Oberliga Niederrhein
Trotz Sieg über die Adler: Aufderhöhe steigt ab
Der TSV gewinnt seine Partie gegen die Krefelder zwar mit 33:29, aber zwei Stunden später zieht Handball Oppum mit einem 35:26 über Kaldenkirchen nach und sichert sich auf den letzten Drücker den Klassenerhalt. Ansonsten liefen viele Partien am letzten Spieltag nach einem ähnlichen Muster.

Durchbruch: Florian Krantzen (beim Wurf) steuerte wertvolle zwölf Treffer zum Sieg der Oppumer gegen Kaldenkirchen bei. Teamkollege Fabian Fenzel (Nummer 24) scheint gespannt zu sein – und TSV-Abwehrspieler Mika Kamps (links) schon zu ahnen, was gleich kommen wird. (Foto: Herbert Mölleken)

Vorzuwerfen hatten sich die Akteure des TSV Aufderhöhe am Ende nichts. 5:1 Punkte holte die Mannschaft von Trainer Stefan Grenda immerhin in den letzten drei Partien und das 33:29 gegen den Tabellendritten Adler Königshof am Samstagabend war noch einmal der Beweis, dass sich das Team bis zuletzt gegen den Abstieg stemmen wollte. Letztlich nutzte aber auch diese Bilanz nichts mehr: Zwei Stunden nach Abpfiff der Partie stand fest, dass die Solinger neben dem punktlosen Schlusslicht TV Angermund (0:52) den Gang in die Verbandsliga antreten müssen. Weil Handball Oppum seine Partie gegen den TSV Kaldenkirchen mit 35:26 gewann, bleibt Aufderhöhe Vorletzter (16:36) hinter den Krefeldern (18:34), die sich nach einer insgesamt schwachen Saison auf den letzten Metern zum Klassenerhalt zitterten. Dass der Absteiger die Liga gehobenen Hauptes verlassen kann, lag vor allem am Auftritt gegen die Adler, bei denen der TSV die Angelegenheit nach dem 4:6 (12.) zum 9:6 (20.) drehte und danach fast durchweg anführte. Die Gäste kamen beim 26:26 (49.) noch einmal zum Ausgleich, doch die Solinger setzten mit dem 30:26 (58.) den entscheidenden Schlag.

Im Anschluss ging der Blick aus Aufderhöhe nach Krefeld, wo die Hausherren gegen Kaldenkirchen schnell mit 7:3 (12.) und 10:5 (20.) vorne lagen und den Vorsprung bis zur Pause sogar auf 19:10 ausbauten. Direkt nach dem Seitenwechsel erhöhte Oppum auf 21:10 (31.) und die Gäste fanden letztlich nicht mehr in die Spur zurück. „Bei uns ist die Luft einfach raus. Kein Spieler erreicht Normalform und so setzt sich unsere Negativserie auch im letzten Spiel fort. Als Resümee kann man ziehen, dass wir eine ordentliche Saison gespielt und unser Saisonziel Klassenerhalt erreicht haben, wir aber gerade in der Rückrunde einiges haben vermissen lassen“, fand Kaldenkirchens Trainer Volker Hesse, dessen Mannschaft am Ende als Elfter (21:31 Punkte) über die Ziellinie kam.

Komplett umgekehrt lief die Saison für den TuS Lintorf, der zum Jahreswechsel noch mit erheblichen Abstiegssorgen zu tun hatte. Eine starke Rückrunde brachte allerdings in der Endabrechnung den achten Tabellenplatz (23:29 Zähler) und mit dem 31:24 gegen den LTV Wuppertal einen mehr als versöhnlichen Saisonabschluss. Nach einer ausgeglichenen ersten Halbzeit und dem 15:15 (34.) bekamen die Hausherren die Sache im zweiten Abschnitt in den Griff – 22:17 (47.). Die Gäste fanden keine passende Antwort, sodass Lintorf zum Abschluss einen verdienten Sieg einfuhr. „Es war ein am Ende deutlicher Sieg in einem typischen letzten Saisonspiel, in dem es um nichts mehr ging“, fand TuS-Vorstandsmitglied Hajo Pfeiffer. Ein ähnliches Bild sahen die Zuschauer beim 30:21 von Mettmann-Sport gegen den TV Geistenbeck. Auch hier waren die Gäste bis zur Pause (14:12 für Mettmann) dran, lagen anschließend aber schnell mit 13:19 (38.) und 14:22 (41.) zurück. Entsprechend stand hier am Ende ebenfalls ein deutliches Resultat und Geistenbecks Coach Thomas Laßeur war vom letzten Saison-Auftritt seines Teams wenig begeistert: „Wir haben in der zweiten Halbzeit kein Bein mehr auf die Erde bekommen und zahlreiche Chancen liegen lassen.“

Als hätten sie sich abgesprochen oder zumindest Gefallen an diesem Strickmuster gefunden, schloss Unitas Haan die Saison am Sonntagmorgen auf die gleiche Weise ab. Beim 42:30 über den TV Lobberich hatte der Tabellenzweite nur bis zur Pause (17:15) ein paar Probleme, setzte sich jedoch nach dem Wiederanpfiff schnell ab. Beim 28:20 (46.) war die die Unitas bereits auf dem Weg zum Erfolg, der in der letzten Viertelstunde nicht mehr in Gefahr geriet. „Das war ein klarer Sieg und ein schönes Spiel, die zweite Halbzeit besser als die erste. 25 Tore, woran es lag? Wir hatten wenig Probleme, uns gute Chancen herauszuspielen und haben den Großteil davon genutzt. Für keine der beiden Mannschaften ging es noch um was, das war ein munteres Spielchen und für uns auf jeden Fall ein schöner Abschluss“, fand Haans Coach Markus Neußer. Noch etwas deutlicher machte es Meister Borussia Mönchengladbach, der beim 37:21 bei der HSG Hiesfeld/Aldenrade nie zurücklag und spätestens vom 14:10 (24.) über die Pause zum 21:10 (33.) bereits alles geklärt hatte.

Als bester Verbandsliga-Aufsteiger beendete der HSV Überruhr die Saison und die Mannschaft des scheidenden Trainers Tim Reinhardt sprang durch das 34:23 zum Abschluss in Angermund sogar auf Platz fünf (27:25 Punkte). Entsprechend zufrieden war Reinhardt nicht nur mit der Spielzeit insgesamt, sondern auch mit dem souveränen Auftritt beim Schlusslicht: „Wir sind mit der richtigen Einstellung an das Spiel rangegangen, was ja immer ein paar Schwierigkeiten mit sich bringt – letzter Spieltag, ein Gegner, der noch keinen einzigen Punkt hat. Aber das war gerade von der Einstellung her sehr, sehr gut.“ Nur bis zum 8:8 (14.) waren die Kontrahenten auf Augenhöhe, bevor sich Überruhr zum 14:8 (21.) absetzte und den Vorsprung kurz nach der Pause erstmals in den zweistelligen Bereich ausbaute – 22:12 (36.).

 

TSV Aufderhöhe – Adler Königshof 33:29 (15:14).

TSV Aufderhöhe: Kosciessa, Diel – Dungs, Meissel (9/5), Richter (5), Isermann, Ickler (1), Wiese (3), T. Becker (1), S. Becker (5), Dörner (1), Tobolski (2), Nelte (5).

Adler Königshof: Kammann, Lindenau – Meurer (4), Schumacher (2), Eiker (5), Legermann (3), Kuhlen (4), Bartmann (1), Vogel (3), van Thriel, Huth, Zavada (7/2).

 

Handball Oppum – TSV Kaldenkirchen 35:26 (19:10).

Handball Oppum: Deilen, Savonis – Krantzen (12/6), Dierkes (4), Zimmer (4), Schaap (1), Köffers (4), Danker, Dostal, Wolfhagen (4), Fenzel, Weidemüller (1), Ditz (1), Eickmanns (4).

TSV Kaldenkirchen: Mattke, Thommessen – S. Coenen (2), Killars (2), Heyer (3), Rongen (1), Schürmanns (2), Kamps (1), van Wesel (1), Toetsches (5), Kuik (3/2), Koslowski, Niehoff (2), Rosati (4).

 

HSG Hiesfeld/Aldenrade – Borussia Mönchengladbach 21:37 (10:18).

HSG Hiesfeld/Aldenrade: Schnier, Frenk – Schwengers (3), Berner (4), Homscheid (5/2), Sprick, Krölls (2), Krecker, Kirchner, Vorwerk (3), Markett (1), Schwarz (3).

Borussia Mönchengladbach: Heck, Hoffmann, Lyrmann – Aust-Heide, Prinz (1), Panitz (12/4), Weis (11), Weisz (2), Berner, Nix, Lipok (5), Vonnahme, Kubik (2), Jennes (4).

 

Unitas Haan – TV Lobberich 42:30 (17:15).

Unitas Haan: Seher, Goeken, Joest – Korbmacher (9), Billen (9/4), Ziegler (1), D’Avoine (5), Kokemohr (2), Völker (4), Jesussek (4), Moser, Austrup (6), Schusdzarra (2).

TV Lobberich: Bastians, Dönni, Lasnig – Greven, Dorenbeck (2), Hoffmanns (3), Hankmann, Chr. Liedtke (4), Himmel (3), Schellekens (4), B. Liedtke (7/1), Falk (7/3).

 

TuS Lintorf – LTV Wuppertal 31:24 (14:13).

TuS Lintorf: Hallfeldt, Sobotta – Pape (3), Pfeiffer (2), Lenzen (4), Rippelmeier (1), Strunk, Lesch (4/1), Demir (2), Langen (1), Hackbeil, Greday (3), Rose (7), Kropp (4).

LTV Wuppertal: Oppolzer, Ferne, Meißner – Flockert, Graef (1), Goerigk (5), Bisten (2), Pauksch (3), Franzen (5), Kraus (4), Jahn (4/2).

 

TV Angermund – HSV Überruhr 23:34 (12:17).

TV Angermund: Lohe, Grbesa – Jakubisiak (4), Braun, Hustede (1), Lenz (1), Held (3), Faßbender (4), Zador, Kröll (3), Kleinrahm (4), Görke (3).

HSV Überruhr: Sieberin, Christian Ridder – P. Thomas (4), Ellwanger (1), Birkenstock (1), Eller (1), Lepper (8/5), Thielecke, van der Heuvel (7), Onnebrink, Mund (2), Lorenz (3), Koenemann (7).

 

Mettmann-Sport – TV Geistenbeck 30:21 (14:12).

Mettmann-Sport: Romagno, Jakubiak – Döhler (1), Rath (2), Maesch (9), Schirweit (4), Königs (2), Wittenberg (1), Falkenberg (2), Stein, Hebel, D’Avoine (4), Everts (1/1), Schirner (4/2).

TV Geistenbeck: Nordmann, Lausberg –  Heynen (3), Wagenblast (2), Geraedts (1), Lüttke (1), Meyer, Hermanns (2), Flock, Schimanski (4/2), Krücken, Leistner (7), Bautz (1), Schumacher.