Harz beiseite
Ein Aprilscherz: Weßeling nach Wesseling? Frei erfunden!
Rückraumspieler verlässt den Zweitligisten SG BBM Bietigheim tatsächlich - aber weder sofort noch in die Kreisliga Köln/Rheinberg. Der 24-Jährige schließt sich doch lieber dem Bundesligisten TuS N-Lübbecke an.

Mensch, Sven! Handball-Legende Iker Romero (Zweiter von rechts) ist Trainer des Zweitligisten SG BBM Bietigheim und hätte Sven Weßeling (links) am liebsten über diese Saison hinaus behalten. Daraus wird jedoch nichts, weil Weßeling in die höchste deutsche Klasse geht. (Foto: Thomas Schmidt)

Richtig ist natürlich, dass Sven Weßeling zu den torgefährlichsten Spielern der 2. Handball-Bundesliga gehört. Und richtig ist auch, dass der 24-Jährige die SG BBM Bietigheim nach dieser Saison wieder verlassen wird. Richtig ist des Weiteren, dass ihn der Klub aus Baden-Württemberg gerne bei sich behalten hätte. Ziemlich frei erfunden ist allerdings, dass Weßeling mit sofortiger Wirkung zum TuS Wesseling in die Kreisliga Köln/Rheinberg wechselt und dort bereits am Samstag im Spiel der Meisterrunde beim Tabellenführer 1. FC Köln zum Kader gehört. Dieser Teil ist dem Datum 1. April geschuldet: Ein klassischer Aprilscherz also.

Für dessen Zustandekommen haben sich viele der Beteiligten eine Menge Mühe gemacht. Die Idee stammt von Peter Stramitzer, dem Männerwart der Wesselinger, der als ersten Schritt der Umsetzung zunächst mit der Geschäftsstelle der Bietigheimer Kontakt aufnahm – und beim Klub auf offene Ohren stieß. Die Verantwortlichen stellten direkt den Draht zum Spieler her, der die Idee ebenfalls gut fand und spontan dabei war. Um das Ganze abzurunden, ließen die Wesselinger „ihrem“ Weßeling ein Vereins-Trikot des TuS zukommen – das sich der Spieler dann überstreifte, um sich darin auch fotografieren zu lassen. TuS-Männerwart Stramitzer war zuletzt nach einem längeren Telefongespräch mit Weßeling echt begeistert: „Ein total netter Typ.“ Das Bilddokument zusammen mit der offiziellen Pressemitteilung, in die Sven Weßeling eingeweiht war, bildete im Übrigen die Basis für unsere Geschichte auf harzhelden.news

Um die Wechsel-Nachrichten rund um Sven Weßeling aufzulösen: Der Rückraumspieler, der erst vor einem Jahr nach einer langen Zeit beim TV Emsdetten zu den Bietigheimern gestoßen war, will unbedingt in die 1. Bundesliga und dort den nächsten Karriereschritt vollziehen. Also entschloss er sich im Winter, von der im Vertrag mit Bietigheim vereinbarten Ausstiegsklausel Gebrauch zu machen – zumal Interesse des einen oder anderen Erstligisten angesichts der hohen Qualitäten Weßelings sowieso da war. Seit Anfang Februar ist bekannt, dass er ab dem Sommer 2022 nicht mehr in Bietigheim unter der spanischen Handball-Legende Iker Romero seinem (Traum-) Beruf nachgehen wird, sondern beim von Emir Kurtagic trainierten Erstligisten TuS N-Lübbecke. Kleiner Haken: Der Aufsteiger ist derzeit Vorletzter und muss den Klassenerhalt erst noch unter Dach und Fach bringen (wozu er durchaus intakte Chancen hat). Ein Vorschlag: Sollte es damit nicht klappen, könnten sich Weßeling und Wesseling ja erneut kurzschließen. Fragen kostet schließlich nichts. Und es müsste auch nicht am 1. April sein.