Oberliga Niederrhein
Im Schatten des Topspiels: Geistenbeck springt auf Platz drei
TV-Trainer Thomas Laßeur sieht die Tabelle als "schöne Momentaufnahme". Der Neusser HV gewinnt das Kellerduell gegen den TV Lobberich, hat nach dem Wochenende aber nicht mehr Punkte auf dem Konto als vorher.

Alles im grünen Bereich: Mettmanns Trainer Andre Loschinski war mit der Leistung seines weiter ungeschlagenen Teams im Spitzenspiel gegen die Unitas Haan sehr einverstanden. Dabei sah er das 27:27-Unentschieden als gerechtes Resultat – und im Übrigen die Haaner grundsätzlich als die bessere Mannschaft. (Foto: Thomas Ellmann).

Der siebte Spieltag in der Oberliga Mittelrhein stand sicher ganz im Zeichen des Gipfeltreffens zwischen Mettmann-Sport und Unitas Haan, in dem sich die beiden Nachbarn am Ende mit einem 27:27 trennten und die Konkurrenz mit 12:2 (Mettmann) beziehungsweise 11:3 (Haan) Punkten weiter anführen. Dahinter stieg am Samstag allerdings noch der „kleine“ Gipfel zwischen dem TV Geistenbeck und dem TuS Lintorf. Weil die Gastgeber aus Mönchengladbach hier klar mit 30:21 die Oberhand behielten, kletterten sie auf den dritten Tabellenplatz und führen damit ein Verfolgertrio mit jeweils 10:4 Zählern an, zu dem jetzt noch der LTV Wuppertal und Lintorf gehören. Der Sechste Adler Königshof hat bereits nur ein ausgeglichenes Konto (6:6) und mit den vorderen Plätzen zumindest für den Moment nichts zu tun. In Geistenbeck übernahmen die Hausherren nach dem 4:4 (10.) die Kontrolle über das Spiel und setzten sich schon bis zur Pause deutlich ab – 7:4 (17.), 11:6 (25.), 14:8 (29.). Nach dem Seitenwechsel wuchs der Vorsprung des TV weiter an und war beim 26:16 (52.) erstmals zweistellig. Geistenbecks Trainer Thomas Laßeur war im Anschluss natürlich zufrieden. „Wir konnten uns auf unsere Defensive verlassen, ab der zehnten Minute haben wir das Geschehen übernommen. Die Lintorfer haben sich an unserem Innenblock die Zähne ausgebissen. Yannek Wagenblast und Marvin Lüttke standen da wie eine Wand“, meinte der Coach, der den aktuellen dritten Tabellenplatz nicht überbewerten will: „Das ist eine schöne Momentaufnahme, aber nicht mehr.“ Die Lintorfer, die im Vorfeld mit ein paar personellen Problemen zu kämpfen hatten, fuhren dagegen enttäuscht nach Hause. „Alles in allem war es jetzt ein bisschen hoch, aber wir haben absolut kein gutes Spiel gemacht. Das war mit Abstand das schlechteste Spiel in dieser Saison. Da muss man einfach mal neidlos anerkennen, dass die einfach besser waren“, fand TuS-Coach André Fink.

Der TSV Kaldenkirchen trennte sich vom LTV Wuppertal mit einem 26:26. Dabei fanden die Hausherren schlecht in die Begegnung – 1:3 (7.), 2:5 (8.), 8:12 (19.). Das 10:14 (24.) verkürzte der TSV aber zum 13:14-Halbzeitstand und direkt nach dem Wiederanpfiff besorgte Maik Tötsches den 14:14-Ausgleich (31.). Die Partie begann quasi von vorne und ab jetzt entwickelte sich eine spannende Angelegenheit auf Augenhöhe mit wechselnden Führungen. Fabian Graef erzielte gut zwei Minuten vor dem Ende den 26:26-Ausgleich für Wuppertal und in den letzten 120 Sekunden konnte keine Seite mehr ihre Gelegenheiten zum Siegtreffer nutzen – was letztlich vermutlich gerecht war. „In Halbzeit eins kommen wir nicht in die Partie, produzieren (erneut) zu viele eigene Fehler und rennen kontinuierlich einem Rückstand hinterher. Wir geben nicht auf, steigern und in Halbzeit zwei und können am Ende sogar zwei Punkte holen. Da wir aber nicht abgezockt agieren, bleibt die Anzeigetafel am Ende auf Unentschieden, das aus meiner Sicht ein leistungsgerechtes Ergebnis darstellt“, meinte auch Kaldenkirchens Coach Volker Hesse.

Ebenfalls mit einer Punkteteilung endete die Partie des TB Wülfrath bei Handball Oppum und bei Ablauf der 60 Minuten hieß es 29:29. Zumindest die Gäste waren mit dem einen Zähler hier allerdings nicht komplett glücklich, denn nach einer lange Zeit ausgeglichenen Begegnung hatte Andreas Wink in der letzten Minute vom Siebenmeterstrich aus die Chance, das 30:28 für Wülfrath zu erzielen. Der Versuch scheiterte aber und auf der Gegenseite erzielte Krefelds Maximilian Dierkes mit dem Schlusspfiff den 29:29-Ausgleich. „Vom Spielverlauf her ist das schade, eigentlich haben wir einen Punkt verschenkt. Aber ich sage, dass ist auch ein Punkt mehr gegen den Abstieg“, fand TB-Trainer Leszek Hoft, dessen Mannschaft ihr Konto auf 5:9 Zähler aufstockte, als Zehnter den Blick aber natürlich weiter nach unten richtet.

Im Keller der Tabelle besiegte der Neusser HV den TV Lobberich in einem torreichen Spiel mit 40:39 – steht jedoch nach dem Spieltag trotzdem weiterhin lediglich mit zwei Zählern da. Der Grund: Der 38:34-Erfolg vom 2. September gegen Adler Königshof wurde zwischenzeitlich annulliert. Neuss hatte seinerzeit in Jon van Thriel einen Spieler eingesetzt, der nicht auf dem Spielberichtsbogen stand. Ob die Partie für die Adler gewertet wird – wie es nach der Spielordnung vermutlich sein müsste – ist dem offiziellen Ergebnissystem des Verbandes allerdings noch nicht zu entnehmen. So bleibt der NHV bei jetzt 2:10 Punkten Letzter, während die Lobbericher mit 3:11 Zählern kaum besser dastehen. Ebenfalls gefährdet ist weiterhin die Tschft. St. Tönis nach dem 25:32 in Königshof. Hier fanden die Hausherren nach dem 17:17 (39.) offenbar die richtigen Mittel zum Erfolg und setzten sich auf 22:17 (44.) ab. Die Gäste reagierten zwar mit einer Auszeit und kamen noch auf 21:23 (51.) heran, doch die Adler konterten und spätestens mit Bruno Zavadas Siebenmeter zum 29:22 (57.) war die Partie entschieden.

 

TV Geistenbeck – TuS Lintorf 30:21 (14:8).

TV Geistenbeck: Nordmann – Wagenblast (1), Geraedts (6/3), D. Meissner (2), Pöstges, Lüttke (7), Flock (1), Reinartz (2), Schimanski (4), Leistner (4), Schumacher, Hüpperling (3).

TuS Lintorf: Hallfeldt, Sobotta, Götze – Pape (4/2), Lenzen (5), Strunk, Lesch, Demir (2/1), Müskens (3), Plöger (2), Langen (4), Greday, Krüger (1).

 

Handball Oppum – TB Wülfrath 29:29 (15:17).

Handball Oppum: Deilen, Beurskens – Dierkes (10), Rothschuh, Schwartz (3), Paliga (4/4), Wink (7/1), Vogel, Wolfhagen, Fischer (1), Held (3/2), Weidemüller (1), Fenzel, Ditz.

TB Wülfrath: Müllenborn, Engler – Lüttger (5/5), Funke (1), Goerigk (5), Scheider (1), Claussen (5), Schmitz (5), Adam (1), Feldstedt (3), Kunath, Jahn (2), Müller (1).

 

Adler Königshof – Tschft. St. Tönis 32:25 (15:12).

Adler Königshof: Lindenau (1), Kammann – von der Weyden (4), Legermann (8/3), Lohmann (3), Kuhlen (3), Vogel (1), Hündgen, Reiners (3), Menke (2), Huth, Zavada (7/4).

Tschft. St. Tönis: von Borstel, Paas – Steffens (3), Binger (6/2), Löcher (3), von der Forst, Dau, Wingert (3/1), Karavasilis, Meyers, Wens (4), Nelsen (1), Bruchhaus (5).

 

TSV Kaldenkirchen – LTV Wuppertal 26:26 (13:14).

TSV Kaldenkirchen: Mattke (1), Brüster – S. Coenen (5/1), Heyer (3), Lüfkens (1), Schürmanns, Leven, Koslowski, Dauben, Brakelmann (3), Tötsches (10/4), Rosati (2), Müller (1).

LTV Wuppertal: Oppolzer, Meißner – Gusewski, Graef (1), Knaupe (4), Flockert, Salz (1), Micus (3), Meissner, F. Breenkötter, Oberbossel (5), Franzen (10/4), M. Breenkötter (2).

 

Neusser HV – TV Lobberich 40:39 (19:21).

 

HSG Hiesfeld/Aldenrade – HSV Überruhr 24:22 (10:9).