Regionalliga Nordrhein
Gegen den Trend: BHC II stößt Borussia vom Thron
Bergischer HC II behält in der Schlussphase die Nerven und gewinnt gegen Mönchengladbach mit 30:28.

Hör mal, Ivo: Trainer Mirko Bernau hatte für Ivo Santos und die gesamte Mannschaft offensichtlich ausreichend gute Tipps, die dem BHC dann den Weg zum Sieg ebneten. (Foto: Thomas Schmidt)

Bergischer HC II – Borussia Mönchengladbach 30:28 (13:11). Dieser Sieg der Solinger war nach dem ersten Spieltag nicht unbedingt zu erwarten gewesen. Da hatte der in der vergangenen Saison lange um den Klassenerhalt kämpfende BHC mit seinem 22:24 bei der TSV Bonn rrh. eher einen übersichtlichen Start erwischt, während sich Aufsteiger Mönchengladbach durch sein 35:28 über TuSEM Essen II schwungvoll auf dem ersten Platz eingerichtet hatte. Solinger niedergeschlagen? Mönchengladbacher vor dem nächsten Kantersieg? Am Ende kam alles ganz anders – obwohl die vorübergehend schon fast aussichtslos zurückliegenden Gäste mit dem 27:28 (58.) noch für ein spannendes Finale sorgten. Philipp Schäfer (59.) und Kristian Nippes (60.) machten letztlich alles klar für die Hausherren und das 28:30 durch den Siebenmeter von Jordi Weisz kam acht Sekunden vor dem Ende aus Sicht der Borussia zu spät. Folge für beide mit jeweils 2:2 Zählern: Mönchengladbach ist die Spitze wieder los und der BHC II kann aufatmen.

Die Gäste legten schnell das 2:0 (3.) vor und machten kurz darauf aus dem 3:3 (5.) eine 6:3-Führung (10.), die aber keine 120 Sekunden hielt – 6:6 (12.). Bis zum 8:8 (18.) gab es keine größeren Vorteile für eine der beiden Mannschaften, was bis zum 14:14 (35.) im zweiten Durchgang so blieb. Erst ab dem 17:14 (40.) schien sich die Waage in Richtung des BHC zu neigen, der übers 20:17 (44.) und 23:18 (49.) sowie beim 25:19 (50.) und 28:24 (56.) mit deutlichen Vorteilen auf die Zielgerade einbog, bevor das relativ aufregende Finale folgte. Mirko Bernau, der Coach der Gastgeber, wirkte erleichtert: „Ich finde, dass wir vorne wie hinten eine gute Leistung gebracht haben. Am Ende wirft Gladbach alles nach vorne und spielt extremes Tempo. Wir haben so ein bisschen Angst vor dem Sieg, aber Gladbach hat auch tolle Lösungen im Angriff. Ich bin schon froh, dass das Spiel nicht fünf Minuten länger gegangen ist, so konnten wir uns mehr oder weniger über die Ziellinie retten.“ Eine prominente Hilfe beim BHC war Fabian Gutbrod – der Rückraumspieler (35), der seine Profi-Karriere vor ein paar Monaten beendet hatte und inzwischen als Sportkoordinator für den Verein arbeitet. „Er hat vorne wie hinten für ein bisschen Entlastung gesorgt“, fand Bernau, „kann sein, dass er noch das eine oder andere Spiel mitmacht.“

Kollege Ronny Rogawska zeigte sich auf der anderen Seite mit der Vorstellung der Mönchengladbacher trotz der Niederlage nicht völlig unzufrieden: „In der ersten Halbzeit haben wir sehr gut angefangen und konnten auch mit ein paar Toren weggehen. Aber dann haben wir den BHC durch unsere eigenen Fehler wieder ins Spiel zurückgebracht. In der zweiten Halbzeit kriegen wir keinen richtigen Zugriff. Dann machen wir ein paar Justierungen – und wir haben das gespielt, was wir eigentlich spielen wollten, mit einem sehr guten Tempo und einer sehr guten Aggressivität in der Abwehr. Wir konnte es wieder eng gestalten und am Ende gab es ein paar knifflige Entscheidungen, die nicht für uns ausgefallen sind. Wir müssen unsere Lehren daraus ziehen in dieser neuen Liga und wenn wir das tun, werden wir daraus etwas Positives mitnehmen können.“ Für Mönchengladbach geht es am nächsten Samstag beim HC Weiden weiter, für den BHC II beim HC Gelpe/Strombach.

Bergischer HC II: Elsässer, Johann – Santos (1), Schäfer (4), Nippes (2), Keull (4), Puschmann (3/1), Mussumeci (3), Artmann (4), Gutbrod, Mucha (3), Berger (6).

Borussia Mönchengladbach: Hoffmann, Lyrmann – Panitz (4), Weis (3), Bremges (2), Weisz (3/1), Berner (2), Westhofen, Nix (6), Lipok (6), Markovic, Kubik (1), Jennes (1).