Regionalliga Nordrhein
Weiden verliert bei Heckhausens Ausstand
HC hat beim 22:26 im Nachholspiel gegen den Neusser HV durchaus seine Chancen, aber am Ende nichts mehr zuzusetzen.

Wir versuchen es: Trainer Andreas Heckhausen (Mitte) musste aber feststellen, dass die Akkus bei seinen Weidenern (links Andrew Akintunde, rechts Tim0 Wolff) im Spiel gegen Neuss ziemlich leer waren. (Foto: Thomas Schmidt)

HC Weiden – Neusser HV 22:26 (11:14). Es gibt sie ja tatsächlich – jene Termine, in denen es in der Saisonverlängerung vor allem um zwei Punkte geht, einfach nur um Handball. Nach dem tagelangen Krimi um den OSC Rheinhausen, der durch eine Verbands-Entscheidung erst zum Abstieg verurteilt und dann 36 Stunden später aufgrund zahlreicher Proteste und einer Kehrtwende in die Regionalliga zurückgeholt worden war, dürften jetzt alle noch Beschäftigten vermutlich froh darüber sein, dass sie es bald geschafft haben. Mit dem Programm durch sind nun auch die Neusser, die sich auf den siebten Platz (25:27 Punkte) und deshalb soeben in die obere Tabellenhälfte verbesserten. Die Weidener (21:29) werden die Saison unabhängig vom Ergebnis im abschließenden Nachholspiel am Samstag beim als Absteiger feststehenden TV Rheinbach (13./12:38) als Neunter beenden. Nicht mehr auf der Weidener Bank sitzt beim Finale der bisherige Trainer Andreas Heckhausen (Urlaub), der seine Zeit als HC-Trainer liebend gerne mit einem Sieg abgeschlossen hätte – und den Abend ehrlich einschätzte: „Das war eine verdiente Heimniederlage. Wir hatten alle Möglichkeiten, das Spiel zu unseren Gunsten zu entscheiden. Aber wir sind gescheitert am überragenden Neusser Torhüter, der mindestens zehn freie Würfe gehalten hat.“ Gemeint war NHV-Keeper Paul Dreyer, der zum wiederholten Mal in dieser Saison fast für Verzweiflung beim Gegner sorgte. Die beste Note im eigenen Team verdiente sich nach Heckhausens Ansicht im Übrigen HC-Torhüter Tobias Bayer: „Ganz klar. Er stand dem Neusser Torhüter keinesfalls irgendwo nach.“

Bis zum 6:5 (18.) legte Weiden regelmäßig vor, ehe Neuss beim 7:6 (21.) zum ersten Mal die Führung übernahm. Niclas Eich (23.) und Piet Gerke (23.) machten innerhalb von 20 Sekunden aus dem 7:8 (22.) das 9:8 des HC, doch die Gäste antworteten nach dem 10:10 (27.) mit drei Treffern in Folge zum 13:10 (28.) und verteidigten den Vorsprung zunächst bis in die zweite Halbzeit hinein, in der sie aufs 16:16 (39.) eine weitere Dreier-Serie zum 19:16 (47.) folgen ließen. Beim 18:19 (50.) hatte der HC noch einmal Kontakt, aber auf der Zielgeraden fand er keine Mittel mehr – 19:23 (54.), 21:25 (56.), 22:26 (60.). „Es war zu spüren, dass bei der Mannschaft die Luft raus ist“, fand Heckhausen, „es fehlt einfach die Kraft und Energie zum Ende der Saison. Der Mannschaft kann man keinen Vorwurf machen. Sie hat versucht, bei meinem Abschluss-Spiel wirklich alles in die Waagschale zu werfen, aber es fehlten einfach Konsequenz und Konzentration im Abschluss. Neuss hatte die größere Durchschlagskraft.“

HC Weiden: Gawlas, Bayer – Akintunde (1), Xhonneux (4), Wolff, Meurer (1), Beckers (1), Scheidtweiler (2), Gerke (4), Eich (2), Bock (5/2), Flossbach (1), Eissa (1).

Neusser HV: Dreyer, Schroif – Schriddels (4), Rosendahl (3), Barentzen (1), Jennes (1), Bosnjak (2), Danker, Zwarg (8/1), Dicks (3), Küpper Ventura (2), Petrovic (2).