23. Februar 2022 | Zurück zur Artikelübersicht » |
Spannung kam am Dienstagabend in den letzten beiden Nachholspielen der Normalrunde in der Oberliga Mittelrhein nicht wirklich auf. Die Partie des Spitzenreiters HSG Refrath/Hand gegen BTB Aachen II war von vornherein bedeutungslos, weil ohnehin feststand, dass die Punkte gar nicht erst für den weiteren Saisonverlauf zählen. So erledigten die Refrather die Aufgabe mit dem 34:20 ziemlich humorlos und sie schlossen die Vorrunde zwei Tage nach der 27:31-Niederlage gegen den Pulheimer SC wenigstens mit einem Erfolg ab. In der zweiten Begegnung des Abends hätte Fortuna Köln durch einen Sieg in Pulheim noch den Sprung auf Platz acht schaffen können, der zur Teilnahme an der Meisterrunde berechtigt. Doch die Mannschaft von Trainer Stephan Schulze hielt bei der 27:33-Pleite nur bis zum 4:4 (9.) mit. Schon beim Stande von 6:4 für die Hornets gab es eine fast entscheidende Szene, als Kölns Vincent Gremmelspacher wegen eines unglücklichen Kopftreffers auf den Torwart beim Siebenmeter die Rote Karte sah (11.). Dann lagen die Hausherren zur Pause deutlich vorne (17:12) und weil Fortunas Fabian Hofmann Anfang der zweiten Hälfte zusätzlich ausfiel (Finger), war für die Gäste an eine Wende nicht zu denken. Immerhin gestaltete Schulzes Team die zweite Halbzeit ausgeglichen. „Die Jungs haben sich nicht aufgegeben und nicht abschlachten lassen. Glückwunsch nach Pulheim und viel Erfolg in der Aufstiegsrunde“, sagte Kölns Coach. Riesenjubel dürfte es derweil im Oberbergischen gegeben haben: Durch den Sieg der Hornets hielt sich der SSV Nümbrecht auf Platz acht – und er hat damit den Klassenerhalt bereits sicher.
Pulheimer SC – Fortuna Köln 33:27 (17:12).
Pulheimer SC: O. Middell, T. Giesen – Bartsch (1), Waldecker (3), Jacoby (2), J. Giesen (5), Koch, Jäckel (4), Hampel (2), Zeyen, T. Middell (3), Romberg (5), Mokris (5/1), Hüfken (3).
Fortuna Köln: Hoffmann, Musacchio – Eiben, Künkele (1), Stutzki (5), Dickopf (2), Lammer (1), Stabauer (6/5), Hofmann (1), Kruse (8), Gremmelspacher (2/2), Feldmann (1).
HSG Refrath/Hand – BTB Aachen II 34:20 (18:12).
HSG Refrath Hand: Vatter, Kierdorf – Morris (3), Schallenberg (2), Faulhaber (1), Niehaus (7/3), Wendler (4), Benninghaus (1), Wischmeyer (1), Schrage (1), Wittig (1), Asselborn (5), Merz (5), Natzke (3).
BTB Aachen II: M. Bourceau, Zaghloul – Sevenich (1), T. Herzog, Schmitz (4), L. Herzog (1), Kusnierz-Glaz (8/1), Stief (2), Röder, Lauber (1), Grimm (3).
Und so geht es jetzt weiter: Nach Informationen des offiziellen Ergebnis-Portals soll der Spielplan für Meister- und Abstiegsrunde am kommenden Freitag veröffentlicht werden. Der erste Spieltag geht dabei allerdings wohl nicht – wie ursprünglich geplant – am Wochenende 5./6. März, sondern erst am 26./27. März über die Bühne, um den Vereinen mehr Vorbereitungszeit zu geben. Der Ball würde demnach in zweieinhalb Wochen am 12. und 13. März erstmals wieder fliegen. Die Teams nehmen dabei nur diejenigen Punkte mit, die sie in der Vorrunde gegen die Gegner erzielt haben, die von jetzt an in der gleichen Runde spielen. In der Meisterrunde ist hier nach den Pulheimer Siegen gegen den TSV Bayer Dormagen II (26:25) und in Refrath aus dem Titelrennen ein Dreikampf geworden. Die HSG geht mit 11:3 Punkten weiterhin als Erster in den Kampf um den Aufstieg. Dahinter folgen Dormagen und die Hornets mit jeweils 10:4 Zählern. Der TV Birkesdorf und der TuS 82 Opladen II (beide 7:7) führen den Rest des Feldes an, der mit dem Meisterschaftskampf wenig zu tun haben wird und diese Partien als „Bonusrunde“ sehen kann.
Vielleicht ist es für die Fortuna aus Köln ein kleines Trostpflaster, dass sie elf ihrer 13 erspielten Punkte aus der Vorrunde mit in die Abstiegsrunde nimmt und dort als Tabellenführer wirklich gute Aussichten im Kampf um den Klassenerhalt hat. Auch der TuS Derschlag darf sich vermutlich als Gewinner der vergangenen Wochen sehen. Nach einem furchtbaren Saisonstart mit sechs Niederlagen in Serie fingen sich die Oberbergischen gegen Ende des Jahres 2021 und holten bis Weihnachten noch acht Punkte, die jetzt alle mit in die Abstiegsrunde wandern. Coronabedingt konnte der TuS seine letzten drei Partien in der Normalrunde zwar nicht mehr austragen, aber weil es hier ausschließlich gegen Teams aus der Meisterrunde ging, zählen diese Minuspunkte nicht mehr. Im Ergebnis wird für die Derschlager dadurch aus einem Saisonstart mit 0:12 Zählern ein Neustart mit 8:6 Punkten und einer anständigen Ausgangsposition. Die Konkurrenz auf der anderen Seite verliert durchweg mindestens zwei Pluspunkte, die beiden Aachener Teams BTB II und ASV Schwarz-Rot sogar jeweils vier. Das Feld liegt deshalb dicht beieinander und selbst der TK Nippes (5:9), der CVJM Oberwiehl (4:10) und die SG GFC Düren (3:11) sind nicht hoffnungslos abgeschlagen. Ein weiterer Teil des Dramas: Niemand kann genau vorhersagen, wie viele Teams den Gang nach unten werden antreten müssen. Zwischen zwei und fünf Absteiger sind nach den Durchführungsbestimmungen des Verbandes möglich und nach dem jetzigen Stand der Dinge in den höheren Ligen wohl drei oder vier realistisch. Um sich zu retten, tut demnach jede Mannschaft gut daran, nach Abschluss des (geplant) letzten Spieltags am 7. Mai in der oberen Hälfte der Tabelle zu stehen.