Oberliga Niederrhein
BHC II ausgebremst, Borussia verkürzt den Abstand
Weil der LTV Wuppertal Coronafälle meldete, fiel die Partie des Spitzenreiters dort aus. Mönchengladbach zeigt beim 26:21 in Lobberich Charakter, der TV Angermund kann nach dem 19:30 in Geistenbeck wohl endgültig für die Verbandsliga planen.

Wieder nur Zuschauer: Mirko Bernau (Dritter von links) und der Bergische HC II hätten in Wuppertal gerne den nächsten Schritt Richtung Aufstieg gemacht, mussten aber coronabedingt mal wieder pausieren. (Foto: Thomas Ellmann)

Es wäre wohl nicht die Handball-Saison 2021/2022, wenn jetzt alles nach Plan laufen würde. Keine 48 Stunden nach ihrem fulminanten Triumph im Gipfeltreffen der Oberliga Niederrhein gegen Borussia Mönchengladbach (27:25) wurde der Spitzenreiter Bergischer HC II wieder rüde ausgebremst. Die für den Sonntagnachmittag geplante Partie beim LTV Wuppertal fiel wegen mehrerer Coronafälle beim Gegner flach. Und so muss der Tabellenführer seinen Aufstiegs-Endspurt für den Moment verschieben, ist allerdings mit 38:4 Punkten weiter vorne. Verfolger Mönchengladbach kam beim TV Lobberich zu einem ungefährdeten 26:21-Sieg und rückte auf 38:6 Zähler heran. „Wir haben einen sehr verdienten Sieg eingefahren. Es war kontrolliert von Anfang bis Ende“, fand Borussia-Trainer Ronny Rogawska, der sich freute, dass seine Mannschaft gut auf die Pleite im Topspiel reagierte: „Es war wichtig einfach, den Charakter zu zeigen und nochmal 60 Minuten zu gehen, auch wenn die Jungs da ein wenig geknickt waren.“ Vom 6:1 (13.) hatte Mönchengladbach eigentlich alles im Griff, auch wenn die Gastgeber zwischenzeitlich noch einmal auf 9:11 (31.) verkürzen konnten. Spätestens mit dem 23:15 durch Paul Lipok (52.) war die Entscheidung aber gefallen. Am kommenden Donnerstag fährt die Borussia zum TV Krefeld-Oppum, um den BHC im Fernduell weiter unter Druck zu setzen. Die Solinger treten am selben Abend bei Mettmann-Sport an – und wollen dann zwei der vier noch nötigen Punkte für den Aufstieg holen.

Eine starke Schlussphase in der Saison legt Unitas Haan hin und das 33:15 beim TSV Aufderhöhe war für den Moment der fünfte Sieg in Serie. Die Mannschaft von Trainer Ronny Lasch hat sich damit auf Platz drei eingerichtet (28:12 Punkte) und gute Aussichten, diesen Rang auf der Zielgeraden auch zu verteidigen. Sowohl zum Vierten TV Lobberich als auch zum Fünften Adler Königshof (beide 24:18) besteht schon ein kleines Polster. Der Erfolg in Aufderhöhe war dabei auch zu keinem Zeitpunkt gefährdet. Über das 5:1 (8.), 10:3 (16.) und 15:4 (21.) hatten die Gäste bereits alle Zweifel daran beseitigt, wer als Sieger von der Platte gehen würde. „Wir haben das Spiel heute von Anfang ernstgenommen. Wir haben von Anfang an gezeigt, dass wir gewinnen wollen und haben die Sachen, die wir können, in Perfektion abgerufen“, fand Lasch merklich zufrieden.

Glücklich war auch Thomas Laßeur. Der Coach des TV Geistenbeck feierte nach zuletzt drei Pleiten in Folge mit seinem Team einen 30:19-Sieg über Schlusslicht TV Angermund. „Die ganze Mannschaft hat sich heute den Sieg verdient. Nach ein paar knappen Niederlagen tut das mal wieder gut“, fand Laßeur, der vor allem Rechtsaußen Alexander Meissner hervorheben wollte. Die Gastgeber lagen nur beim 0:1 (2.) einmal hinten, drehten die Partie dann aber schnell und waren beim 12:6 (20.) erstmals mit sechs Treffern vorne. Den Vorsprung verwaltete Geistenbeck in der Folge ungefährdet und legte in der Schlussphase nach dem 24:18 (54.) noch einen 6:1-Lauf zum 30:19-Endstand nach. Während die Mönchengladbacher mit 19:23 Punkten als Siebter im sicheren Mittelfeld stehen, kann Schlusslicht Angermund (4:36) wohl nur noch ein Wunder vor dem Abstieg bewahren. Der Vorletzte VfB Homberg ist bei 9:31 Zählern schon weit weg und der TV – der seit dem 15. Januar auf einen Punktgewinn wartet – müsste jetzt schon mindestens drei seiner vier letzten Aufgaben gewinnen, um den Platz am rettenden Ufer zu ergattern. Realistischerweise werden die Angermunder sich im kommenden Jahr in der Verbandsliga wiederfinden.

 

TV Lobberich – Borussia Mönchengladbach 21:26 (8:11).

TV Lobberich: Lasnig – Greven (1), Walter (2), Dorenbeck, Hoffmanns, Hankmann (2), Himmel (2), Mannheim (1), C. Liedtke (6), Mähler (1), B. Liedtke (4/4), Von Eycken (2), Falk.

Borussia Mönchengladbach: Plath, Hoffmann – Ranftler, Aust-Heide (4), Prinz, Thomas (1), Panitz (7), Weis (4), Bremges (3), Berner (2), Nix, Lipok (3), Akuinor, Vonnahme (2).

 

Mettmann-Sport – Adler Königshof 31:28 (15:16).

Mettmann-Sport: Riebau, Romagno – Meissel (2), Schirweit (4), Ebner, Wittenberg (3/1), Königs (10/2), Hebel (4), D’Avoine (2), Stein (1), Klein (5).

Adler Königshof: Kammann, Lindenau – Meurer (8), Schumacher (1), Pötters, Legermann (3), Kuhlen (3), Vogel (1), Reiners (4), Crnic (4/3), Zavada (4/2).

 

TSV Aufderhöhe – Unitas Haan 15:33 (6:18).

TSV Aufderhöhe: Beutgen, Bachmann – Dungs (4), Hammacher, Richter (2), Freund, Ickler (1), Felder (3), Wiese, Ktenidis (3), Meyerjürgens (1), Schmitz (1).

Unitas Haan: Seher, Goeken – Rahlmeyer (5/1), Hain, Riemann (4), Peters, Mohaupt (4), Thome (5/1), D’Avoine (2), Hedram (2), O. Völker (3), Moser (4), Schusdzarra (4).

 

TV Geistenbeck – TV Angermund 30:19 (17:10).

TV Geistenbeck: Nordmann (1), Kenkmann – Hettrich (6/4), D. Meissner (3), Markovic (4), de la Vega Guerra, Bautz (1), A. Meissner (7), Meschkorudni, Hermanns (1), Schimanski (5), Krücken (1), Schumacher (1).

TV Angermund: Jakubiak, Grbesa – Preikschath, Prell, N. Thanscheidt, Gensch (7), van Wesel (4), B. Thanscheidt, Rath (4), Bauer (4/1), Hendrischk.

 

TV Lobberich – Mettmann-Sport 25:28 (14:15).

TV Lobberich: Lasnig – Greven (4), Walter (2), Dorenbeck (1), Hoffmanns (4), Hankmann (2), Himmel, Mannheim, C. Liedtke (4), Mähler (2), B. Liedtke, Von Eycken (6/2), Buscher, Falk.

 

VfB Homberg – HSG Hiesfeld/Aldenrade 23:22 (10:8).