13. Mai 2022 | Zurück zur Artikelübersicht » |
TV Aldekerk – BTB Aachen 30:25 (15:9). Für den Tabellenführer war es ein Pflichtsieg, praktisch die Erfüllung eines Arbeitsauftrags – der nach den für viel Wirbel sorgenden Ereignissen ein paar Stunden zuvor plötzlich gar nicht mehr so alltäglich ausgesehen hatte. Für Samstag stand zunächst schließlich das große Finale im Kampf um Meisterschaft und Aufstieg zur 3. Liga gegen den Zweiten Interaktiv.Ratingen auf dem Programm – der aber im Laufe des Donnerstag-Vormittags bei der Spielleitenden Stelle mit dem Hinweis auf positiv ausgefallene Coronatests die Absage/Verschiebung des Gipfeltreffens beantragt hatte und damit auf offene Ohren gestoßen war. Von der grenzenlosen Enttäuschung und dem tiefen Frust darüber ließ sich der Spitzenreiter letztlich jedoch nicht aufhalten. Nach dem Sieg im ersten Nachholspiel in Aachen (Dienstag/28:19) setzte sich der TVA auch im Nachholspiel am Donnerstagabend durch und baute seinen Punktestand mit dem neunten Erfolg hintereinander auf 41:9 Zähler aus, während Ratingen als Zweiter unverändert bei 39:9 Punkten steht. Daraus ergibt sich die spannende Frage, wie es weitergeht: Lässt sich ein neuer Termin für ein verspätetes Meisterschafts-Finale in der kommenden Woche finden? Wallrath drückt es so aus: „Jetzt warten wir auf Ratingen. Wir schicken eine Einladung, sie dürfen gerne vorbeikommen. Sie sind herzlich eingeladen in die Vogteihalle – und dann werden wir uns die zwei Punkte holen.“
Das „Rückspiel“ gegen Aachen sah zunächst eine 3:1-Führung (8.) des BTB, weil der TVA eher schleppend in die Partie fand – ehe er übers 5:3 (11.) und 10:6 (18.) doch die Kontrolle übernahm. Mit dem 15:9 (30.) am Ende der ersten Hälfte sprach dann schon mehr für den Favoriten, der sich mit dem 19:11 (36.) und 22:13 (40.) entscheidend absetzte. „Nach der Halbzeit habe ich ein bisschen vogelwild durchgewechselt. Aufgrund des Kräfteverschleißes war mir nicht wichtig, mit zehn Toren Unterschied zu gewinnen“, sagte Wallrath. Aachen, das sich nie aufgab, konnte später vom 18:25 (50.) auf 20:25 (51.) oder 22:27 (54.) verkürzen, kam jedoch nicht für eine Wende in Frage. Gäste-Coach Martin Becker konnte mit dem Auftritt seiner Aachener (Zehnter/19:31 Punkte) nachher trotz der Niederlage sehr gut leben: „Alles in allem war das natürlich ein verdienter Sieg für Aldekerk. Aber wir haben sie mehr als nur geärgert. Ich bin sehr zufrieden mit unserer Leistung, speziell in der zweiten Halbzeit, die wir sogar mit einem Tor gewinnen. Wir sind nicht komplett gewesen, uns haben viele Leute gefehlt. Ich hatte vier A-Jugendliche dabei, die auch viel Spielzeit bekommen haben. Dafür haben das die Jungs phänomenal gemacht.“
Während die Aachener nun für ihr Saisonfinale am Samstag gegen die TSV Bonn rrh. (Sechster/24:22 Punkte) noch einmal alle verfügbaren Kraftreserven einsetzen wollen, müssen die Aldekerker vorläufig abwarten, wie es weitergeht. Fest steht bisher lediglich, dass Interaktiv am 21. Mai ein Nachholspiel beim Neunten HC Weiden (19:31 Punkte) bestreiten soll. Zurzeit sind unter anderem diese Varianten denkbar: Dass Aldekerk gegen Ratingen gar nicht nachgeholt wird, dass Ratingen in Weiden verliert, auch. Dem Handball stehen deshalb so oder so ein paar aufregende Tage bevor. Wie immer es ausgehen mag: Die ganz große Freundschaft zwischen Aldekerk und Interaktiv wird sich daraus nicht entwickeln.
TV Aldekerk: Schoemackers, Keutmann – Jonas Mumme (3), Grützner (2), Greven (1), Plhak (5/4), Jentjens (2), Gentges (1), Küsters (2), Julian Mumme (10), Tebyl, Rutten (2), Herholz, Linden (2).
BTB Aachen: Elsen – Ernst (2), Wydera (2), Quetting, Willers (1), Bleuel (3), Jacobs (5), K. Wudtke (2), Bökmann (2), N. Wudtke (2), Rückels, Käsgen (6), Creutz.
Weil das Top-Duell zwischen dem TVA und den Ratingern ausfällt, ist das Duell zwischen dem Fünften HG Remscheid (29:17 Punkte) und dem Dritten TV Korschenbroich (38:12) das Wochenend-Spitzenspiel. Würze bezieht die Partie aber vor allen Dingen daraus, dass Remscheid vor ein paar Wochen am 23. März mit 34:25 in Korschenbroich gewann – was der TVK im letzten Spiel mit Trainer Dirk Wolf (hört auf) am liebsten korrigieren will. Um Punkte für den Klassenerhalt kämpfen die Teams ab Rang elf – auf dem die in der jüngeren Vergangenheit aus dem Keller gekletterte SG Langenfeld steht (17:31). Für Schlusslicht HSG Siebengebirge (10:38) ist das Heimspiel gegen Langenfeld die allerletzte Chance, wenigstens noch den letzten Platz zu verlassen, obwohl selbst Rang 13 mit einiger Wahrscheinlichkeit nicht zur Rettung reicht. Der TV Rheinbach (12:34) sieht nur unwesentlich besser aus und seine Hoffnung richtet sich vor allem darauf, eventuell den in den vergangenen Wochen fast abgestürzten Zwölften OSC Rheinhausen (14:28) irgendwie abzufangen. Dazu darf Rheinbach allerdings nicht beim Achten Neusser HV (20:28) verlieren. Rheinhausen wird versuchen, seine Niederlagen-Serie (fünf mal hintereinander verloren) beim inzwischen geretteten MTV Rheinwacht Dinslaken (Siebter/20:26) zu beenden.