3. Liga
Karnevalssieg: Überlegene Eagles beherrschen Lippe II
Eine Woche nach der 27:34-Niederlage in Longerich festigt die HSG Krefeld Niederrhein durch ein 40:27 ihre Position im Kampf um Platz zwei.

Da sind wir wieder! Trainer Mark Schmetz (Mitte), Merten Krings (links daneben) und Philipp Dommermuth (rechts daneben) konnten mit dem Resultat der Krefelder im Nachholspiel gegen Lippe II zufrieden sein. (Foto: Thomas Schmidt)

HSG Krefeld Niederrhein – Team HandbALL Lippe II 40:27 (19:11). So wollten sie das offensichtlich nicht im Raum stehen lassen, bevor in der 3. Liga mit einem Endspurt aus fünf Partien die Wochen der Wahrheit beginnen. Die Krefelder, zuletzt an einem für sie schwarzen Freitag (10. Februar) beim Longericher SC vor allem in der ersten Halbzeit in viele Einzelteile zerlegt und unter dem Strich klarer 27:34-Verlierer, ließen ihre Enttäuschung nach einer Trainingswoche mit einigen Gesprächen über den Stand der Dinge konsequent an den gegen den Abstieg kämpfenden Kontrahenten aus dem Nordosten von Nordrhein-Westfalen aus – und erhielten sich am Samstagabend durch den klaren Sieg im Nachholspiel ihre Chancen im Kampf um den zweiten Tabellenplatz hinter dem unangefochten führenden TV Emsdetten (37:3 Punkte). Der Spitzenreiter hat das eine der beiden Tickets für die Teilnahme an der Aufstiegsrunde zur 2. Bundesliga bereits mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit gebucht. Für Rang zwei kommen die Bergischen Panther (31:11 Punkte/plus 64 Tore), die Krefelder (31:11/plus 54) und der Longericher SC (29:13) sowie theoretisch auch noch der TuS Spenge (26:14) in Frage. Wie die Aktien der HSG jetzt wirklich einzuschätzen sind, könnte relativ bald deutlicher zu erkennen sein – nach dem Derby am 25. Februar gegen den Aufsteiger TV Aldekerk (Sechster/23:19), der den Klassenerhalt in der Tasche hat und völlig befreit aufspielen kann, und erst recht nach der Partie am 3. März bei den Panthern, die über ihre Lage so weit vorne selbst fast am meisten überrascht sind und ebenfalls null Druck haben. Das ist bei den Eagles anders, für die das Erreichen der Aufstiegsrunde eine Pflicht ist und für die ein Verpassen eine herbe Enttäuschung wäre.

Die stark vom Abstieg bedrohten Gäste (Zwölfter/10:32 Punkte), die HSG-Trainer Mark Schmetz vorher als durchaus unangenehmen Gegner eingestuft hatte, standen praktisch von der ersten Minute an auf verlorenem Posten. Nach dem 1:0 (1.) für die Hausherren durch Lars Jagieniak konnte Lippe II mit dem 1:1 (2.) noch einmal ausgleichen, hatte den Krefeldern aber danach nur selten Gleichwertiges mehr entgegenzusetzen. Übers 5:1 (8.) und 7:2 (10.) hielt sich der Vorsprung des Favoriten mit dem 9:7 (16.) oder 11:9 (18.) trotzdem in Grenzen, ehe vier Treffer hintereinander zum 15:9 (21.) den Weg zu mehr Ruhe ebneten. Das 19:11 (30.) und die acht Treffer Differenz am Ende der ersten Halbzeit schmolzen mit dem 22:16 (36.) und 23:17 (40.) auf jeweils sechs Tore zusammen, aber genau eine Minute später stand mit dem 25:17 (41.) wieder der alte Abstand auf der Anzeigetafel. Obwohl der Gewinner beim 30:21 (51.) längst feststand, zog Krefeld nun nicht zurück – wie auch der Abstiegskandidat nicht. Bis zum 39:27 (59.) von Merten Krings für die HSG hatten beide Seiten zusammen auf der Zielgeraden bereits rekordverdächtige 15 Tore erzielt. Das war allerdings immer noch nicht das letzte Wort und erreichte durch Robert Krass sogar die 40-Treffer-Marke – 40:27 (60.).

Der ungefährdete (Pflicht-) Sieg der Krefelder war am Ende nicht nur für sie selbst und die Entwicklung ganz vorne in der Tabelle wichtig, sondern auch für diejenigen, die eher an den sicheren Klassenerhalt denken. Dass Lippe II bei zehn Zählern bleibt, kommt zum Beispiel dem TuS 82 Opladen (Achter/19:23) nicht ungelegen. Die vier Abstiegsplätze gehen zurzeit weiter an den VfL Gladbeck (11:31), Lippe II, den TSV GWD Minden II (9:33) und den ASV Hamm-Westfalen II (8:34).

HSG Krefeld Niederrhein: König, Bartmann – Krass (6), Krings (3), Noll (4), Hahn (4), Athanassoglou, Schulz (3), Braun, Brüren (5/1), Kaysen (3), Jagieniak (9), Dommermuth (1), Obranovic, Bitzel, Mircic (2).