir konnten das vor allem durch die Paraden von Martynas Savonis offen gestalten. Die Abwehr stand auch ganz ordentlich, bei uns hat es heute auf jeden Fall im Angriff gemangelt. Das ist ein bisschen schade. Wir haben versucht, das Spiel so lange wie möglich offen zu halten, das ist uns leider nur bis zur 40. Minute gelungen.“

Auch der BHC II musste gegen Homberg durchaus einiges investieren und bis zum 8:7 (15.) war die Partie relativ offen. Dass es zur Pause doch schon 17:11 stand, hatte nicht zuletzt mit ein paar günstigen Schiedsrichter-Entscheidungen zugunsten der Hausherren zu tun, was BHC-Coach Mirko Bernau ehrlich einräumte. „Homberg war über weite Teile der ersten Halbzeit ebenbürtig mit einer sehr starken Angriffsleistung. Wir haben uns vom knappen Spielstand nicht aus der Ruhe bringen lassen, sodass auch unser Tempospiel immer mehr zum Zug kam. Anfang der zweiten Halbzeit sind wir sehr gut ins Spiel gekommen, sodass ab der 40. Minute das Spiel entschieden war“, fand der Coach, dessen Team den Vorsprung bis zum 25:13 (40.) ausbaute und danach nicht mehr in Gefahr geriet.

Im Mittelfeld der Tabelle arbeiten sich die Adler Königshof Stück für Stück nach vorne. Das 32:28 über den TV Lobberich war jetzt schon das vierte Spiel in Folge ohne Niederlage. Die Krefelder sind damit auf Platz sechs (8:8 Punkte) wieder in der oberen Tabellenhälfte angekommen. Den Grundstein für den Erfolg legten die Gastgeber nach der Pause, als aus dem 16:16-Halbzeitstand das 20:16 (36.) wurde. Lobberich glich zwar zum 25:25 aus (54.), doch mit dem Doppelschlag von Eric Reiners zum 27:25 (55./56.) waren die Adler wieder vorne. Elias Eiker traf dann ebenfalls doppelt zum entscheidenden 30:27 und 31:27 (jeweils 59.). Königshofs Kapitän Sebastian Bartmann hatte für Eiker auch ein Extra-Lob parat: „Nach Jahren der Verletzungen kommt er immer mehr in Fahrt. Hoffentlich bleibt er gesund, er ist für uns ein ganz wichtiges Puzzleteil.“ Lobberichs Trainer Christopher Liedtke räumte ein, dass der Sieg der Gastgeber unterm Strich in Ordnung ging: „Es war ein gutes, temporeiches Spiel, Königshof war den kleinen Tick besser.“

Der TV Geistenbeck musste mit dem 20:24 beim TSV Aufderhöhe die dritte Saisonniederlage hinnehmen, steht aber mit 10:6 Punkten als Vierter weiter voll im eigenen Soll. Trainer Thomas Laßeur ärgerte sich dennoch über die verlorenen Punkte: „In der ersten Halbzeit hatten wir das Spiel gefühlt im Griff, sind dann nur mit dem 11:9 in die Kabine gegangen. In der zweiten Halbzeit hat Aufderhöhe Oberwasser und hat aufopferungsvoll in der Abwehr gekämpft. Wir haben dann keine Lösungen gefunden.“ Bis zum 12:10 (33.) lag Geistenbeck vorne, bevor die Partie zugunsten der Solinger kippte – 14:12 (39.), 17:15 (49.). Niklas Dörner (mit acht Toren bester Werfer des Spiels) besorgte durch seinen Treffer zum 21:17 (58.) schließlich die Entscheidung. Der TSV stockte sein Konto auf 8:10 Punkte auf und liegt auf Platz sieben in der Tabelle. Direkt dahinter rangiert der LTV Wuppertal (8:12) nach dem 27:23 beim TV Angermund. Die Angermunder warten nach sieben Partien weiter auf den ersten Punktgewinn in dieser Saison und stehen mit 0:14 Zählern abgeschlagen am Ende des Feldes.

 

Bergischer HC II – VfB Homberg 38:23 (17:11).

Bergischer HC II: Johann, Joest – Exner (8), Santos (2), Nippes, Ammelung, Breenkötter (2), Leppich (3), Keull (1), Büscher (8), Gamradt (2), Schmitz (11/2), Artmann (1), Berger.

VfB Homberg: Wächter – Adrian (4/3), Kirschbaum (5), Buschhorn (5), Rippelmeier (3), Watteborn (1), Grieger, Fenzel (1), Kaiser (1), Brockmann (2), von der Crone, Schmitz (1).

 

Borussia Mönchengladbach – TV Krefeld Oppum 31:19 (11:8). 

Borussia Mönchengladbach: Plath, Hoffmann – Ranftler (1), Aust-Heide (2), Prinz (2), Thomas (1), Panitz (13/5), Weis (2), Berner (7), Lipok, Akuinor, Vonnahme (3).

TV Krefeld-Oppum: Beurskens, Savonis – Krantzen (3), Dierkes (2), Zimmer (4), Köffers (2), Winkels, Held (4/3), Hofer (1), Küsters, Fischer (1), Ditz (2), Brunotte, Eickmanns.

 

Adler Königshof – TV Lobberich 32:28 (16:16).

Adler Königshof: Lindenau, Breuer – Steinkuhl, Meurer (1), Schumacher (3), Eiker (6), Legermann (3), Kuhlen (2), Bartmann (10/3), Vogel (4), Reiners (2), Zavada (1).

TV Lobberich: Lasnig – Greven, Dorenbeck (1), Walter (5), Hoffmanns (4), Falk, Mannheim, Mähler (1), B. Liedtke (6/3), Pasch (3), von Eycken (5/1), Hankmann (3).

 

TSV Aufderhöhe – TV Geistenbeck 24:20 (9:11).

TSV Aufderhöhe: Diel, Bachmann – Dungs, Tobolski, Isermann, Ickler (5), Felder (2), Wiese (3), Becker (1), Dörner (8/2), C. Richter (2), D. Richter, Sikic, Pepke (3).

TV Geistenbeck: Nordmann, Kenkmann – Hettrich (2), D. Meissner (2), de la Vega Guerra, Bautz (4), A. Meissner (2), Meschkorudni, Hermanns, Reinartz, Schimanski (4), Krücken, Hüpperling (6).

 

TV Angermund – LTV Wuppertal 23:27 (10:14).