Regionalliga Nordrhein
Das erste Gipfeltreffen: Korschenbroich erwartet TuS 82 Opladen
Beide Mannschaften wurden den hohen Ansprüchen bisher gerecht. Und beide haben viel Respekt voreinander.

Wiedersehen: Opladens Johannes Sonnenberg (mitte) wird sich mit den Korschenbroichern um Aaron Jennes (links) und Dustin Franz (rechts) erneut einen großen Kampf liefern. (Foto: Thomas Ellmann)

Natürlich ist das erst der dritte Spieltag und natürlich wird es noch keine Entscheidung im Kampf um die Meisterschaft geben. Trotzdem ist es ein Spitzenspiel aus dem obersten Regal, weil die Beteiligten allgemein zu den besten Teams der Klasse gehören – und dem Ruf bisher gerecht wurden. Der Vorjahres-Fünfte TV Korschenbroich bringt das 33:25 gegen den Aufsteiger HC Weiden und den 27:26-Erfolg beim Meister MTV Rheinwacht Dinslaken ein – als er sich das Leben nach einer lange überlegen geführten Partie selbst unnötig erschwerte. Der Vorjahres-Vierte TuS 82 blickt auf ein 30:22 bei der HSG Siebengebirge und ein 24:19 über den TV Jahn Köln-Wahn zurück. Jetzt tritt Opladen als Spitzenreiter beim ersten Verfolger in der Korschenbroicher Waldsporthalle an.

Beide Seiten haben eine Menge Respekt voreinander. „Opladen ist eine auf allen Positionen doppelt gut besetzte Mannschaft“, sagt TVK-Coach Dirk Wolf. Dass die Gäste nun ohne ihren einstigen Linkshänder Marius Anger kommen (Karriere-Ende), ist seiner Ansicht nach nicht unbedingt ein Vorteil für die Hausherren, weil der TuS 82 nun schwieriger auszurechnen sei: „Früher wusstest du manchmal, was kommt. Das hat sich geändert.“  Dass sich die Hausherren mit dem Heimrecht im Rücken den dritten Saisonsieg sichern wollen, versteht sich von selbst – und wird die Gäste kaum überraschen.

Arme hoch: Die TVK-Verantwortlichen um Trainer Dirk Wolf (1. von links) und Sportlichem Leiter Klaus Weyerbrock (2. von links) hatten in der Saison bis jetzt viel Grund zur Freude. (Foto: Thomas Schmidt)

Opladen ist zunächst darum bemüht, die Partie in die Kategorie normal einzuordnen. „Erster gegen Zweiter hört sich super an“, findet Trainer Fabrice Voigt, „hat aber zu so einem frühen Zeitpunkt wenig Aussagekraft. Trotzdem ist es ein Top-Spiel, auf das wir uns sehr freuen.“ An Korschenbroich schätzt er allgemein die Heimstärke, das hohe Tempo und die gute Deckung vor Keeper Max Jäger. Auch die Arbeit seines Trainer-Kollegen Wolf überzeugt ihn: „Er weiß, was er mit den Jungs spielen will.“ Der TuS 82, der sich auf keinen Fall in der Favoritenrolle sieht, will auf jeden Fall alles geben, um etwas Zählbares mitzunehmen. Sowohl Korschenbroicher als auch Opladener werden den Blick übrigens in den Rückspiegel richten (müssen), weil ihnen der Vierte TuSEM Essen II und der Überraschungsdritte TV Rheinbach auf den Fersen sind.

Im Schatten der Top-Partie steigt ein Art Derby im Kreis Mettmann, denn die SG Ratingen, die unbedingt in die 3. Liga aufsteigen will, trifft auf die SG Langenfeld (SGL), die gerade aus der 3. Liga abgestiegen ist und ihren Platz in der Regionalliga noch suchen muss. Das Problem der SGL: Das Team von Trainer Markus Becker enttäuschte an den beiden ersten Spieltagen durchaus nicht, ging aber jeweils leer aus und bringt deshalb 0:4 Punkte mit nach Ratingen. Die SG stolperte demgegenüber direkt am ersten Spieltag bei TuSEM Essen II (28:31), ehe sie den personell dünn besetzten BTB Aachen unter anderem dank der sieben Treffer von Alexander Oelze mit 34:24 bezwang. Vielleicht wird es sogar besonders auf die Torhüter ankommen. Der Neu-Ratinger Nils Thorben Schmidt, den alle nur „Toto“ nennen, hielt zuletzt bärenstark – wie der Neu-Langenfelder Jascha Schmidt, der in der vergangenen Saison noch in Ratingen zwischen den Pfosten stand.

Wegweisende Partien bietet auch der Tabellenkeller – unter anderem für die Aachener, die nach zwei Niederlagen im Heimspiel gegen den Aufsteiger HG Remscheid die Chance auf den ersten Sieg sehen. Nicht einfach ist die Situation zudem für die Dinslakener, die in der Serie 2018/2019 von einer Welle der Euphorie bis auf Platz eins getragen wurden und nun ein leeres Konto haben. Sollte das nach der Reise zum bisher ungeschlagenen TV Aldekerk weiterhin so sein, droht der Mannschaft von MTV-Trainer Harald Jakobs ein längerer Aufenthalt im ungemütlicheren Teil der Tabelle.