3. Liga, Gruppe D
Pause an der Spitze, Mega-Spannung im Abstiegskampf
Die Top-Teams sind am Wochenende nicht im Einsatz. Dafür kämpft der Rest der Klasse um einen Platz am rettenden Ufer oder wenigstens eine gute Ausgangsposition für die Abstiegsrunde.

Wir sind zurück: Nach drei Wochen Pause greift auch der Longericher SC um Trainer Chris Stark (Mitte) wieder in den Ligabetrieb ein. In Menden wollen sich die Kölner die ersten Punkte im Jahr 2022 sichern. (Foto: Thomas Schmidt)

Die Gruppe D der 3. Liga war in der Handball-Saison 2021/2022 bisher so etwas wie ein Einhorn – höchst selten und vielleicht zu schön, um wahr zu sein. Bis zu diesem Wochenende gab es in der Staffel keinen einzigen coronabedingte Spielausfall. Nachdem die Bergischen Panther ihre Partie beim Spitzenreiter SG Schalksmühle-Halver Dragons jetzt aber absagen mussten, hat es aber auch die Gruppe D erstmals erwischt. An der Tabellenspitze wird sich daher an diesem Wochenende wenig tun, denn der Zweite HSG Krefeld Niederrhein hat (regulär) spielfrei. Die Mannschaft von Trainer Maik Pallach scheint dabei nach der 26:27-Niederlage gegen Schalksmühle ohnehin fest auf den zweiten Platz gebucht zu sein. Die Adler stehen mit 27:7 Punkten hinter den Dragons (28:4) und haben die beiden direkten Duelle verloren. HSG-Coach Maik Pallach fand bereits nach der Pleite am vergangenen Samstag klare Worte: „Das ist die Mannschaft, die uns dieses Jahr zweimal geschlagen hat – und dann sind sie am Ende verdient Erster.“ Ob die Krefelder den Blick vielleicht noch einmal nach unten richten müssen, können sie an diesem Wochenende in Ruhe beobachten. Der Dritte TuS 82 Opladen (25:9) hat seinerseits zwar überhaupt keine Ambitionen zum Aufstieg in die 2. Bundesliga, könnte durch einen Erfolg gegen den GSV Eintracht Baunatal allerdings an Krefeld heranrücken.

Die Opladener können sich dabei vermutlich sicher sein, dass ihnen alle anderen Teams aus der Umgebung fest die Daumen drücken. Ab Platz vier beginnt nämlich der Kampf um drei weitere Plätze, die den sicheren Klassenerhalt bedeuten. Dort stehen im Moment die Panther (21:13), der Longericher SC (18:14) und der VfL Gummersbach II (17:15). Baunatal (17:17) befindet sich als Siebter auf dem ersten Rang, der in die Abstiegsrunde führt. Einfache Rechnung: Gewinnt Opladen gegen die Hessen, tun sie ihren Nachbarn einen großen Gefallen. Dabei darf als sicher gelten, dass die zuletzt durch einige Coronafälle geschwächte Eintracht hier das maximal Mögliche entgegensetzen will. Überhaupt täten die Longericher und der VfL gut daran, zunächst einmal ihre eigenen Aufgaben zu lösen. Der LSC hat beim Zehnten SG Menden Sauerland Wölfe die Gelegenheit, die ersten Punkte im Kalenderjahr 2022 zu holen. Die Gummersbacher haben in der Partie gegen den Achten ESG Gensungen/Felsberg die Chance, ihren 39:30-Erfolg vom vergangenen Wochenende gegen Baunatal zu vergolden und sich am rettenden Ufer festzusetzen.

Für die Zweitvertretung des TuSEM Essen ist die Lage am vergangenen Sonntag durch die 36:38-Pleite gegen Menden noch deutlich schwieriger geworden. Dass das Team von Trainer Nelson Weisz den Gang in die Abstiegsrunde wird antreten müssen, stand dabei schon länger fest. Genau einer der direkten Konkurrenten wird jedoch jeweils in dieselbe Gruppe mitgehen – und die gegen ihn bisher erzielten Ergebnisse ebenfalls. Als Neunter (7:25 Punkte) gäbe es für Essen nach jetzigem Stand in der Abstiegsrunde genau ein Wiedersehen mit den Wölfen auf Platz zehn (6:26). Die jüngste Niederlage wäre in diesem Fall richtig teuer. Um das zu vermeiden, könnte der TuSEM den Sprung auf Platz acht anpeilen (derzeit Gensungen/8:24), der dann in der Gruppe D für die Abstiegsrunde eine weiße Weste bedeuten würde. Der Konkurrent, der den Achten normalerweise begleiten würde, wäre nämlich das Schlusslicht auf Platz zwölf: Nach dem Rückzug des Leichlinger TV bleibt dieser Platz aber auch in der Abstiegsrunde leer. Damit sich die Essener allerdings überhaupt mit solchen Rechenspielen beschäftigen dürfen, ist am Samstag beim Elften TuS Volmetal (6:26) im Grunde zunächst ein eigener Sieg Pflicht.