Oberliga Niederrhein
Endlich Meister: Mönchengladbach ist Regionalligist
Mit dem 35:14-Erfolg über den Letzten TV Angermund macht die Mannschaft von Trainer Ronny Rogawska den verdienten Aufstieg wahr.

Siegertypen: Mönchengladbachs Handballer sind am vorläufigen Ziel ihrer Träume angekommen. (Foto: Michael Jäger)

Borussia Mönchengladbach – TV Angermund 35:14 (20:7). Es ist die Geschichte eines mühseligen Weges mit viel Anlauf. Am Ende der Saison 2018/2019 gehört die Borussia als Sechster der Abschluss-Tabelle in der Oberliga Niederrhein mit soeben positiven 27:25 Punkten zum Mittelmaß. Ein paar Monate später steht die Borussia als Dritter (26:10) schon bedeutend besser da, muss aber den Aufstieg in die Regionalliga den zum Zeitpunkt des Saison-Abbruchs im März 2020 führenden Wölfen Nordrhein (33:5) überlassen, die inzwischen wieder als OSC Rheinhausen unterwegs sind. Eingeholt hätte sie den Tabellenführer damals auch bei normalem Verlauf wohl nicht mehr. Härter treffen das inzwischen als Nachfolger von Tobias Elis von Ronny Rogawska trainierte Team die Ereignisse im Oktober 2020, als die Saison 2020/2021 nach nur sechs Spieltagen erneut unter-/abgebrochen wird. Mönchengladbach liegt damals nach sechs Siegen aus sechs Partien mit 12:0 Punkten auf Rang eins – punktgleich mit dem Bergischen HC II, der in der folgenden Saison 2021/2o22 wieder der größte Widersacher sein wird und letztlich mit einem Zähler Vorsprung (43:5/42:6) über die Ziellinie geht. Jetzt, am 6. Mai 2023 und endlich aus der Sicht der Borussia, wird der Traum vom eigenen Aufstieg in die Regionalliga wahr: Mönchengladbach gewinnt gegen die seit einiger Zeit bereits als Absteiger in die Verbandsliga feststehenden Angermunder hoch mit 35:14. Zwei Runden vor dem Ende der Saison steht Borussia Mönchengladbach mit seinen 46:2 Punkten vorzeitig als Meister fest, weil ihn der Vizemeister Unitas Haan (41:7) nicht mehr einholen kann und die Klubs ab Rang drei (DJK Adler Königshof/36:12) mit der Vergabe der beiden Spitzenplätze ohnehin in den vergangenen Monaten wenig zu tun hatten.

Denkst du noch? Oder feierst du schon? Borussia-Trainer Ronny Rogawska (links) war in dieser Szene kurz vor Schluss des längst entschiedenen Spiels gegen Angermund ziemlich tief in Gedanken versunken. (Foto: Michael Jäger)

Am 27. November 2022 gerät das Unternehmen Aufstieg in Mänchengladbach heftig ins Wanken, weil die Borussia bei der Unitas ebenso deutlich wie verdient mit 27:32 verliert. Haan ist sogar über die gesamte Hinrunde das Maß aller Dinge und muss dort keinen einzigen Punkt abgeben – was bis zum Start in die Rückrunde und dem 36:36 bei den Adlern Königshof so bleibt. Dann rutscht die Unitas einige Wochen später mit der 30:32-Heimniederlage gegen das gefährdete Handball Oppum aber erst richtig aus und Mönchengladbach merkt endgültig, dass seine Stunde gekommen ist. Es ist dann der 25. März, als die Borussia durch das 34:25 im Gipfeltreffen mit Haan beim zwölften Sieg hintereinander das entscheidende Ausrufezeichen setzt. Es folgen zwei weitere deutliche Erfolge, die das Tor nach oben weit öffnen und längst zweifelt niemand mehr daran, dass Mönchengladbach wie ein Eilzug hindurchfahren wird. Das gelang nun mit dem erwarteten Sieg über die chancenlosen Angermunder, die in 25 Begegnungen immer noch keinen einzigen Punkt holen konnten (0:50) und den Gang nach unten vielleicht wirklich mit einem völlig leeren Konto antreten müssen. Die wichtigste Aufgabe der Borussia dürfte auf der anderen Seite darin bestehen, das Nachholspiel am 9. Mai gegen Handball Oppum und die finale Aufgabe am 13. Mai bei der HSG Hiesfeld/Aldenrade aus der unteren Tabellenhälfte so ernsthaft und seriös wie möglich über die Bühne zu bringen.

Die Partie gegen Angermund war von Beginn an ein Zweikampf mit ungleichen Mitteln. Bis zur siebten Minute hatte die Borussia mit dem 5:0 schon hinreichend klargemacht, dass sie sich einen spannenden Abend ersparen wollte. Das 7:3 (11.) erhöhte sie durch einen 5:0-Lauf auf 12:3 (15.), ehe der Vorsprung beim 14:4 (21.) zum ersten Mal im zweistelligen Bereich landete und dort für den Rest des Spiels auch blieb. Übers 19:6 (29.) und 20:7 (30.) am Ende der ersten Halbzeit erhöhte der künftige Regionalligist gegen den künftigen Verbandsligisten auf 27:8 (39.), bevor er drei Gegentreffer der Angermunder zum 27:11 (43.) beinahe mühelos auf mehr als 20 Tore Unterschied aufstockte – 33:12 (53.). Dass sich die Hausherren nach dem 35:13 (57.) erst recht auf andere Dinge konzentrierten und längst in den Feiermodus umgeschaltet hatten, ließ sich nachvollziehen.

Borussia Mönchengladbach: Heck, Hoffmann, Lyrmann – Aust-Heide (4), Prinz (1), Panitz (6/3), Weis (8), Bremges (3), Weisz (2), Nix (2), Lipok (3), Vonnahme (2), Kubik, Jennes (4).